Alte Fabriken, ärmliche Häuser, aber auch unverhoffte Streifen von Wildnis: eine Landschaft an der Grenze zwischen Stadt und Land, bevölkert von aus ihren Ordnungen gefallenen Menschen, wie sie das wahre Leben am Rande jeder Metropole prägen. In neun Etappen eines Spaziergangs in der Gegend um den River Lea vor London verfolgt Esther Kinsky die sich überlagernden Spuren persönlicher Geschichte und urbaner Historie dieser Flusslandschaft und nutzt die Wildnis des Marschlands als Freiraum für Erinnerung und Reflexion. Der River Lea wird zur Grenzmarkierung und zugleich zu einem Wegweiser: Erfahrung und Wahrnehmung finden an ihm eine Schranke und ein Ziel.
»Am Fluss« ist ein Buch über das Sehen, über Erkenntnis durch Betrachtung. Im Zusammenklang mit ihren Fotografien stellt Esther Kinsky die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Sichtbarmachung von Welt neu.
Esther Kinsky, geb. 1956, lebt in Berlin. Sie ist Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen (u.a. »Lob der Wildnis« von H.D. Thoreau). 2009 war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert, im gleichen Jahr erhielt sie den Paul-Celan-Preis. Ihr Roman »Banatsko« stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2011. Zuletzt erschienen ihr Gedichtband »Naturschutzgebiet« sowie der Essay »Fremdsprechen«.
Pressestimmen
»Wer die Bücher von Esther Kinsky liest, erfährt von dem Glück, sich ins Unsichere zu begeben und sich von ihrer Sprache, in einem leichten Wogen, halten zu lassen.« - Wiebke Poromkba, Chamisso Magazin, März 2016 Wiebke Poromkba, Chamisso Magazin