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Knife

Meditations After an Attempted Murder

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#1 NATIONAL BESTSELLER From Booker Prize winner Salman Rushdie, a searing, deeply personal account of enduring and surviving an attempt on his life thirty years after the fatwa that was ordered against him

On the morning of August 12, 2022, Salman Rushdie was standing onstage at the Chautauqua Institution, preparing to give a lecture on the importance of keeping writers safe from harm, when a man in black black clothes, black mask rushed down the aisle toward him, wielding a knife. His first thought: So it s you. Here you are.

What followed was a horrific act of violence that shook the literary world and beyond. Now, for the first time, and in unforgettable detail, Rushdie relives the traumatic events of that day and its aftermath, as well as his journey toward physical recovery and the healing that was made possible by the love and support of his wife, Eliza, his family, his army of doctors and physical therapists, and his community of readers worldwide.

Knife is Rushdie at the peak of his powers, writing with urgency, with gravity, with unflinching honesty. It is also a deeply moving reminder of literature s capacity to make sense of the unthinkable, an intimate and life-affirming meditation on life, loss, love, art and finding the strength to stand up again.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. April 2024
Sprache
englisch
Seitenanzahl
209
Autor/Autorin
Salman Rushdie
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
1 BLACK-&-WHITE PHOTO
Gewicht
374 g
Größe (L/B/H)
212/145/25 mm
ISBN
9780593730249

Portrait

Salman Rushdie

Salman Rushdie is the author of fifteen novels Luka and the Fire of Life; Grimus; Midnight s Children (for which he won the Booker Prize and the Best of the Booker); Shame; The Satanic Verses; Haroun and the Sea of Stories; The Moor s Last Sigh; The Ground Beneath Her Feet; Fury; Shalimar the Clown; The Enchantress of Florence; Two Years, Eight Months, and Twenty-Eight Nights; The Golden House; Quichotte (which was shortlisted for the Booker Prize); and Victory City and one collection of short stories: East, West. He has also published five works of nonfiction The Jaguar Smile; Imaginary Homelands; Step Across This Line; Joseph Anton; and Languages of Truth and coedited two anthologies, Mirrorwork and Best American Short Stories 2008. He is a member of the American Academy of Arts and Letters and a Distinguished Writer in Residence at New York University. A former president of PEN American Center, Rushdie was knighted in 2007 for services to literature.

Pressestimmen

Candid, plain-spoken and gripping . . . Knife is a clarifying book. It reminds us of the threats the free world faces. It reminds us of the things worth fighting for. The New York Times

Knife isn t so much about pondering imminent death than it is an affirmation an insistence on returning to life. San Francisco Chronicle

The subject the idea for which Rushdie nearly died is the freedom to say what he wants . . . Rushdie survived, but he has too many scars to be certain that the idea will. This book is his way of fighting back. The Atlantic

A brave and beautiful book that tells his story with a cathartic relish, no gruesome detail spared . . . this book is as much a love letter to his wife the poet Rachel Eliza Griffiths as it is a punch-back at his assailant. The Wall Street Journal

Salman Rushdie s memoir is horrific, upsetting and a masterpiece . . . Knife is a tour-de-force, in which the great novelist takes his brutal near-murder and spins it into a majestic essay on art, pain and love . . . full of Rushdie s wit, his wisdom, his stoicism, his optimism, his love of all culture. Daily Telegraph

Knife is in part about and in some sense itself is a battle between the two most prominent Rushdies: Great Writer and Great Man, artist and advocate, private person and public figure . . . Contains some of the most precise, chilling prose of his career. Vulture

Not just a candid and fearless book but against all odds a defiantly witty one . . . A reckoning , if not quite a catharsis, Rushdie s invigorating dispatch from (almost) the far side of death s door names and limits the attack as a large red ink blot. The Financial Times

Rushdie s triumph is not to be other: despite his terrible injuries and the threat he still lives under, he remains incorrigibly himself, as passionate as ever about art and free speech. The Guardian

Knife is testament to Rushdie s convictions and to the sustaining power of love as he focuses on the suffering and support of his family and his wife, writer and artist Rachel Eliza Griffiths, during this ordeal . . . every electrifying page elicits tears and awe. Booklist

A graceful meditation on life and death that captures Rushdie at his most observant and lyrical. Kirkus

Besprechung vom 17.04.2024

Selbsttherapie durch freie literarische Assoziation
Salman Rushdies Messerattacken-Memoir "Knife"

Einige Male schon hat Salman Rushdie inzwischen Journalisten von dem Messerattentat auf ihn erzählt, das er 2022 nur knapp überlebte und in dem am gestrigen Dienstag weltweit in verschiedenen Sprachen veröffentlichten Buch "Knife" verarbeitet hat. Das große mediale Interesse an dem Fall ist nur zu verständlich. Etwas misslich wirkt, dass die Interviews und Vorabberichte Aufmerksamkeit vom eigentlichen Gegenstand, dem Buch, abziehen oder gar suggerieren, es ersetzen zu können.

