Inhalt:
1919: Magdalena und Matthias sind endlich vereint, doch schon bald wird das junge Liebesglück bedroht. Nicht nur fühlt Magdalena sich durch die Sticheleien ihrer kaltherzigen Schwiegermutter im neuen Heim nicht willkommen, auch die Eifersucht gegenüber Matthias früherer Verlobten flammt erneut auf. Zudem machen der jungen Winzerin finanzielle Schwierigkeiten zu schaffen. Von ihrem Mann bekommt sie wenig Unterstützung, hat sie ihm doch versprochen, den Familienfrieden zu wahren. Einziger Trost sind die Arbeit im Weinberg und der neue Lehrer des Ortes, Eugen Burger, dessen Plan nach Amerika auszuwandern, Magdalena fasziniert. Bald ist ihr klar, dass sie in ihrer Ehe nicht glücklich ist. Wird sie ihre Familie und die alte Heimat hinter sich lassen?
Meinung:
Dies ist der zweite Teil der Reihe Die Winzerfrauen und beginnt genau da, wo der erste Teil endete. Magdalena, die endlich mit ihrer große Liebe verheiratet ist, landet schnell vom Honeymoon auf dem Boden der Tatsachen. Ihr neues Leben mit ihrem Mann auf dem Hof ihrer Schwiegereltern ist so ganz anders, als das, was sie aus ihrer eigenen Familie kannte, zumal die Schwiegermutter ihr das Leben bewusst schwer macht und sie immer wieder schikaniert. Von ihrem Mann, der von seiner Mutter immer noch gegängelt wird, bekommt sie keine wirkliche Hilfe, da sie, wie damals üblich, von seinen Eltern abhängig sind und sich unterordnen müssen. Der Alltag in den ersten Nachkriegsjahren, der geprägt war von Entbehrungen und einer beginnenden Inflation sowie die immer stärker werdenden Ressentiments der Bevölkerung den Juden gegenüber wird von Elisabeth Marienhagen sehr anschaulich beschrieben. Ihr angenehmer, bildhafter Schreibstil ließ mich immer mitten im Geschehen sein und ich es gefiel mir, in diesem Teil etwas mehr über die Arbeit der Winzer zu erfahren. Ich fand es ebenso schön, mitzuerleben, wie die mir aus dem ersten Teil bekannten und vertrauten Charaktere sich weiterentwickeln, bei einigen war ich erstaunt oder auch überrascht. Magdalena entwickelt sich von einem jungen Mädchen zu einer Frau, die allen Widerständen zum Trotz ihren Weg findet und ich freue mich schon jetzt auf den dritten Teil dieser Reihe, um zu erfahren, wie es mit ihr und ihrer Familie weitergeht.
Fazit:
Jahre des Umbruchs ist eine sehr schöne Fortsetzung der Reihe Die Winzerfrauen , sie gefiel mir sogar noch besser als der erste Teil. Das Buch kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, aber wer die Entwicklung der Protagonisten verfolgen möchte, der sollte mit dem ersten Teil Jahre des Aufbruchs beginnen. Ich kann euch diese Reihe wirklich sehr empfehlen!