Erebos übernimmt zum zweiten Mal das Leben der Veteranen und der neuen Rekruten. Guter zweiter Teil mit angenehmen Schreibstil.
Erebos ist zurück. Nick ist inzwischen erwachsen, studiert und arbeitet als Fotograf. Doch eines Tages hat er das rote E wieder auf seinem Handy. Er möchte mit dem Spiel von damals nichts mehr zu tun haben, dass sich so stark in sein reales Leben eingemischt hat. Doch Erebos lässt ihn nicht aus seinen Fängen, denn Zuhause hat sich die App auf seinem Computer installiert. Nick will sie ignorieren, aber das geht nicht, denn es hat seine Fotos geklaut und zwingt ihn erneut als sein Dunkelelf Sarius zu spielen. Nur widerwillig geht Nick der Aufforderung nach.Aber Erebos rekrutiert nicht nur Veteranen, sondern holt sich auch neue Spieler. Derek, ein neugieriger 16jähriger hat das Spiel ebenso auf Smartphone wie auf Computer und beginnt als Vampir Torqan zu spielen. Zunächst sieht er nichts Schlimmes in dem Spiel, auch nicht, als es ihn Aufträge im realen Leben aufbindet. Derek wird viel zu spät klar, in welche gefährliche Sache er hineingezogen wurde. Teil 1 von "Erebos" habe ich vor fast vier Jahren gelesen und nun wollte ich wissen, was der zweite Teil bereithält. Noch immer bin ich etwas verwirrt mit Nicks Alter. Damals war ich der Meinung, dass er 12/13 war, er mir aber älter vorkam. In diesem Teil wurde aber gesagt, dass Nick ebenso wie Derek damals 16 Jahre alt sein sollte. Entweder ich habe das damals falsch aufgefasst oder es ist an manchen Stellen unglücklich geschrieben.Auf jeden Fall habe ich mich nach wenigen Seiten wieder stark an Nick erinnert, auch wenn er hier im zweiten Teil natürlich anders ist, da er erwachsen ist. Er hat mir echt leidgetan, wie er sich gegen Erebos gewehrt hat und dennoch nie eine wirkliche Chance hatte, dem zu entkommen.Dennoch hat Nick sehr besonnen und erwachsen reagiert. Das war ein toller Kontrast zu Derek, der sehr naiv die Sache angegangen ist, der sich nicht viele Gedanken gemacht hat. Ich hätte mir da schon mehr Sorgen gemacht, wenn sich plötzlich eine App auf meinen Computer befindet, die ich nicht installiert habe und die sich vor allem so verhält. Erebos hat sich ja in diesem Band so verhalten, dass es jegliche Geräte lahmgelegt hat - von Computer zu Smartphone und sogar Navigationsgeräte. Es hat komplett versucht seinen Willen aufzuzwingen.Auch war Derek in der Hinsicht naiv, als er eine "Außenmission" bekam und diese für ihn brenzlig wurde. Als es dann überstanden war, hat er am Ende doch gesagt, dass ja alles nicht so schlimm ist und als er gewarnt wurde, dass das ja nicht sein kann und so schlimm kann es ja nicht werden. Während Nick jederzeit bewusst war, zu was Erebos in der Lage ist. Mir war die ganze Zeit schleierhaft auf was das nun hinauslaufen sollte. Es gab ja immer wieder Hinweise und klar war, dass die neue Rasse Harpyie eine größere Bedeutung hatte, aber was? Ich war nicht in der Lage die Puzzleteile zusammenzusetzen.Teilweise hat diese Undurchsichtigkeit aber auch bei mir dazu geführt, dass ich das Buch langatmig fand. Da ich nicht richtig wusste, was dies nun wieder soll, hat es sich nicht so spannend lesen lassen. Im Mittelteil fand ich, dass es sich etwas wiederholt hat, bis zu einem Punkt, als das Ganze dann plötzlich aufgelöst wurde und die Bombe geplatzt ist.Es ist immer schwierig ein richtiges Maß zu finden, aber irgendwie hätte ich es besser gefunden, wenn ich schon früher eine Richtung gesehen hätte, wo es hinführt.Auch schade fand ich, dass die Katzenfrau "Aurora" im Spiel, die es ja schon im ersten Teil gab und Nick nicht wusste, wer sich dahinter verbirgt, keine größere Bedeutung hatte und als am Ende doch aufgelöst wurde, wer es ist... hmmm. Na ja, ich hatte da mehr erwartet. Der Schreibstil war wieder sehr angenehm zu lesen. Sie war für ein Jugendbuch typisch einfach, aber nicht anspruchslos. Die Figuren waren gut ausgearbeitet. Es war eine tolle Mischung aus Figuren die man kannte und gern noch einmal getroffen hat und Figuren, die man neu eingeführt hat. Tatsächlich konnte ich mich an den ersten Teil nur noch schemenhaft erinnern. Ich konnte mich an die Figuren erinnern, bei manchen mehr, bei anderen weniger und an das Spiel "Erebos" an sich. Aber mir haben in meiner Erinnerung etwas die Details gefehlt, was im ersten Band genau geschehen ist. Ob das jetzt ein Vor- oder Nachteil beim Lesen war, kann ich nicht sagen. Was auf jeden Fall funktioniert hat, mir war die Welt nicht komplett unbekannt und es war irgendwie schön, noch einmal über "Erebos" zu lesen. Fazit:Auch der zweite Teil hat mir sehr gefallen. Ich mag die Idee des Buches an sich sehr. Der Schreibstil zieht einen mit, die Figuren sind liebevoll und wer etwas mit Videospielen anfangen kann, macht bei diesem Buch nichts verkehrt. 4 Sterne.