Um gleich jeden Zweifel auszuräumen: Ja, es lohnt sich noch, tatsächlich das Buch zu lesen. Das merkt man gleich an dessen erstem Satz, der sofort in Rushdies typischem Sarkasmus gipfelt, und zwar auf eine Weise, die stark von der Schriftsprache bedingt ist: "Am 12. August 2022, einem sonnigen Freitagmorgen um Viertel vor elf, wurde ich von einem jungen Mann mit einem Messer angegriffen und beinahe getötet, nachdem ich gerade die Bühne des Amphitheaters in Chautauqua betreten hatte, um darüber zu reden, wie wichtig es ist, sich für die Sicherheit von Schriftstellerinnen und Schriftstellern einzusetzen."

Von derartig pointierten Gegensätzen lebt das Buch bis zur letzten Seite. Die amerikanische Institution Chautauqua, die er schon von früher kannte, ein gemeinnütziges Bildungszentrum am Eriesee, beschreibt Rushdie zunächst als wunderbaren Ort, an dem sich "silberhaarige, weltoffene Menschen zu einer idyllischen Gemeinschaft" zusammentaten, in "komfortablen Holzhäusern" lebten und es unnötig fanden, "abends die Türen zu verschließen". Leider fand man es dort wohl auch unnötig, den seit 1989 von Fanatikern mit dem Tode bedrohten Rushdie besonders zu schützen, sodass ein Mann auf die Bühne stürmen und ihm zahlreiche Messerstiche versetzen konnte. An diesem Tag sei Chautauqua "kein sicherer Ort" für ihn gewesen, bemerkt Rushdie lakonisch.

Fast 35 Jahre nach Khomeinis Mordaufruf aufgrund des vermeintlich blasphemischen Romans "Die satanischen Verse" mutet es dessen Verfasser Rushdie kurios an, dass der Attentäter, wie später bekannt wurde, "kaum zwei Seiten" seines Werks gelesen hatte und wohl nur aufgrund einiger Youtube-Videos seinen Mordplan fasste. Das vorliegende Buch, so Rushdie, diene ihm dazu, herauszufinden, worum es dem Attentäter wirklich ging.

Bevor es dazu kommt, muss der Autor sich in diesem offensichtlich selbsttherapeutischen Werk aber erst noch über ganz andere Dinge klar werden, die ihn betreffen. Ein Schlüsselsatz lautet: "Da ich nun noch lebe (. . .), gebe ich gern der Vorliebe meines Verstandes zur freien Assoziation nach."

Von dieser freudschen Technik, das Vorbewusste sichtbar zu machen, ist Rushdies zwischen Memoir und Essay changierender Überlebenstext tief geprägt - von der Ausmalung der letzten Stunden vor dem Attentat über das literarisch gedehnte Erleben desselben bis hin zur Zeit der mühsamen Rekonvaleszenz. Die Anwendung der Mittel des Traumes rechtfertigt Rushdie wie folgt: "Ich halte Kunst für einen Wachtraum." Und dieser habe ihm vielleicht das Leben gerettet.

Die Beschreibung des Tathergangs aus Sicht des Opfers ist so drastisch, dass wir hier lieber nicht daraus zitieren. Sie ist drastisch in der genauen Beschreibung der Bluttat, aber auch in den Sprachbildern und den Assoziationen, die sie auslöst. Das zu lesen hat bleibende Wirkung.

Teils noch größere Wirkung aber erzielt Rushdie durch seinen unbedingten Willen, seine Leidensgeschichte - also die von Stichen, Schnitten, durchtrennten Sehnen und Nerven, auch eines Sehnervs, irreparabel - mit Humor und Ironie zu erzählen. "Schade um meinen Ralph-Lauren-Anzug", stellt er etwa fest angesichts des Kleidungsstücks, das die Ersthelfer zerschnitten, um seine zahlreichen Wunden zu lokalisieren und zu versorgen. Als ein Arzt ihm später in der Klinik versichert, er sei "Meister im Flüssigkeitsabsaugen", kommentiert der Patient: "Ich wusste gar nicht, dass es in dieser Disziplin Meisterschaften gibt. Ein Super Bowl im Absaugen von Flüssigkeiten? Wer trat bei der Halbzeitshow auf? Muddy Waters? Aqua? Halt die Klappe, Salman."

