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Der Geschmack der Freiheit

Eine Geschichte der Kulinarik

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Die Freiheit geht durch den Magen

Mit der Erfindung des Restaurants wandelte sich das Kochen vom bloßen Sattmachen zu einer Kunst - ausgerechnet im Umfeld der Französischen Revolution begannen experimentierfreudige Köpfe, um die hungrigen Gäste zu wetteifern und einander mit köstlichen Kreationen zu übertreffen. Das Essengehen ist aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken und hat uns immer neue Formen der Zubereitung und auch der sinnlichen Wahrnehmung gelehrt - von der Opulenz des 18. Jahrhunderts bis zur Molekularküche.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. Juli 2024
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
272
Autor/Autorin
Ute Cohen
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
442 g
Größe (L/B/H)
214/138/25 mm
ISBN
9783150114797

Portrait

Ute Cohen

Ute Cohen, geb. 1966, lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin und Paris. Die Interviews und Essays der promovierten Linguistin erscheinen in renommierten Zeitungen und Zeitschriften.

Ihre Romane Satans Spielfeld, Poor Dogs und Falscher Garten sind im Septime Verlag erschienen. 2021 erschien ihr Gesprächsband mit Ingrid Caven, Chaos? Hinhören, singen, im Kampa Verlag.

Pressestimmen

»Das Buch ist eine Entdeckungsreise, die auf jeder Seite wie ein gutes Essen mit Freunden Überraschungen bereithält und immer wieder auf die Freiheit, die alles thematisch verbindet, zurückkehrt, aber sich für ein bewusstes Essen jenseits des Exzesses einsetzt. «
Ruhrbarone. de

»Ute Cohen hat ein amüsantes wie spannendes Buch über die Geschichte der Kulinarik geschrieben. «
Jüdische Allgemeine

»Wer literarischen Genuss erfahren will, dem ist eine Kostprobe von Ute Cohens Der Geschmack der Freiheit uneingeschränkt zu empfehlen. Ob mit oder ohne ein Glas Dom Perignon. «
Die Tagespost

Jedes Kapitel ist ein Gaumenschmaus und kann einzeln inhaliert werden oder als Gesamtkunstwerk, als mehrgängiges Menü.
leseschatz. com

Dass Cohen auch in die ersten Speisekarten des Münchner Kultrestaurants Tantris hineinschnuppert, in Paul Bocuses Töpfe lugt und allerlei kulinarische Exzentrik entdeckt, ist so vergnüglich wie erhellend. Einblicke in die kulinarische Filmgeschichte und Literatur, Anekdoten über Starköche und Gangster-Gourmets lassen den Gesprächsstoff beim nächsten Restaurantbesuch bestimmt nicht ausgehen.
MAÎTRE MAGAZIN 130/2024

»Ein fein komponiertes Buch, luftig-leicht wie eine Pavlova, eine Verlockung für Geist und Geschmacksknospen! «
Front Row Society The Magazine

»Die Evolution der Küche und des Genusses, eben der Kulinarik, liest Ute Cohen ( ) vor allem als geistesgeschichtliches Menü. Ernst Blochs Geist der Utopie sieht sie fröhlich durch die Küche wehen. Ihr Buch ist ebenso sinnlich wie politisch und philosophisch. Das macht es einzigartig. Gibt dem Wort Küchenphilosophie eine neue Bedeutung. «
culturmag. de

»( ) macht niemand einen Fehler, der sich Cohens Buch zulegt. Zum Preis eines Hauptgerichts erwirbt er ein kurzweiliges abendfüllendes Tischgespräch, von der Art jener, denen Immanuel Kant so gerne beiwohnte, weil er es schätzte, wenn ein Tischgenosse ihm durch seine abwechselnden Einfälle neuen Stoff zur Belebung darbietet, welches er selbst nicht hat aufspüren dürfen . «
Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Eine bessere Autorin hätte man sich für dieses Buch nicht wünschen können. Denn Ute Cohen kennt sich nicht nur mit der Entwicklung der Kochkunst aus, sondern weiß auch, wie sich Veränderungen in der Gesellschaft am Herd auswirkten. Wenn das soziale Leben hochkocht, geht es auch in der Küche heißer her als sonst. «
Neues Deutschland

»Historisch fundiert, philosophisch inspiriert und anekdotenreich erzählt Ute Cohen die Kulturgeschichte des genussvollen Speisens. «
Am Erker Zeitschrift für Literatur

»In ihrer [ ] sowohl äußerst amüsant als auch geistreich verfassten Geschichte der Kulinarik blickt Cohen [ ] auf den schier unglaublichen Wandel, den die Kulinarik über Jahrhunderte hinweg durchlaufen hat. «
Die Tagespost, 25. 07. 2024

