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Akikos stilles Glück

Roman

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Ich vermisse niemanden. Und ich brauche auch niemanden.

Die neunundzwanzigjährige Akiko lebt als Single und in selbstgewählter Einsamkeit in Tokio. Eines Abends begegnet sie zufällig Kento wieder, ihrer ersten Liebe aus Schulzeiten. Kento führt ein zurückgezogenes Leben als ein Hikikomori, der sich nur nachts auf die Straße traut. Gleichzeitig entdeckt Akiko im Nachlass ihrer Mutter eine Lebenslüge, die all ihre Gewissheiten infrage stellt. Sie muss sich eingestehen, dass sie nicht weiß, wer sie ist. Mit Kentos Hilfe begibt sich Akiko auf eine Reise zu ihrer eigenen Geschichte, die ihr Leben in unverhoffte Bahnen lenkt und sie zu den Fragen führt, die sie sich bisher nicht zu stellen wagte: Wie will ich leben? Und habe ich den Mut, jemanden zu lieben?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. September 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
384
Autor/Autorin
Jan-Philipp Sendker
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
486 g
Größe (L/B/H)
202/131/35 mm
ISBN
9783896676290

Portrait

Jan-Philipp Sendker

Jan-Philipp Sendker, geboren in Hamburg, war viele Jahre Amerika- und Asienkorrespondent des Stern. Nach einem weiteren Amerika-Aufenthalt kehrte er nach Deutschland zurück. Er lebt mit seiner Familie in Potsdam. Bei Blessing erschien 2000 seine eindringliche Porträtsammlung Risse in der Großen Mauer. Nach dem Roman-Bestseller Das Herzenhören (2002) folgten Das Flüstern der Schatten (2007), Drachenspiele (2009), Herzenstimmen (2012), Am anderen Ende der Nacht (2016), Das Geheimnis des alten Mönches (2017), Das Gedächtnis des Herzens (2019), Die Rebellin und der Dieb (2021) und Akikos stilles Glück (2024). Seine Romane sind in mehr als 35 Sprachen übersetzt. Mit weltweit über 4 Millionen verkauften Büchern ist er einer der aktuell erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren.

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Von Fee04 am 16.09.2024

Große Leseempfehlung

Akikos stilles Glück von Jan-Philipp Sendker Verlag: Blessing Es lässt sich nicht ändern. Shikata ga nai Jan-Philipp Sendker schreibt in seinem unnachahmlichen, sensiblen und sanften Schreibstil mit diesem Roman wieder ein großartiges Buch über die Gesellschaft und Kultur in Japan. Familien-/Arbeitsstrukturen, sowie Emotionen, Traditionen und Beziehungen in Japan sind für Menschen im Westen teilweise unverständlich und nicht nachvollziehbar. Und doch zieht uns der Autor mit seinem fundierten Wissen und seinen sehr intensiven Recherchen unaufgeregt in ein faszinierendes Land. Akiko ist 29 Jahre alt und lebt nach dem Tod ihrer Mutter, alleine in einer Wohnung in Tokio. Sie arbeitet gewissenhaft in einer großen Firma als Buchhalterin und außer ihren Freundschaften zu Arbeitskollegen/innen hat Akiko wenig soziale Kontakte. Hobbys lassen ihre begrenzte Freizeit kaum zu. Kobayashi Kento-kun, lebt seit 10 Jahren im gleichen Viertel in Tokio, er bewegt sich nur nachts außerhalb seiner Wohnung, ihm ist alles zu viel, er ist ein Hikikomori und versucht irgendwie mit dieser Krankheit zu leben. Seine Familie versteht dies nicht, nur sein Vater hat Rücksicht auf seine Gefühle genommen. Menschen und Eindrücke überwältigen ihn sehr schnell und kosten ihn unglaublich viel Energie. In der Junior High School in Nara lernen sich die beiden kennen. Beide belegen denselben Bukatsu. Der bedachte, geheimnisvolle Kento, gemunkelt wurde er ist ein musikalisches Wunderkind, es handelt sich wohl um eine Gabe und die stille Akiko, ausgezeichnet für ihre wundervollen Texte und fantasievollen Geschichten, kommen sich im Bukatsu Fotografie näher. Akiko schwärmt heimlich für den schlaksigen, zu großen und introvertierten Jungen mit den seltsamen Proportionen. Und dann verlieren sie sich aus den Augen Welch Zufall, dass sie sich in Tokio nachts vor einem Konbini wieder treffen. Als Akiko ihrem Jugenschwarm Kento, Jahre später, er ist etwas verwahrlost und noch introvertierter, von ihrem geplanten Solo Wedding erzählt, fragt dieser erstaunt, ob sie sich das gut überlegt habe. Seine nächsten Fragen wühlen Akiko jedoch auf und sind der Beginn in ein anderes Leben: Kennst du dich? Magst du dich? Sendker versteht es, die beiden Geschichten der jungen Menschen miteinander zu verweben. Akiko findet auf der Suche nach sich selbst viel über ihre Vergangenheit heraus und steht vor der Frage, ob alles nur eine Lüge in ihrem Leben war. Kann sie noch jemanden vertrauen, kann sie den Mut aufbringen, sich der Vergangenheit zu stellen? Zu verstehen, hinzunehmen und zu verzeihen? Kento versucht, soweit es ihm in seinem eingeschränkten Leben möglich ist, ihr beizustehen, mit Worten und Stille zu unterstützen und ohne Wertung für sie da zu sein. Die junge Frau hat das Gefühl, die kleine (Vergangenheit) und große (Gegenwart) Akiko sind sich fremder als je zuvor. Herzerwärmend und feinfühlig nimmt uns der Autor mit, das Selbst zu finden, zu lieben und zu akzeptieren. Auch Kento berührt mit seinen ruhigen Offenbarungen in seinen Mails an Akiko. Er beschreibt seine Sichtweise auf die Dinge und zeigt auf, wie schwer es ist, etwas zu wollen und etwas tatsächlich zu tun. Kento hat schon lange keine Stimme mehr, keine Worte für seine Gefühle und Gedanken. Eine zarte Beziehung beginnt aufzublühen, wie ein Schmetterling so leicht und wie ein Windhauch so flüchtig. Akiko versucht zu akzeptieren und zu verstehen, sie will nicht zu viel für Kento werden. Wann beginnt die eigene Geschichte? Der Autor zeigt uns nicht nur nach und nach die Geschichte der beiden jungen Menschen, er zeigt uns auch Wege über das eigene Leben, die Ziele und die Selbstliebe nachzudenken. Ein Buch, welches ich Satz für Satz inhaliert habe und mich selbst zurückhalten musste, es nicht zu verschlingen. Diese unglaublich schöne Sicht auf die Dinge, das Leben und unsere Vorstellung davon sind es wert, langsam und mit Bedacht gelesen zu werden, Jan-Philipp Sendker beschreibt die Orte in Japan bildlich, die Menschenmassen in der U-Bahn oder an Straßenkreuzungen, nachts die ruhigeren Straßen im belebten Tokio und trotz der vielen Menschen kann man auch die Einsamkeit spüren. Die Protagonisten werden authentisch, klar und sehr realistisch beschrieben. Die Emotionen, gesellschaftliche Zwänge und Traditionen werden verständlich beschrieben und auch wenn wir nicht alles begreifen, können wir es doch nachvollziehen. Ein Herzensbuch mit vielen wichtigen Botschaften. Eine große Leseempfehlung für dieses Jahreshighlight!
Von Kerstin aus Obernbeck am 16.09.2024

