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Generation Angst

Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen | Der 'Spiegel'-Bestseller

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Die deutsche Ausgabe des «New York Times»-Nr.-1-Bestsellers «The Anxious Generation»

Drei technologische und mediale Megatrends bestimmten die frühen 2010er-Jahre: Smartphones, Social-Media-Plattformen und die Selfie-Kultur. Das Ergebnis: Eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen verwendete mehrere Stunden am Tag darauf, durch die Beiträge von Influencer:innen und mehr oder weniger fremden Nutzer:innen zu scrollen, statt sich mit Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld auseinanderzusetzen, mit ihnen zu spielen, zu sprechen oder auch nur Blickkontakt aufzunehmen. Die Mitglieder der Generation Z, die als Erste ihre Pubertät mit den neuen Medien in der Tasche durchlebten, wurden so zu Testpersonen für das Aufwachsen in einer radikal umgestalteten, zunehmend digitalen Umgebung.

Die Folgen dieses Experiments waren, wie Jonathan Haidt auf Grundlage umfangreichen Datenmaterials zeigt, katastrophal - und sie betreffen auch die heute Heranwachsenden. Die schnellste und allumfassendste Neuverdrahtung menschlicher Beziehungen führte dazu, dass sich die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen rapide und dauerhaft verschlechtert hat. Dieser Entwicklung müssen wir jetzt entgegentreten: Haidt erklärt, was Regierungen, Schulen und Eltern tun können, um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. Juni 2024
Sprache
deutsch
Auflage
7. Auflage
Seitenanzahl
448
Autor/Autorin
Jonathan Haidt
Übersetzung
Monika Niehaus-Osterloh, Jorunn Wissmann
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Abbildungen
zahlreiche s/w-Abb im Text
Gewicht
635 g
Größe (L/B/H)
215/140/43 mm
ISBN
9783498028367

Portrait

Jonathan Haidt

Jonathan Haidt ist Professor für Sozialpsychologie an der New York University. Seine Forschungsschwerpunkte sind die psychischen Grundlagen von Moral, moralische Emotionen und Moralvorstellungen in verschiedenen Kulturen. Er ist ein herausragender Vermittler wissenschaftlicher Erkenntnisse und eine wichtige Stimme in den gesellschaftlichen Debatten der USA und darüber hinaus. «Generation Angst» stand direkt nach Erscheinen auf Platz 1 der «New York Times»-Bestsellerliste, das Presseecho war enorm.

Monika Niehaus-Osterloh, Diplom in Biologie, Promotion in Neuro- und Sinnesphysiologie, ist freiberuflich als Autorin, Journalistin und naturwissenschaftliche Übersetzerin (englisch/französisch) tätig. 2021 wurde sie mit dem Martin-Wieland-Übersetzerpreises ausgezeichnet.

Jorunn Wissmann, Jahrgang 1969, studierte zunächst Tiermedizin in Hannover und fand dann über verschlungene Pfade zum Übersetzen. Seit 1996 übersetzt sie wissenschaftliche Sachbücher sowie Kinder- und Jugendsachbücher aus dem Englischen; außerdem ist sie als Lektorin und Autorin tätig. Sie lebt mit ihrer Familie auf dem Land in Niedersachsen.


Pressestimmen

Haidt zeigt auf, wie das Smartphone samt sozialer Netzwerke und Selfie-Kultur die Psyche der Generation Z deformiert hat und dass es lebensrettend ist, den Kontakt zur realen Welt nicht zu verlieren. Focus

Haidt hat ein wichtiges Buch für eine überfällige Debatte geschrieben. Alexander Grau, Cicero

Ein fundamentales Buch ... Wer denkt, die «Neuverdrahtung», von der Haidts Buch handelt, sei nur ein Problem der Jungen, hat nichts verstanden. Hannah Lühmann, Welt am Sonntag

Ein wichtiges Buch Die Verlagerung der Energie und Aufmerksamkeit der Kinder von der physischen Welt in die virtuelle hatte, wie Haidt zeigt, katastrophale Folgen. The New York Times

Dringlich und unverzichtbar Das Buch könnte zum Gründungsdokument werden für eine wachsende Bewegung, die dafür kämpft, Smartphones aus Schulen zu verbannen und junge Kinder von Social Media fernzuhalten. The Guardian

Haidts Empfehlungen, die ganz dem Common Sense entsprechen, sind hervorragend. The Washington Post

Fesselnd, nachvollziehbar und sehr beängstigend ... vollkommen überzeugend. The Telegraph

Eine Abrechnung mit unserem Smartphone-basierten modernen Lebensstil. Haidt erklärt im Detail, wie es zur Gesundheitskrise unser Kinder und Jugendlichen kommen konnte und warum sie sich immer weiter verschärft. Oprah Daily