»Voilà ein schöneres Manifest für Geist, Gaumen und Genuss dürfte schwerlich zu finden sein. «
Cicero Magazin für politische Kultur, 30. 08. 2024

»Appetithäppchen werden angeboten, die nimmt man gerne entgegen. ( ) Sehr unterhaltsam geschrieben, sehr angenehm. ( ) Man bekommt eine ganze Menge Episoden und genüssliche Geschichten serviert. «
Deutschlandfunk Kultur

»Hier offenbart sich Cohens Fähigkeit, die konkrete Welt der Küche als Allegorie für die Mechanismen unserer Gesellschaft zu begreifen ein Sinnbild für Disziplin, Präzision und das Streben nach einem kollektiven Ideal. «
ichsagmal. com

» Der Geschmack der Freiheit ist ( ) keine klassische Kulturgeschichte des Restaurants oder des Essens, sondern vielmehr unternimmt die Autorin in einer eher dem französischen Denken zugetanen Weise essayistische und wie auch lehrreiche Streifzüge durch die kulinarischen Gefilde. «
glanzundelend. de

Besprechung vom 10.09.2024

Wo sprach der Buddha vom Geschmack der Freiheit?
Häppchenweise: Ute Cohen serviert bekannte und weniger bekannte Geschichten und Anekdoten aus der kulinarischen Welt

Geschmack und Gerüche sind flüchtige Erscheinungen. Vielleicht bringt es das Sujet mit sich, dass Bücher über Kochkunst und Gastronomie nur selten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer die Welt des guten Geschmacks auch intellektuell erkunden möchte, macht schnell Bekanntschaft mit einer Art Prosecco-Historiographie, die sich durch anregende Gedankencollagen ohne Schwere, aber auch ohne Tiefe auszeichnet. Ein Neuzugang mit allen Nachteilen und Vorzügen des Genres ist Ute Cohens "Geschichte der Kulinarik".

Im Mittelpunkt des Buches steht die Wendezeit um 1800, nicht zu Unrecht, denn auch in der Geschichte der Gastronomie bedeutete die Französische Revolution eine Zäsur. Sie setzte eine große Zahl an Köchen frei, die bis dahin ihren Dienst in den großen Adelshäusern verrichtet hatten. Nun mussten sie sich nach neuen Erwerbsmöglichkeiten umsehen und bekochten fortan alle, die es sich leisten konnten. Restaurants schossen im nachrevolutionären Paris wie Pilze aus dem Boden. Vor 1789 lag die Zahl solcher Etablissements im zweistelligen Bereich, zehn Jahre später bei sechshundert, und weitere zehn Jahre später waren es bereits einige Tausend. Auch Deutschland profitierte von dieser Entwicklung. Den Köchen einiger besonders prominenter Repräsentanten des Ancien Régime wurde die Luft in Robespierres Frankreich zu dünn; also emigrierten sie in das Nachbarland, wie etwa der Koch der Königin Marie-Antoinette, der in Hamburg Fuß fasste. Der Austausch, buchstäblich ein "Blick über den Tellerrand", bereicherte die heimische Küche.

Häppchen für Häppchen serviert Cohen bekannte und weniger bekannte Geschichten und Anekdoten aus der Welt der Kulinarik. Man erfährt, wie die Europäer Kaffee und Kartoffel zu schätzen lernten, wie der listige Meisterdiplomat Talleyrand mit den Kreationen seines Meisterkonditors, des legendären Marie-Antoine Carême, das ramponierte Ansehen Frankreichs aufpolierte und wie das dank Marcel Proust berühmteste Buttergebäck der Weltliteratur, die Madeleine, (angeblich) erstmals 1755 bei einer Soiree des polnischen Königs Stanislaus I. als Ersatz für einen missglückten Kuchen auf den Tisch kam.

Weitere Themen sind die Geschichte der Gabel und der Speisekarte, einzelner Möbelstücke wie des Beistelltisches Guéridon, der Gastronomiekritik und des service à la russe (gemeint ist das sukzessive Auftragen der Gänge, das sich gegenüber dem gleichzeitigen Auftischen aller oder der meisten Gerichte, dem service à la française, nach und nach durchsetzte). Auch radikale Modernisierungsprojekte des zwanzigsten Jahrhunderts kommen zur Sprache, namentlich die "futuristische Küche" der 1930er Jahre, die den Speiseplan der Italiener um das "Fiat-Huhn" bereichern wollte, ein mit Stahlkugeln gefülltes und mit Schlagsahne serviertes Brathähnchen.