Akiko auf der Suche nach dem Glück

Akiko Nakamura lebt in Tokio. Sie ist Ende 20 und arbeitet als Buchhalterin. Seit ihre Mutter vor drei Jahren verstorben ist, hat sie keine weiteren Angehörigen, denn ihre Eltern haben sich früh scheiden lassen, zu dem Vater und zu der Familie der Mutter besteht kein Kontakt. In ihrer Kindheit und Jugend war Akiko eine Außenseiterin, sie wurde in der Schule gemobbt und hatte keine Freunde. Ihre Mutter führte ein Weinlokal, schon in jungen Jahren wurde Akiko viel Selbstständigkeit abverlangt. Ihre Fantasie, die Fähigkeit sich Geschichten auszudenken waren ihr in dieser Zeit eine Hilfe, und Flucht aus einer mit Angst und Traurigkeit einhergehenden Realität. Als Erwachsene ist es ihr großer Wunsch und ihr Ziel, nicht aufzufallen und in Ruhe gelassen zu werden. Sie hat einen kleinen Freundeskreis, versucht ein angepasstes, unauffälliges Leben zu leben. Ihre Freundin und Kollegin Naoko hat sich kürzlich in einer Solo-Wedding selbst geheiratet. Akiko ist von der Idee fasziniert und zieht für sich ebenfalls eine Hochzeit in Betracht. Eines Abends begegnet sie auf der Straße einem Freund aus der Schulzeit. Sie ist überrascht ihn zu sehen und spricht ihn an. Kento hat sich in den letzten Jahren verändert und lebt sehr zurückgezogen, verlässt oft lange Zeit nicht seine Wohnung und spricht mit niemandem. Ihm erzählt sie von den Heiratsplänen. Kento fragt sie, ob sie sich kennt und ob sie sich mag und mit diesen Fragen beginnt für Akiko eine Suche nach Antworten und sie begibt sich auf eine intensive Reise. Shikata ga nai () diese mit es lässt sich nicht ändern zu übersetzende japanische Redewendung findet sich immer wieder in dem Roman von Jan-Philipp Sendker. Ich greife sie gern auf, denn es lässt sich leider auch nicht ändern, dass mich der Roman nicht wirklich erreicht hat. Es ist mir nicht gelungen mit den Charakteren warm zu werden und in dieser Geschichte einen roten Faden zu entdecken. Es passiert viel abseits eigentlichen Geschichte; sei es die Freundin, die über eine Schönheits-OP nachdenkt, die andere, die Love-Hotels aufsucht und Akiko unbedingt einen Mann für eine Nacht aufdrängen will oder gar die Frau in der Bahn, die Geister sehen kann. Beim Lesen habe ich das als unruhig und ablenkend empfunden. Für mein Empfinden wird die eigentlich schöne Idee der Geschichte von zu viel japanese way of life verdeckt. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass der Geschichte eine Extra-Portion Japan zugefügt worden ist, die eigentlich gar nicht erforderlich gewesen wäre. Ein Hikikomori, ein Mietvater, Solo-Wedding für mich zu viel des Guten. Die Leseprobe hat mir gut gefallen, der vollständige Roman ist interessant, hat mich jedoch nicht 100% überzeugen können.