Besprechung vom 10.08.2024

Die Jugend ist mal wieder verloren
Und diesmal trägt das Smartphone die Schuld: Jonathan Haidt übt Technologiekritik

Dereinst war die Welt der Kinder heil, bis eine dunkle Macht sie ins Unglück stürzte. Nun ist es an der Zeit, den unschuldigen Urzustand wiederherzustellen. Diesem Muster folgt die Erzählung, die Jonathan Haidt in seinem Buch "Generation Angst" darlegt. Sie dürfte ein Grund für den Erfolg des Buches sein - und gleichzeitig ist sie seine große Schwachstelle.

Haidt ist Sozialpsychologe. Er lehrt an der New York University und gilt als Autor, der sich in aktuelle Debatten einmischt. Diesmal ist es die Debatte um Kinder und Technologie. Die dunkle Macht seiner Erzählung kommt in Gestalt von vier technologischen Trends daher: dem Breitbandinternet, den Smartphones, der Selfie-Kamera und "hyperviralisierten sozialen Medien", also Plattformen, auf denen Algorithmen die Aufmerksamkeit der Nutzer fesseln. Um das Jahr 2010, also als die Generation Z in die Pubertät kam, seien diese Trends zusammengelaufen.

Mit der Technologie kam das Leiden. "Die Generation Z wurde die erste Generation in der Geschichte, die ihre Pubertät mit einem Portal in der Tasche durchlebte, das sie fort von den Menschen um sie herum in ein alternatives Universum rief." Haidt präsentiert Kurven, die zwischen den Jahren 2010 und 2015 steil nach oben wandern. Da wäre der Anteil von Teenagern, die angeben, depressive Episoden erlebt zu haben (plus 145 Prozent bei Mädchen, plus 161 Prozent bei Jungen); der Anteil von Studenten, die über Angststörungen klagen (plus 134 Prozent); die Zahl der Mädchen, die sich selbst verletzen (plus 188 Prozent); die Suizidrate (plus 167 Prozent bei Mädchen, plus 48 Prozent bei Jungen).

Diese Werte beziehen sich auf die USA. Ob sie weltweit so dramatisch aussehen, lässt das Buch offen. Dennoch schreibt Haidt von einer "Pandemie psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen". Der Hauptgrund sei die - wie er es nennt - "große Neuverdrahtung der Kindheit". Die einst heile, "spielbasierte" Kindheit, in der man sich noch draußen traf und ohne Aufsicht der Eltern Spaß hatte, sei durch den Einfluss der Technologie zur "smartphonebasierten Kindheit" geworden. Das hat die Jugend - überbehütet in der realen Welt und in der virtuellen sich selbst überlassen - ins Unglück gestürzt.

Diese Erzählung ist nicht nur packend geschrieben, sie bestätigt auch eine Angst, die nicht zuletzt viele Eltern spüren: Es kann nicht gut sein, wenn Kinder auf sozialen Medien stundenlang verstörende Inhalte zu sehen bekommen und sich weniger in der echten Welt begegnen. Das dürfte auch der Grund sein, warum das Buch in den Vereinigten Staaten seit Monaten auf den Bestsellerlisten steht und Haidt durch Talkshows tourt. Doch vielleicht ist diese Erzählung gar nicht wahr.

Das Buch hat zu Protesten unter Psychologen geführt, die Haidt vorwerfen, Studien selektiv auszuwählen, das Thema zu vereinfachen und andere Faktoren für die psychische Gesundheit wie die globale Finanzkrise 2007 und 2008, die Opioid-Epidemie oder die Corona-Pandemie zu vernachlässigen. Forscher der Universität Würzburg brachten vor der Veröffentlichung des Buches in Deutschland sogar eine Stellungnahme heraus: Haidts Darstellung sei einseitig und holzschnittartig.

Die Kritiker haben den aktuellen Stand der Forschung auf ihrer Seite. Besser gesagt: Sie können belegen, dass Haidt ihn nicht auf seiner Seite hat. Denn seriöse Übersichtsarbeiten kommen zum Schluss, dass es derzeit keine eindeutigen Belege dafür gibt, dass die Technologie tatsächlich für den Anstieg psychischer Krankheiten bei Jugendlichen verantwortlich ist.

Haidt weiß das. Recht früh schreibt er: "Da die Befunde komplex und teilweise auch unter Forschenden umstritten sind, werde ich mich an manchen Stellen sicher irren." Das wirkt ehrlich. Man kann dieses Kleingedruckte aber auch als selbst ausgestellten Freifahrtschein an der wissenschaftlichen Evidenz vorbei verstehen.

