Das sind Aussagen vom Kaliber dieses Buchtitels. Nur sind sie nicht eingetroffen. Sie beruhen auf Computermodellen, die ein einfaches Kriterium nicht erfüllen: Wenn man sie mit bekannte Daten aus der Vergangenheit füttert, um eine spätere, aber auch in der Vergangenheit liegende, also bekannte Situation vorauszusagen, dann stimmen diese Voraussagen in den meisten Fällen nicht mit der Realität überein. Folglich sind diese Modelle falsch.Der vorausgesagte, angeblich menschengemachte Klimawandel soll durch den nachweislich angestiegenen Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre verursacht worden sein, der wiederum auf die massive Nutzung fossiler Brennstoffe zurückgeführt wird. Das ist das Grundaxiom der Klimareligion. Manche vermuten übrigens bei den Klimamodelle einen einfachen Fehler: Die Rolle des Kohlendioxids ist möglicherweise in ihnen zu stark gewichtet. Und zum Thema Fehler auch noch dies: Zu all diesen Modellen gibt es nie eine Angabe über den zu berechnenden Prognosefehler. Das wird wohl Gründe haben, denn liegt dieser Fehlerbereich deutlich über einem Grad, was man schon wegen des langen Zeitraumes vermuten muss, für den die entsprechenden Temperaturprognosen abgegeben werden, dann sind sie faktisch wertlos. Man kann die Vermutung haben, dass nicht der Prognosekorridor, den solche Modelle errechnen, angegeben wird, sondern stets der obere Rand desselben.Inzwischen sind wir bei Zuständen angelangt, die an die Inquisition erinnern. Ergebnisoffene Forschung wird allein dadurch verhindert, dass sich kein karriereorientierter Wissenschaftler mit der wilden Meute der Alarmisten anlegen wird. Zu diesen Alarmisten gehört offenbar auch der Autor, das verrät schon dieser reißerische Buchtitel. Die Aufmachung und der Stil des Buches erinnern eher an Kinderliteratur. Zunächst erklärt der Autor einige Zusammenhänge, die das Klima beeinflussen. Er greift dabei auch auf scheinbare historische Gewissheiten zurück, zum Beispiel darauf, wie man angeblich recht genau weiß, welche Temperaturen wann auf der Erde geherrscht haben. Da nach seiner Meinung unser weiteres Schicksal klar ist, wenn wir nicht unser Leben drastisch ändern, fällt aufmerksamen Lesern vielleicht auf, dass offensichtlich doch nicht alles so klar ist, wie Herr Jäger behauptet.Er weiß nämlich zu berichten, dass das Abschmelzen der Grönlandgletscher vor 8200 Jahren die Meeresströmung in Richtung Europa dramatisch verändert haben soll, was zu einem Temperatursturz in Europa geführt hat. Mit anderen Worten: Kommt es zum Abschmelzen der Grönlandgletscher, weil wir unsere Klimaziele nicht erreichen, dann könnte ein ähnliches Ereignis eintreten. Und schon würde die Temperatur wieder sinken. Man könnte an dieser Stelle Witze machen. Ich will mir das verkneifen, sondern vielmehr betonen, dass diese herrliche Stelle beispielhaft erklärt, wie komplex die Zusammenhänge tatsächlich sind und wie wenig Leute wie Jäger darüber tatsächlich wissen, obwohl sie andauernd scheinbar unverrückbare Gewissheiten verbreiten.Im letzten Teil des Buches widmet sich der Autor dann den Möglichkeiten, wie man den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre verringern kann. Natürlich bedeutet das für ihn: weniger fliegen und weniger mit dem Auto fahren. Man sieht schon an den Weltklimakonferenzen, wie man das beherzt umsetzt. Dann brauchen wir dringend Holzhäuser, andererseits muss mehr Wald her. Der Wald wiederum ist aber auch schädlich, weil er dunkel ist und nicht so viel Sonnenlicht abstrahlt, heißt es an anderer Stelle. Auch hier scheitert Jäger wieder an der Komplexität der Klimaprozesse. Komplexe Systeme wie das Klima überfordern das menschliche Gehirn, das immer an irgendeiner Schraube drehen will und dann glaubt, diese Schraube hätte nur die Wirkung, die man sich ausgedacht hat.Und im Übrigen: Würde man den Kohlendioxidanteil an der Atmosphäre halbieren, dann wäre das Leben auf diesem Planeten in ernsthafter Gefahr. Kohlendioxid ist ein Lebensgas. Ohne es gibt es keine Photosynthese, ohne Photosynthese keine Pflanzen und ohne Pflanzen kein anderes Leben. Offenbar ist das Leuten wie Jäger nicht völlig bewusst. Kohlendioxid trägt auch zur Begrünung des Planeten bei, was dann wieder mehr Kohlendioxid bindet.Dieses Buch mit seinem reißerischen Titel soll vermutlich aufrütteln. Aber es verkündet auch Gewissheiten, die es so nicht gibt. Deshalb findet man in diesem Text auch seltsame Widersprüche, von denen ich einige erwähnt habe.