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Lügen über meine Mutter

Roman

(306 Bewertungen)15
240 Lesepunkte
Buch (gebunden)
24,00 €inkl. Mwst.
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Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. August 2022
Sprache
deutsch
Auflage
5. Auflage
Seitenanzahl
442
Autor/Autorin
Daniela Dröscher
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
536 g
Größe (L/B/H)
129/204/42 mm
ISBN
9783462001990

Portrait

Daniela Dröscher

Daniela Dröscher


, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London, Promotion im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam sowie ein Diplom in »Szenischem Schreiben« an der Universität Graz. Ihr Romandebüt »Die Lichter des George Psalmanazar« erschien 2009 im Berlin Verlag, es folgten der Erzählband »Gloria« und der Roman »Pola« sowie das Memoir »Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft« bei Hoffmann & Campe. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie dem Robert-Gernhardt-Preis (2017) ausgezeichnet.


Pressestimmen

»ein kluger und packender Roman über subtile Gewalt in den eigenen vier Wänden« Woman, Österreich

»Man muss nur einmal die Augen aufmachen, um zu erkennen, dass die Lügen über meine Mutter voll und ganz auf Wahrheiten über die Welt beruhen.« Daniel Schieferdecker, Esquire

»Ein literarisches Denkmal von außergewöhnlicher Schönheit« Antonia Baum, Die Zeit

»Man liest diesen Roman mit einer Mischung aus Schmunzeln und wachsender Wut.« Marlen Hobrack, Der Freitag

»Obwohl [Lügen über meine Mutter] rund vierzig Jahre in der Vergangenheit liegt, ist sie immer noch erschreckend nah an der Gegenwart.« Patricia Kornfeld, Wiener Zeitung

»441 Seiten Szenen einer Ehe, wie sie trauriger und dennoch mutmachender kaum sein können.« Christine Westermann, stern

»eine bedrückende Studie über Machtverhältnisse, Lügen und Geheimnisse und ein bewegendes Denkmal für eine willensstarke und großherzige Frau« Kirstin Breitenfellner, Falter

»Ein ebenso ernstes wie witziges Buch, auf unangestrengte Weise emanzipiert, klug und unterhaltend.« Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger

»ein packendes und vor allem formal sehr interessantes autofiktionales Werk« Katja Schönherr, Radio SRF 1 BuchZeichen

»Daniela Dröscher lässt [...] eine Tochter sprechen, die ihrer Mutter zu Lebzeiten ein liebevolles, zärtliches Denkmal setzt.« Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur

»Daniela Dröscher hat einen messerscharf antipatriarchalen Roman geschrieben. Ein autobiografisches Enthüllungswerk über Ehehöllen und Kinderglück.« Paul Jandl, NZZ

»ein Selbstermächtigungsbuch, [...] eine unbedingte Empfehlung« Anne-Dore Krohn, rbb Kultur

»Dröscher zeigt mit ihrem Roman, wie ungerecht das Leben für Frauen noch vor dreißig Jahren war.« Anna Flörchinger, FAZ

»Dröscher [erzählt] nicht nur eine unerhörte familiäre Tragödie, sondern weit über das Private hinaus ein immer noch unterbelichtetes Kapitel weiblicher Alltags- und Sozialgeschichte.« Wiebke Porombka, Deutschlandfunk Büchermarkt

»Eine unbedingte Empfehlung. [...] Lest dieses Buch und schaut euch danach eure eigene Familie an.« Podcast DIFFUS Buch zur Woche

»Lustig, komisch und doch mit dem tiefen Ernst, den das Thema braucht [...] Das ist wirklich ein großartiges Buch [ ] Ich kann das jedem nur ans Herz legen.« Heidenreich Elke, WDR 4

»Daniela Dröscher [...] ist heute eine der herausragenden Stimmen der deutschen Literatur.« SWR 1

»Daniela Dröscher erzählt [...] von Scham, Demütigung und verbaler Gewalt und einer Familie, in der Liebe mit der Waage gemessen wird.« Elisa von Hof, Der Spiegel

»Ein einsamer Kampf für Selbstbestimmung in einer Zeit und einem Land [ ] und einem Milieu, in dem Gleichberechtigung eine unheimliche Zukunftsvision war.« Johanna Adorján, Süddeutsche Zeitung

»Dröscher entblößt die Ausgrenzungsmechanismen sowie die mal subtilen, mal brachialen Formen der Diskriminierung, die damit einhergehen. Das macht sie feinnervig, ungeschönt, präzise.« Shirin Sojitrawalla, nachtkritik.de

»Dröscher [schreibt] aus ihrer ganz eigenen Sicht und doch so universal, dass es jede:n packt.« Sarah Borufka, Ticket Magazin

