Zwischen 1890 und 1910 kam es in Wien zu einer verblüffenden Konzentration von neuen Denkansätzen und außerordentlichen Innovationen in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Erstaunlicherweise wurden diese Dekaden erst in den 1980ern als entscheidender Zeitraum in der Geschichte der Moderne erkannt und unter dem Label "Wiener Moderne" zum intensiv bearbeiteten Forschungsgegenstand und beliebten Ausstellungsthema.
Jugendstil und Psychoanalyse, Zwölftonmusik, Gesamtkunstwerk, Kaffeehausliteraten, Dekadenz und Design, Wiener Werkstätten und Secession sind nur einige der Begriffe, die man heute mit Wien um 1900 verbindet. Egon Schiele, Koloman Moser, Sigmund Freud, Arnold Schönberg, Adolf Loos, Ludwig Wittgenstein, Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Hermann Bahr, Karl Kraus, Oskar Kokoschka und viele andere leisteten Einzigartiges in ihrem jeweiligen Metier, sei es in Design, Architektur, Musik, Malerei oder Forschung und Wissenschaft. Wien erscheint wie ein Brennspiegel, in dem sich neue Ideen deutlicher und intensiver zeigen als andernorts.
2018 jähren sich die Todestage vierer prominenter Vertreter dieses kreativen Frühlings um 1900 zum hundertsten Mal, die von Otto Wagner, Gustav Klimt, Koloman Moser und Egon Schiele. Anlass für TASCHEN, gemeinsam mit der Stadt Wien einen Blick zurück zu werfen und dem besonderen geistigen Klima und der kreativen Atmosphäre nachzuspüren, die diese Epoche so einzigartig machten.
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