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Versuch über den Stillen Ort

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1989 veröffentlichte Peter Handke den Versuch über die Müdigkeit, ein Jahr danach folgte der Versuch über die Jukebox. Den vorläufigen Abschluß dieser erzählerischen Umkreisungen des Alltags bildete der Versuch über den geglückten Tag. Zwanzig Jahre später legt er einen neuen Versuch vor: Versuch über den Stillen Ort."Lang lang ist es her, daß ich einen Roman des englischen Schriftstellers A.J. - 'Archibald Joseph', wenn ich mich nicht irre - Cronin gelesen habe, in einer deutschen Übersetzung, mit dem Titel 'Die Sterne blicken herab'. Es war ein ziemlich dickes Buch, aber es liegt nicht an dem Autor und seiner Geschichte, die mich damals mitgenommen und begeistert hat, daß ich mich an kaum welche Einzelheiten erinnern kann. Was mir von dem Roman geblieben ist, neben den Sternen, die fortwährend herabblicken: Eine englische Bergwerksgegend und die Chronik einer darbenden Bergleutefamilie, abwechselnd mit jener von betuchten Besitzern (wiederum: 'wenn ich mich nicht irre'). Viel später, angesichts des Films 'Wie grün war mein Tal', von John Ford, gaukelten, im guten Sinn, die Bilder der Gesichter und Landschaften mir vor, daß es sich da, obwohl ich's doch besser wußte, nicht etwa um eine Verfilmung von Richard Llewellyns 'How Green My Valley was', vielmehr von Cronins 'The Stars Are Looking Down' handelte. Dabei habe ich doch von dem Epos der herabblickenden Sterne eine einzige Einzelheit behalten. Aber diese geht mir bis zum heutigen Tag nach, und sie ist es auch, welche den Ausgangspunkt für mein nun fast schon lebenslanges Umkreisen und Einkreisen des Stillen Orts und der stillen Orte bildet, und mit der jetzt hier dementsprechend der Anfang des Versuchs darüber gemacht werden soll."

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. Oktober 2012
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
109
Autor/Autorin
Peter Handke
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
222 g
Größe (L/B/H)
15/126/205 mm
ISBN
9783518423172

Portrait

Peter Handke


Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im März 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen, erscheint sein erster Roman

Die Hornissen

. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks

Publikumsbeschimpfung

in Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann.


Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfasst, erinnert sei an:

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter

(1970),

Wunschloses Unglück

(1972),

Der kurze Brief zum langen Abschied

(1972),

Die linkshändige Frau

(1976),

Das Gewicht der Welt

(1977),

Langsame Heimkehr

(1979),

Die Lehre der Sainte-Victoire

(1980),

Der Chinese des Schmerzes

(1983),

Die Wiederholung

(1986),

Versuch über die Müdigkeit

(1989),

Versuch über die Jukebox

(1990),

Versuch über den geglückten Tag

(1991),

Mein Jahr in der Niemandsbucht

(1994),

Der Bildverlust

(2002),

Die Morawische Nacht

(2008),

Der Große Fall

(2011),

Versuch über den Stillen Ort

(2012),

Versuch über den Pilznarren

(2013).


Auf die

Publikumsbeschimpfung

1966 folgt 1968, ebenfalls in Frankfurt am Main uraufgeführt,

Kaspar. V

on hier spannt sich der Bogen weiter über

Der Ritt über den Bodensee

1971),

Die Unvernünftigen sterben aus

(1974),

Über die Dörfer

(1981),

DasSpiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land

(1990),

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten

(1992), über den

Untertagblues

(2004) und

Bis daß der Tag euch scheidet

(2009) über das dramatische Epos

Immer noch Sturm

(2011) bis zum Sommerdialog

Die schönen Tage vonAranjuez

(2012) zu

Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße

(2016).


Darüber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und Stücke von Schriftsteller-Kollegen ins Deutsche übertragen: Aus dem Griechischen Stücke von Aischylos, Sophokles und Euripides, aus dem Französischen Emmanuel Bove (unter anderem

Meine Freunde

), René Char und Francis Ponge, aus dem Amerikanischen Walker Percy.

Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen (auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten) erklärte er selbst 2007 mit den Worten: »Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muß durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.«

2019 wurde Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.


Pressestimmen

»Beim Lesen von Peter Handkes Buch ... hat man das Gefühl, dass es wieder so leicht und neu anfängt, wie ein allererstes Werk.« Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Wer sich zu Beginn noch gewundert hätte, dass solcher Stoff überhaupt hinreichen könnte, etwas vom Befinden des Dichters fasslich zu machen, sieht sich im Fortgang des Texts eines Besseren belehrt. Handke ist ein unauffälliger Virtuose der Perzeption - einer Flähigkeit, Gegebenes bis in die winzigsten Formen seines Erscheinens zu bemerken und in Sprache zu gestalten.« Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung

»Der Abort ist, wie sein Name sagt, abgeschieden vom Getriebe der Welt. Und was wäre Handke mehr verhasst als dieses Getriebe? Also fügt sich der Versuch über den Stillen Ort perfekt in die Reihe der Selbsterklärungsmodelle dieses Autors, die immer auch Welterklärungsmodelle sind, weil sie den Einzelgänger zum Maßstab menschlichen Handelns machen.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Auch in seinem vierten Versuch ist Peter Handke ein Meister der unaufdringlichen Komposition. Wie von selbst gleitet der Text vom Erzählen der Stillen Orte in die Stille eines Niemandslands zwischen Paris und der Normandie.« Michale Angele, der Freitag

»Es ist eine unendlich gekonnte, wunderbar zu lesende, immer ein wenig mutwillige und dabei doch leichthändige Inszenierung des Zusammenhangs von Leben und Werk.« Literaturen

»Handke macht seinen Leser nicht nur schmunzeln, er lässt ihn über sein Verhältnis zur Welt nachdenken.« Christoph Driessen, Frankfurter Neue Presse

»Der Stille Ort, die triviale Toilette, dient dem Schriftsteller nur als Trampolin, mit dem er sich aus der nichtssagenden Wirklichkeit in andere Welten katapultiert. Was für ein schrullig-ironischer Einfall!« Pia Reinacher, Weltwoche

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