Das Buch "Brave Mädchen weinen nicht" hat einen realen Bezug und zwar geht es um die Sekte der Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese Tatsache lässt die Handlung in einem anderen Licht erscheinen. Die Ereignisse wirken intensiver und die Empathie setzt sich ganz schnell ein.
So wie in allen anderen Sekten leben die Gemeindemitglieder nach eigenen Gesetzen. In diesem Fall gehören dazu Polygamie, Entpersonalisierung, Brutalität. Der Prophet entscheidet, wann und wer heiraten soll. Auch wenn die Braut erst 13 Jahre alt ist, spielt das überhaupt keine Rolle
Die Hauptprotagonistin Grace ist in dieser Gemeinde aufgewachsen, aber durch ein Wunder hat sie ihre Persönlichkeit nicht verloren und hofft auf ein anderes Leben. Nach ihrer Hochzeit mit dem Mann, der doppelt so alt ist wie sie, ergreift sie die Flucht und fängt in Las Vegas ein neues Leben an. Doch ihr Glück dauert nicht lange, weil ihr Ehemann sie findet und zurückbringt...
Nun taucht man in eine bewegende Geschichte über die Frau ein, die nicht nach den Gesetzen der Sekte leben kann und will. Aber welche Alternativen hat sie?
Die Geschichte wird anschaulich erzählt. Man erfährt viel über die Lebensweise der Sektanten. Viele Begebenheiten entsetzen und schockieren. Die Spannung steigt deutlich zum Schluss, wenn entscheidende Ereignisse passieren, die zum Mitfühlen und Mitfiebern bewegen.
Dieses Buch war als Vorgeschichte zur Reihe mit Libby Withman geschrieben. Diese Reihe kenne ich nicht, aber mein Interesse wurde geweckt. Die Vorkenntnisse aus diesem Buch könnten helfen die Protagonistin besser zu verstehen.
FAZIT: ein spannendes und gut recherchiertes Buch, das nicht kalt lässt. Klare Leseempfehlung!