»Dröscher erzählt berührend von Fremd- und Selbstbildern und davon, wie es noch in den 80er-Jahren war, eine Ehefrau zu sein.« Meike Schnitzler, Brigitte

Besprechung vom 25.08.2022

Mein Vater, der Lügner
Daniela Dröscher erzählt vom Drama einer Ehe

Kann man seinem Vater verzeihen, wenn er die eigene Mutter zu dick findet und sie ständig missbilligend beäugt? Sie zu einer "FdH"-Diät, sprich "Friss die Hälfte", nahezu erpresst? Ihr Geld verweigert, als stünde das Familieneinkommen allein ihm zu? Vielleicht kann ein Kind seinem Vater so etwas später verzeihen, doch in diesem Buch erfährt man nicht, ob es möglich ist. In Daniela Dröschers Roman "Lügen über meine Mutter" geht es nur um diese Mutter, die in ihrer gesamten Ehe als zu dick galt und deren Gewicht - so absurd es klingt - der Grund für jegliches Versagen ihres Mannes sein sollte.

Dröscher ist wie ihre Protagonistin Ela 1977 in Rheinland-Pfalz geboren. Ob es eine autobiografische Grundlage fürs Buch gibt, bleibt offen, doch die Zwischenkapitel lassen es vermuten. Denn in vier aus der Sicht von Ela geschilderten Kindheitsjahren gibt es auch immer wieder Unterbrechungen einer allwissenden Ich-Erzählerin, die versucht zu erklären, wie es zwischen den Eltern so weit kommen konnte. Und aus Gesprächspassagen mit der Mutter schließt man erleichtert, dass es irgendwann zur Trennung kam.

Elas Kindheit ist geprägt von Streit zwischen Vater und Mutter. Die will ein Diplom in Französisch machen, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben - was er nur erlaubt, wenn sie abnimmt und den Kurs selbst zahlt. Später dann kommt sie ohnehin nicht mehr zum Lernen, weil sie mit dem zweiten Kind schwanger ist und sich um ihre an Alzheimer erkrankte Mutter kümmern muss. Der Vater macht derweil allein Skiurlaub. Die düstere Familienatmosphäre wird verstärkt durch das Dorf, in dem sie wohnen. Wegen des Mannes ist das Ehepaar nach Elas Geburt aus München zurück in dessen Heimat gezogen, in der die Mutter immer eine Fremde bleibt. Während er den Dialekt spricht und ein intaktes soziales Umfeld besitzt, bleibt sie meist einsam. Mit einer eifersüchtigen Schwiegermutter im Haus und dem Wunsch des Vaters, im Dorf zu protzen - am besten auch mit einer dünnen Frau -, beginnt der Untergang der Mutter.

Denn Sellerie-, Farb- und "FdH"-Diäten sowie der Gang zu den "Weightwatchern" helfen nichts, und der Ballon, den sich die Mutter trotz Risiken in den Magen einsetzen lässt, um den Hunger zu stoppen, kann auch nichts ausrichten. Wegen ihrer Figur darf sie nicht mit in den Badeurlaub, und die Dorfbewohner tuscheln, wenn sie die dicke fremde Frau sehen.

Dröscher zeigt mit ihrem Roman, wie ungerecht das Leben für Frauen noch vor dreißig Jahren war. Es macht wütend, von diesem Patriarchen zu lesen, dessen Miene, wie es heißt, das Klima in der Familie bestimmt. Der noch nie einen Teller abgewaschen, kein Hemd gebügelt und am Tag der Entbindung seiner Frau mit anderen Dorfbewohnern trinken war.

Ein glückliches Ende bietet dieser Roman nicht. Vielmehr eine Akkumulation der Misere einer Frau, die immer dicker wird und ohne jegliche Anerkennung für ihre Arbeit lebt. Ihr Leben ist eine Qual, wie für viele andere Frauen auch, die selbstlos Verzicht leisteten, und sie endet erst, als die Kinder aus dem Haus sind. Erst danach kann Ela die Äußerungen ihres Vaters über die Mutter als das erkennen, was sie waren: Lügen. Zu spät für eine Familie, von der man sich wünscht, sie wäre schon früher zerbrochen. ANNA FLÖRCHINGER

Daniela Dröscher: "Lügen über meine Mutter". Roman.

Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022. 448 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon HannaAPunkt am 27.08.2024
Ich bin zufällig über den Titel gestolpert. Habe es sehr gern gelesen, toll erzählt, starke Figuren und interessante Story.
LovelyBooks-BewertungVon leni_liest28 am 13.08.2024
Ich war selten so fassungslos über das zwischenmenschliche Miteinander. Dieses Buch ließ sich kaum noch aus der Hand legen!