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Schilf im Wind

Roman. Überarbeitete Neuausgabe, kommentiert von Jochen Reichel. Übersetzt von Bruno Goetz, mit einem Nachwort von Federico Hindermann

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Ein poetisches Meisterwerk der italienischen Moderne

In der Kunst, mit wenigen Worten Stimmungen zu zaubern, ist Grazia Deledda bis heute unerreicht. Auf der abgeschiedenen Insel der Granatapfelbäume und der wilden Kaktusfeigen siedelt die Erzählerin ihr archaisch anmutendes Drama um Schuld und Sühne an. Wie Schilf im Wind finden sich die Insel-Menschen vom Schicksal erfasst, geknickt, zu Boden gedrückt und zuweilen wieder aufgerichtet. Was an Deleddas Prosa jedoch am meisten bezaubert, sind die poetischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien: an den Ufern der türkisen Flüsse gelbliche Binsen, von Silberfäden umsponnen, Mandel- und Pfirsichhaine vor stahlblauem Himmel, meergrünes Schilf und Palmengestrüpp, inmitten hügeliger Flure da und dort weiße Dörfer mit Glockentürmen, zerfallenes Gartengemäuer, abbröckelnde Hauswände, Überbleibsel von Höfen, dazwischen heilgebliebene Katen, und hoch darüber thronend eine schwarze Schlossruine ...

Für die Jubiläumsausgabe anlässlich des 150. Geburtstags Deleddas am 27.9.2021 wird die Manesse-Übersetzung aus dem Jahre 1954 gründlich überarbeitet und kommentiert.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. April 2021
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
448
Reihe
Manesse Bibliothek
Autor/Autorin
Grazia Deledda
Übersetzung
Bruno Goetz
Nachwort
Federico Hindermann
Weitere Beteiligte
Federico Hindermann
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
italienisch
Produktart
gebunden
Gewicht
253 g
Größe (L/B/H)
158/101/27 mm
ISBN
9783717525240

Portrait

Grazia Deledda

Grazia Deledda (1871 1936) ist eine der bedeutendsten italienischen Erzählerinnen und Wegbereiterin der literarischen Moderne. Das alles umspannende Thema ihres Werks ist die Insel Sardinien, auf der sie geboren wurde. Die großartige sardische Landschaft, die Sitten und Gebräuche der Menschen, die Seele eines einfachen Inselvolks, Religiosität, Naturverbundenheit und Fatalismus, Leidenschaft und Sinnlichkeit bestimmen ihre suggestive Erzählkunst. 1926 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Pressestimmen

»Ruhig und doch kraftvoll erzählt Deledda im Stil großer italienischer Romane von Schuld und Sühne. Die hochwertige Neuausgabe punktet mit Anmerkungen zu geographischen Besonderheiten, Traditionen, Ritualen. ... Herausragend sind die hypnotischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Ein betörender Klassiker, wie gemacht für eine literarische Reise.« top magazin Ulm Neu-Ulm

»Die sardische Schriftstellerin ist eine der verblüffendsten Erscheinungen der italienischen Literaturgeschichte. ... Die schön gestaltete Neuausgabe ist mit einem ausführlichen Anmerkungsapparat von Jochen Reichel ausgestattet, der mit zahlreichen historischen und kulturgeschichtlichen Details aufwartet. « Deutschlandfunk, Büchermarkt, Maike Albath

» Schilf im Wind ist ein Klassiker, der nichts von seiner Kraft und Wucht eingebüßt hat.« Münchner Feuilleton, Florian Welle

»Ein sinnliches Buch. ... Grazia Deledda zeigt die inneren Kämpfe und Leidenschaften der Figuren so subtil und ausdrucksreich, dass ihr Roman etwas Zeitloses an sich hat. Er zieht uns in seinen Bann...« ORF Ö1, Ex libris, Susanne Schaber

»Es sind die elementaren Probleme von Menschen im Kampf mit ihren Leidenschaften und der Natur, die Deledda ins Zentrum ihrer Werke stellte.« Die Furche (A), Oliver vom Hove

»Deledda zeichnet fein das Bild einer aussterbenden Gesellschaft, wehmütig, doch ohne Kitsch.« nordbayern.de, Bernd Noack

