"Cosy Romantasy zum Wegträumen mit Marmelade, Magie & jeder Menge Zaubersprüchen." Dieses Werbeversprechen des Verlages, das wunderschöne Cover und die vielen begeisterten Stimmen, haben mich neugierig gemacht und ich wollte diese Geschichte unbedingt lesen.
Tja was soll ich sagen? Es war nett, aber mehr auch nicht. Im ersten Drittel habe ich sogar überlegt aufzugeben, doch die Begeisterung der anderen Leser*innen hat mich durchhalten lassen.
Irgendwie war mir die Geschichte nicht greifbar genug.
Kiela fand ich anfangs unglaublich naiv, gut sie war die Hälfte ihres Lebens, wohl in der Bibliothek versteckt. Aber kann man denn so gar nichts vom Leben mitbekommen? Auch dass sie anscheinend überhaupt keine Erinnerungen an ihre Eltern hatte, hat mich total irritiert.
Larran, mit seiner melancholischen Freundlichkeit, war mir eher sympathisch. Aber auch ihn fand ich teilweise wirklich weltfremd.
Die Dorfbewohner*innen waren dagegen wirklich taff und bodenständig und ich hätte gerne mehr über sie erfahren.
Mein absoluter Favorit und Retter der Geschichte war Caz, die sprechende Pflanze. Er war taff, hatte Lebenserfahrung und war mutig. Hätte Kiela ihn nicht gehabt, wäre sie wahrscheinlich überhaupt nicht zurecht gekommen. Auch das Kaktus war wirklich süß, wobei ich mich frage, wieso ein Katus geschlechtslos sein sollte.
Nach der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es wurde spannend. Aber auch hier hatte ich wieder so ein "ungutes" Lesegefühl. Plötzlich reihten sich die Ereignisse aneinander, als hätte die Autorin alles hektisch zusammengefasst.
Ja es war cosy. Ja es war gemütlich, manchmal schon fast zu viel. Ja der Schreibstil ist zauberhaft und leicht zu lesen. Ja die phantastischen Tiere und Pflanzen waren toll, wobei ich da gerne mehr erfahren hätte . Ja es gab tonnenweise Marmelade. Ja es war eine schöne Liebesgeschichte. Ja es war nett zu lesen, aber irgendwie konnte es mich doch nicht ganz überzeugen. Wahrscheinlich war es zuerst diese Länge am Anfang und dann das Überschlagen der Ereignisse am Schluss, was mich im Lesefluss gestört hat.
Wer eine unaufgeregte leichte Fantasygeschichte sucht, wird hier bestimmt fündig!