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Im Herzen der Gewalt

Roman

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In seinem autobiographischen Roman 'Im Herzen der Gewalt' rekonstruiert der französische Bestsellerautor Édouard Louis die Geschehnisse einer dramatischen Nacht, die sein Leben für immer verändert.

Auf der Pariser Place de la République begegnet Édouard in einer Dezembernacht einem jungen Mann. Eigentlich will er nach Hause, aber sie kommen ins Gespräch. Es ist schnell klar, es ist eine spontane Begegnung, Édouard nimmt ihn, Reda, einen Immigrantensohn mit Wurzeln in Algerien, mit in seine kleine Wohnung. Sie reden, sie lachen, aber was als zarter Flirt beginnt, schlägt um in eine Nacht, an deren Ende Reda Édouard mit einer Waffe bedrohen wird.
Indem er von Kindheit, Begehren, Migration und Rassismus erzählt, macht Louis unsichtbare Formen der Gewalt sichtbar. Ein Roman, der wie schon 'Das Ende von Eddy' mitten ins Herz unserer Gegenwart zielt - politisch, mitreißend, hellwach.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. August 2017
Sprache
deutsch
Auflage
3. Auflage
Seitenanzahl
224
Autor/Autorin
Édouard Louis
Übersetzung
Hinrich Schmidt-Henkel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
346 g
Größe (L/B/H)
212/134/26 mm
ISBN
9783103972429

Portrait

Édouard Louis

Édouard Louis wurde 1991 geboren. Sein autobiographischer Debütroman »Das Ende von Eddy«, in dem er von seiner Kindheit und Flucht aus prekärsten Verhältnissen in einem nordfranzösischen Dorf erzählt, sorgte 2015 für großes Aufsehen. Das Buch wurde zu einem internationalen Bestseller und machte Louis zum literarischen Shootingstar. Seine Bücher erscheinen in 30 Ländern und werden vielfach fürs Theater adaptiert und verfilmt. Über seine literarischen Positionen gab er u.a. Auskunft als Samuel Fischer-Gastprofessor an der Freien Universität Berlin (2018), bei der Mosse Lecture an der Humboldt-Universität Berlin (2019) oder 2023 bei den Tübinger Poetikvorlesungen. Zuletzt erschienen »Wer hat meinen Vater umgebracht« und »Die Freiheit einer Frau«. Édouard Louis lebt in Paris.

Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, übersetzt Belletristik und Theaterstücke aus dem Französischen, Italienischen und Norwegischen, darunter Werke von Jon Fosse, Henrik Ibsen, Jean Echenoz, Louis-Ferdinand Céline, Yasmina Reza, Stefano Benni und Massimo Carlotto. Er ist u.a. Träger des Jane-Scatcherd-Preises der Ledig-Rowohlt-Stiftung, des Paul-Celan-Preises und des Deutschen Jugendliteraturpreises.


Pressestimmen

Die Virtuosität mit der Louis die Deutungen gegeneinanderstellt, ist eindrucksvoll; die Selbstironie [ ] hat einen sardonischen Vergnügungswert. Elke Schmitter, Literatur Spiegel

[ ] ein unerhört kluger Autor, der weit über individuelle Empfindlichkeiten ins Gesellschaftliche hinausdenkt Stefan Hochgesand, taz

In seinem verstörenden, durch die geschickte Brechung der Chronologie immer spannenden Roman Im Herzen der Gewalt macht Édouard Louis menschliche Abgründe sichtbar. Christoph Vormweg, Deutschlandfunk

Louis` Worte haben Gewicht, ohne schwer zu sein, sie kommen aufrecht daher, ohne den Zeigefinger zu heben. Sie verkörpern eine Haltung. Matthias Hennig, Neue Zürcher Zeitung

Glänzend übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel, ist Im Herzen der Gewalt ein atemlos geschriebenes, beklemmendes, sehr persönliches und zugleich politisches Buch, reflektiert und von großer Sprachkraft. Stephan Maurer, Dresdner Neueste Nachrichten

[ ] ein großes Buch über die Macht der Sprache, das Unsichtbare zu zeigen. [ ] Édouard Louis hat im Kertész schen Sinne zwei sehr wahre Bücher geschrieben. Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung

[ ] die Kraft des Romans entfaltet sich genau [ ] durch Édouards ungeschönten Umgang mit sich selbst. Enrico Ippolito, Spiegel Online

ein atemlos geschriebenes, beklemmendes, sehr persönliches und zugleich politisches Buch, reflektiert und von großer Sprachkraft. [...] Louis erweist sich damit als einer der großen zeitgenössischen Autoren Frankreichs. Deutsche Presse Agentur