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LovelyBooks-BewertungVon Anna625 am 07.01.2022
Efix ist der Knecht dreier adliger Schwestern, die jedoch in Armut leben. Ergeben bewirtschaftet er für sie das alte, abgeschiedene Landgut auf Sardinien, dessen Ertrag kaum zum Überleben ausreicht. Dann kehrt eines Tages der Sohn der vierten Schwester, die vor langer Zeit Insel und Familie verließ, heim, und bringt mit seiner Ankunft große Unruhe in die Verschlafenheit und die festgefahrenen Strukturen des Dorflebens.Der Klassiker von Grazia Deledda ist im Original bereits 1913 erschienen und wurde nun anlässlich des 150. Geburtstags der Autorin, die außerdem den Literaturnobelpreis 1926 erhielt, neu aufgelegt.Ich habe eine Weile gebraucht, um mit ihrem Roman warmzuwerden, denn er enthält vor allem sehr viele detaillierte Landschaftsbeschreibungen. Dadurch wird der Roman zu einem sehr ruhigen, wenig actionreichen Buch, auf das man sich erstmal einlassen muss. Gelingt einem das, überzeugt es jedoch mit seiner wunderschönen poetischen Sprache, die voller Metaphern und einer ganz eigenen Mystik ist und eine großartige Atmosphäre irgendwo zwischen "feierlich" und "düster" erschafft. Wenn man die Ruhe dazu hat, kann man wunderbar in der Geschichte Efix' und der Pintor-Schwestern versinken.Nach einigen anfänglichen Längen habe ich "Schilf im Wind" sehr genossen.
LovelyBooks-BewertungVon ulrikerabe am 28.06.2021
Ein Dorf in Sardinien in den Jahren kurz vor dem 1. Weltkrieg. Dort dient Efix als Knecht auf dem Gut der Schwestern Pintor. Die Damen sind verarmt, leben äußerst abgeschieden und Efix scheint an einer lang vergangen Schuld zu zehren. Als der junge Neffe vom Festland kommt, um von da an auf Sardinien zu leben, bringt dies viel Unruhe in das Gefüge der Schwester, aber auch der ganzen Dorfgemeinschaft, mit sich."Schilf im Wind" ist das Werk der mit dem Literaturnobelpreis 1926 ausgezeichneten Dichterin Grazia Deledda. Zu deren 150. Geburtstag ist der Roman in einer wunderschönen Ausgabe im Manesse Verlag neu aufgelegt worden."Wir sind das Schilf, und der Wind ist das Schicksal" ist das Lebensmotto der Menschen in diesem Roman. Die Menschen beugen sich ihrem Schicksal, sind zwischen Glauben und Aberglauben hin und hergerissen.Das Werk erinnert in seinem Aufbau und Dramatik an eine klassische Tragödie. Efix, der dienstbare Geist, ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, in der es immer wieder um Schuld, Buße und Vergebung geht. In der pittoresken Kulisse der sardischen Landschaft wirkt die Geschichte nahezu zeitlos. Die Beschreibung von Natur und Umgebung ist sehr eindrucksstark und plastisch.Sehr viele Fußnoten zu Ereignissen, Geografie, sardischen Eigennamen werden im Anhang erläutert. Hier musste sich die Leserin immer wieder entscheiden, aus dem Lesefluss gerissen zu werden, oder Hintergrundinformationen zu versäumen. Ein Nachwort gibt noch einen schönen Überblick über Grazia Deledda und den historischen Kontext zu dem "Meisterwerk" der Schriftstellerin.Schilf im Wind reizt mit seiner altertümlichen Sprache, macht das Lesen damit aber nicht unbedingt zu einer einfachen Sache. Stellenweise zu viel an Kirche und Gebräuchen machen lesemüde, die Handlungen der schuldgebeugten Protagonisten sind (aus unserer modernen Sicht) mitunter nicht immer nachvollziehbar.Dieses Buch war dennoch ein lohnender und bildender Ausflug in eine längst vergangene Welt, sprachlich und inhaltlich. Die optisch unglaublich ansprechende Ausgabe ist jedenfalls eine Empfehlung wert.