Jedenfalls alle die Leser, die sich bislang nicht mit der Geschichte der Gastronomie befasst haben, werden Cohens historische Vignetten mit Gewinn lesen. Doch auch ihnen, soweit Freunde einer klaren Fragestellung und Gedankenführung, mutet der Text einiges zu. Von einer linearen Darstellung und sinnvollen Ordnung des Stoffes kann nämlich keine Rede sein. Manche Kapitel bestehen eigentlich nur aus Abschweifungen und Einschüben, ein Potpourri aus Kochrezepten, Filmkritiken, lebensphilosophischen Bekenntnissen, Insiderinformationen über pikante private Diners, Lobeshymnen auf ausgewählte zeitgenössische Starköche und vielem mehr.

Der assoziative Reigen gerät gelegentlich gar zu toll. Warum etwa die Geschichte der Wiener Kaffeehäuser nicht ohne einen Hinweis auf den Drogenkonsum der nationalsozialistischen Führungskader und deren Vorliebe für Crystal Meth auskommt, lässt sich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Fast scheint es, als ginge es darum, eine möglichst große Auswahl an Lesefrüchten darzubieten, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Doch die Delikatessen wollen manchmal nicht so recht munden, weil der Leser nach dem unkonzentrierten Hin und Her längst seekrank ist.

Ein Literaturverzeichnis fehlt. Die Anmerkungen im Anhang sind sehr lückenhaft und genügen keinen wissenschaftlichen Ansprüchen. Nachweise für Einzeiler wie "Philosophie betrieben Platon und Sokrates auch mit dem Magen" oder "So sprach schon der Buddha nicht von der Idee oder dem Konzept der Freiheit, sondern von ihrem Geschmack" wären hilfreich gewesen.

Die Nachlässigkeit und fehlende gedankliche Konstanz ist umso bedauerlicher, als die im Titel des Buches und auch in einigen Kapitel aufgeworfene Leitfrage nach dem Verhältnis von "Geschmack" und "Freiheit", nach dem Zusammenhang zwischen der Art und Weise unserer Nahrungsaufnahme und der Genese "offener Gesellschaften" seit dem achtzehnten Jahrhundert es verdient hätte, ernst genommen und beantwortet zu werden. Es liegt auf der Hand und wird doch so oft ignoriert, dass dem Essen und Trinken, weil es die Menschen unabhängig vom sozialen Status von der Wiege bis zur Bahre begleitet, eine große gesellschaftliche Relevanz zukommt.

Das kulinarische Beisammensein beeinflusst und strukturiert tagtäglich die Kommunikation zwischen den Angehörigen eines Gemeinwesens. Zudem spricht vieles dafür, dass abstrakte Konzepte wie "Freiheit" mit sinnlichen Erlebnissen und Befindlichkeiten verknüpft und durch sie gleichsam physiologisch grundiert sind. Wenn sich - wie um 1800 - eine ideengeschichtliche Wende und ein Wandel der Essgewohnheiten überlagern, ist das ein sehr reizvolles, aber auch schwer zu fassendes Phänomen. Um das Indizienmosaik zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen, bedarf es Geduld und eines systematischen Vorgehens. Kühne Thesen allein helfen nicht weiter.

Trotz der genannten Defizite macht niemand einen Fehler, der sich Cohens Buch zulegt. Zum Preis eines Hauptgerichts erwirbt er ein kurzweiliges abendfüllendes Tischgespräch, von der Art jener, denen Immanuel Kant so gerne beiwohnte, weil er es schätzte, "wenn ein Tischgenosse ihm durch seine abwechselnden Einfälle neuen Stoff zur Belebung darbietet, welches er selbst nicht hat aufspüren dürfen". Nicht mehr, aber auch nicht weniger. DANIEL DAMLER

Ute Cohen: "Der Geschmack der Freiheit". Eine Geschichte der Kulinarik.

Reclam Verlag, Ditzingen 2024. 272 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Sherin am 21.07.2024

Sprachliche Brillanz und inhaltliche Tiefe

Ute Cohen ist ein Sachbuch über die Geschichte der Kulinarik gelungen, das mit sprachlicher Leichtigkeit und informativer Tiefe bereichernd und unterhaltsam ist. Was für eine Mischung eines geschichtlichen Abrisses, von Anekdoten und philosophischen Ausflügen. Brillant finde ich ihre kurzen Kommentare, mit der sie bei dem einen oder anderen Thema am Zeitgeist kratzt. Die Kapitel sind einzeln und nach individueller Vorliebe zu lesen. Häppchenweise gut verdaulich. Das Buch ist ein wundervolles Geschenk für alle, die den Genuss, die Sinnlichkeit und die Freiheit schätzen. Und für diejenigen, die erfahren möchten, was sie schon immer über Kulinarik wissen wollten und neue Schätze entdecken möchten.