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LovelyBooks-BewertungVon Bettina_Barkhoven am 18.01.2022
Im Roman erzählt der Autor über weite Strecken, wie der Protagonist Édouard (das Werk ist weitgehend autobiographisch) hinter der Tür des Wohnzimmers seiner Schwester Clara verborgen steht und sie belauscht, wie sie sich mit ihrem Mann über das, was Édouard geschehen ist, unterhält. Vom Klappentext weiß man, dass eine Zufallsbekanntschaft mit einem jungen Mann, der ihn angesprochen hat, zwar zunächst zu einer erotischen Nacht führte, doch dann schlägt die Situation um und der Mann, der von sich sagt, dass er Reda heißt, bedroht ihn schließlich mit einer Waffe und tut ihm Gewalt an, auch sexuelle Gewalt. Das Buch fängt an mit dem verzweifelten Versuch Édouards, alles zu putzen, zu reinigen oder zu entsorgen, das mit Reda in Berührung gekommen ist. Cut. Jetzt steht Édouard also hinter der Tür und es folgt über die gesamte Romanlänge eine Mischung aus- Claras Erzählungen (wörtliche Rede)- diese sind in Kursivschrift durchbrochen von gedanklichen Kommentaren Édouards, Richtigstellungen, Ergänzungen- und seinen eigenen Erinnerungen an die Nacht, auch solchen, von denen er niemandem erzählt hat Ich habe mit ihm mitgelitten, ich war froh über seine Freunde, die immer für ihn da sind, über die halbwegs emphatischen Polizeibeamten - die Édouards Lage zwar ernst nehmen, aber doch auch Rassismen und Bürokratie an den Tag legen. Ich habe mich über Clara geärgert, wie sie manchmal über ihren Bruder urteilt, und dann wieder habe ich sie gut verstanden, weil sie pragmatisch und analytisch sagt, welche Marotten und Probleme er hat, wo er sich selbst im Weg steht ... Édouard beschreibt seitenlang, wie er sich Reda und dessen Vater in bestimmten Situationen vorstellt, sie vermischen sich mit Geschichten über Familienmitglieder oder Berichten, die er mal gesehen oder gelesen hat. Es wirkt verrückt und ein bisschen unheimlich ... man sieht ihm regelrecht beim Verrücktwerden zu. Clara zeigt sich mal distanziert zu "diesen Leuten in Paris", mal scheint sie doch auch viel Ähnlichkeit mit ihrem Bruder zu haben. Auch sie kann sich in Nebensächlichkeiten verirren, kommt "von Hölzken auf Stöcksken" und nimmt im Grunde keine Rücksicht auf ihren Mann, der ihr vermutlich nicht mehr folgen kann und - na ja, eigentlich müsste er die Geschichte auch schon kennen, denn sie liegt eine Jahr zurück. Dieses Erzählen-Müssen verbindet sie vielleicht mit ihrem Bruder, dem es mit seinem Trauma nämlich monatelang so ging. Ein paar Mal musste ich bei aller Tristesse und Grausamkeit über Bemerkungen lachen, manchmal erkannte ich mich selbst in Édouards Verschrobenheit wieder, und als es um den Druck ging, dem er sich ausgesetzt sah, seine Gedanken dazu (er will keine Anzeige erstatten) und dann doch die stille Duldsamkeit und fast schon Gehorsamkeit seinen Freunden gegenüber, da hätte ich mit ihm weinen können. Seine Sicht auf sich selbst, sein Wechsel von "Ich" zu "Du", wenn er über sich selbst spricht, wird noch intensiver in dem Moment, in dem er zur dritten Person wechselt. Beklemmend, diese Distanzierung. Eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich will unbedingt auch sein Debüt lesen. Ein paar gestalterische Finessen hat das Buch auch zu bieten, die ich hier mit einer **Spoilerwarnung** versehe:An einem Punkt im Buch gibt es ein Zwischenspiel, an dem er einen Ausschnitt aus einem anderen Buch in Beziehung zu sich selbst setzt. Er hat besagtes Buch, schreibt er, während der Arbeit an diesem Buch gelesen und es hat ihm im Nachhinein viel über sich selbst erklärt. Auch das letzte Zitat erklärt das sehr abrupte, sang- und klanglose Ende, das erst durch das Zitat eine besondere Bedeutung erhält, wie ich finde. Es gibt mehrere Rezensionen, die von Hoffnungslosigkeit sprechen, das empfinde ich nicht so.
LovelyBooks-BewertungVon DHO am 21.12.2021
Eindringliche, autobiographische Geschichte voller Dramatik und großer Zerrissenheit.