In jedem Fall weiß der Leser nicht mehr, wo er dem Autor vertrauen kann, und das ist ein Jammer. Denn auch wenn die Hauptthese auf einem schwachen Fundament steht und Erinnerungen an frühere Unheilsbringer weckt (das Buch, das Kino, Comics, das Fernsehen, Ego-Shooter), beschreibt Haidt einzelne Mechanismen durchaus so, dass Experten auf dem Feld ihm zustimmen. Das betrifft etwa die Gründe, weshalb soziale Medien Mädchen eher zu schaden scheinen als Jungen; den technologisch-bedingten Schlafentzug, der auf die Psyche schlagen könnte; und den Dopamin-Kreislauf, der durch "Likes" in Gang kommt und die Jugendlichen an den Bildschirm fesselt.

Differenziert fallen auch seine Lösungsvorschläge aus, also der Teil, in dem es darum geht, das Ideal einer "spielbasierten Kindheit" wiederherzustellen. Zwar fasst Haidt sie unter plakativen Aufforderungen wie "Kein Smartphone vor einem Alter von circa vierzehn Jahren" und "Schulen ohne Smartphones" zusammen, geht aber auch darauf ein, wie schwierig solche Ideen in einer Gesellschaft, in der das Handy zur Grundausstattung vieler Schüler gehört, umzusetzen seien, und benennt sogar positive Nutzungsszenarien für Smartphones.

Das Buch regt nicht nur dazu an, über die Auswirkungen der technologischen Entwicklung und der Aufmerksamkeits-Ökonomie des Internets auf Jugendliche nachzudenken. Wenn Haidt beschreibt, wie ständig "pingende" Benachrichtigungen dazu führen, dass manche Eltern ihrem Smartphone selbst beim gemeinsamen Spielen mehr Aufmerksamkeit widmen als ihren Kindern, dann dürfte das für viele ein schmerzhaft zutreffender Anstoß sein, über das eigene Verhältnis zu Technologie nachzudenken. PIOTR HELLER

Jonathan Haidt: "Generation Angst". Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen.

Aus dem Englischen von Monika Niehaus-Osterloh und Jorunn Wissmann. Rowohlt Verlag, Hamburg 2024. 448 S., Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Bluetenhonig am 07.08.2024

Aufwachsen mit dem Internet

Die Generation Z ist die erste Generation, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist. Zu beobachten ist der krasse Gegensatz zwischen der völligen Überbehütung in der realen Welt und der grenzenlosen Freiheit im Internet. Während die Kinder heute nicht mal allein kürzeste Wege ohne elterliche Aufsicht laufen dürfen, werden die Gefahren denen sie im Internet ausgesetzt sind oft unterschätzt. Das Internet ist für Erwachsene entwickelt worden. Kinder müssen den richtigen Umgang damit erst lernen und sie müssen von dem ferngehalten werden, was sie verstören, ängstigen oder sogar süchtig machen kann. Jonathan Haidt zeigt in seinem Buch, belegt durch viele Studien, wie sich die psychische Gesundheit der Jugendlichen in den letzten Jahren stark verschlechtert hat. Welche neuen Gefahren wie das Cybermobbing hinzugekommen sind, die von Eltern oft nicht gesehen werden. Er beschreibt, wie wichtig die einzelnen Entwicklungsschritte sind, damit Kinder und Jugendliche für die reale Welt gestärkt werden. Hier wurde das freie Spiel jedoch immer weiter eingeschränkt und reglementiert. Gleichzeitig wird den Kindern digital eine Welt eröffnet die sie so noch gar nicht begreifen können. Durch dieses Buch hatte ich viele Aha-Erlebnisse. Seine Kinder von Smartphones fernzuhalten ist sicher nicht der richtige Weg. Die Kinder jedoch anzuleiten und auf ihren Streifzügen durch das Internet zu begleiten auf jeden Fall ratsam. Im letzten Teil des Buches erhält man viele sinnvolle Tipps, die dabei unterstützen können. Wobei diese hauptsächlich auf amerikanische Kinder zugeschnitten sind, da ich denke, dass in Deutschland der Trend zwar ähnlich jedoch schwächer ausgeprägt ist. Dennoch kann ich das Buch nur allen Eltern empfehlen. Und nicht erst bei der Überlegung, ob das Kind ein Smartphone erhalten soll, sondern bereits vorher. Denn die Ausführungen zur kindlichen psychischen Entwicklung fand ich wirklich sehr gut erklärt und überzeugend.
LovelyBooks-BewertungVon Lesehonig am 07.08.2024
Viel Wissenswertes über die Entwicklung von Kindern und die Folgen einer Smartphone-basierten Kindheit.