Sogar noch der Erkenntnis, dass sein rechtes Auge nicht zu retten ist und das Lid zugenäht werden muss, versucht Rushdie eine Art Witz abzugewinnen. Er rät seinen Lesern: "Falls Sie es vermeiden können, dass man Ihnen die Lider zusammennäht . . . vermeiden Sie es. Es tut wirklich, wirklich weh."

Geradezu verspielt wirken die Buchpassagen über die schmerzhafte und langwierige Reha-Phase, in die Rushdie lauter literarische Assoziationen einbaut, besonders solche über Augenverletzungen und Einäugigkeit, vom Zyklopen Polyphem bis zu Buñuels "Andalusischem Hund". Die Dauer des Attentats bemisst Rushdie mit der, ein Shakespeare-Sonett aufzusagen. Und bei der Lektüre eines Zeitungsinterviews mit dem Täter hat er "stark den Eindruck, dass seine Entscheidung, mich zu ermorden, untermotiviert blieb". Den Mann, der ihn ermorden wollte, nennt er bewusst nicht beim Namen, sondern kürzt diesen mit "A." ab - und bietet gleich mehrere Bedeutungen dafür an, darunter "Affenmann" und schlicht "Arschloch".

Aber so verständlich diese Distanzierung wäre, bleibt es dabei nicht. Im zweiten Teil des Buches sprengt Rushdie dessen Form ein weiteres Mal und ersinnt nun ein langes vierteiliges Gespräch mit dem Attentäter, den er nie in Wirklichkeit getroffen hat, um ihn ganz nah heranzuholen. In der Fiktion versucht er dem Fundamentalisten ohne wirkliches Fundament ein solches zu geben - allerdings nicht in einer Religion, sondern in der freien Kunst. Diese überdauere am Ende jene, die sie - und sei es mit Gewalt - unterdrücken wollen.

Umso deutlicher wird nun, warum Rushdie zuvor teils fast verzweifelt versucht hat, am Humor festzuhalten: weil er dem Attentäter hier schließlich die Lektion erteilen will, dass die Frage der Blasphemie letztlich eine Auseinandersetzung "zwischen Menschen mit Humor und Menschen ohne Humor" sei. Seinem "scheinheiligen Attentäter" ruft er zu: "Sie konnten es mit dem Morden versuchen, weil Sie nicht zu lachen wussten." Zu einer Einsicht, zum Lachen kommt der Mann freilich nicht, auch nicht in Rushdies Phantasie. "Unser erdachtes Gespräch ist vorbei. Ich habe nicht länger die Energie, ihn mir vorzustellen, so wie er nie in der Lage war, sich mich vorzustellen."

Rushdie, der seit 1989 auch einigen Mangel an Solidarität erlebt hat, wie man bereits aus seiner Autobiographie "Joseph Anton" wusste, hätte jedes Recht, nun, da der Ernstfall eines Attentats wirklich eingetreten ist, nur über sich zu sprechen. Aber sein Buch über Leben und Tod gewinnt besonders auch, wenn er von sich selbst absieht. Er tut das einerseits in Bezug auf alle, die ihm nahestehen - das ist in erster Linie seine Frau Rachel Eliza Griffiths, der er ein eigenes Kapitel widmet und die symbiotische Beziehung mit der 1978 geborenen Dichterin als lebensrettend beschreibt. Zum anderen würdigt Rushdie Familie und Freunde, die ihm beistanden, etwa den 2023 verstorbenen Martin Amis. Dies lässt sein Buch bisweilen wie eine sehr lange, sehr amerikanische Dankesrede wirken - aber auch das tut ihm keinen großen Tort an.

Trotz allem Persönlichen liegt dem Überlebenden aber, das wird deutlich, an einer universellen Botschaft, ja, einem Vermächtnis, das im Einklang mit seiner Friedenspreisrede in der Paulskirche vom vergangenen Oktober steht: "Für die Opfer von Gewalt gerät das Verständnis von Realität ins Wanken. Kinder gehen zur Schule, Gläubige in eine Synagoge, Käufer in einen Supermarkt, ein Mann betritt die Bühne eines Amphitheaters; sie alle bewegen sich gewissermaßen in einem stabilen Weltbild. Eine Schule ist ein Ort der Bildung, eine Synagoge ein Ort der Andacht, ein Supermarkt ein Ort zum Einkaufen, eine Bühne ein Ort zum Auftreten." An einem solchen Weltbild, so sehr es auch von der Realität immer wieder erschüttert werden mag, hält Salman Rushdie unerschütterlich fest. Jan Wiele

Salman Rushdie:

"Knife". Gedanken nach einem Mordversuch.

Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Penguin Verlag, München 2024. 256 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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