~~~Titel: Fliehganzleis (Bd 2 der Kea Laverde Reihe)Autorin: Friederike SchmöeGenre: Krimi, leichter ThrillerVerlag: Gmeiner-Verlag GmbHErschienen: 2009Seitenanzahl: 321 + 11 Seiten Erklärungen zum Buch und Werbung~~~Kurze Inhaltsangabe:Unbewältigte Vergangenheit - Larissa Gräfin Rothenstayn, die in der DDR aufwuchs und 1975 in den Westen fliehen konnte, bittet die Münchner Ghostwriterin Kea Laverde, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Dann wird sie in ihrem Schloss in Unterfranken von einem Unbekannten schwer verletzt, die Polizei spricht von versuchtem Mord. Kea arbeitet sich durch das Familienarchiv. Ihre Recherchen führen sie zurück in das Jahr 1968 und zu einem Verbrechen, das nie gesühnt wurde...Über die Autorin:Friederike Schmöewurde 1967 in Coburg geboren. Heute lebt sie in Bamberg. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist die habilitierte Germanistin als Dozentin an den Universitäten in Bamberg und Saarbrücken beschäftigt. Mit Katinka Palfy, der kultigen Heldin ihrer ersten acht Romane, hat sie sich in der Krimiszene längst einen Namen gemacht. Fliehganzleis ist nach Schweigfeinstill der zweite Band ihrer Krimiserie um die Münchner Ghostwriterin Kea Laverde.Meine Meinung:Dieses Cover hat mir diesmal besser gefallen. Es ist zwar noch eher schlicht und ist jetzt nichts Besonderes, aber ich finde es schon sehr viel besser als das vom ersten Band. Ansonsten wirkt es wie eine Fotografie, die ich auch angefertigt hätte (als Laie).Der Titel zeichnet sich durch das zusammengeschriebene Wort deutlich von der Menge ab und fällt dementsprechend positiv auf.Der Schreibstil ist solide - nichts Besonderes, aber flüssig zu lesen. Das Buch ist eher locker geschrieben und macht Spaß zu lesen.Größtenteils zumindest. Ich hatte nämlich das Gefühl als wäre der Schreibstil in diesem Teil etwas ernster als beim Vorgänger. Und zusätzlich wurden Orte und Gefühle diesmal deutlicher hervorgehoben.Die Charaktere zeichneten sich wieder durch Vielfältigkeit und Abwechslung aus. Die meisten Charaktere sind zudem auch sympathisch. Manche eher nicht. Aber natürlich wäre eine Geschichte ohne blöden Charaktere langweilig. Wir erfahren etwas mehr über die Hauptprotagonisten. Vor allem Kea Laverde wurde gefühlstechnisch mehr in den Vordergrund gestellt. In diesem Teil wirkte sie viel zerbrechlicher und trauriger als sonst, obwohl sie ja eher die durchsetzungsfähige und chaotische Frau mittleren Alters ist. Das fand ich etwas schade, aber auch verständlich. Allgemein wurde aber diesmal weniger Wert auf die sozialen Kontakte und Verbindungen zwischen den Hauptcharakteren gelegt. Den Charakteren, die für diesen Mordfall wichtig waren, wurden viel eingehender beleuchtet.Die Story war spannend und an sich interessant. Allerdings viel zu viel Politik. Meiner Meinung nach. Das hat mir einen großen Dämpfer dafür gegeben dieses Buch noch mehr zu mögen und hat mich sehr gelangweilt und war immer froh, wenn diese politischen Gespräche zu Ende waren. Zum Glück kennt sich mein Freund in so etwas gut aus und konnte mir etwas Nachhilfe geben, sonst hätte ich die Geschichte gar nicht mehr verstanden, weil ich mich zusätzlich nicht viel mit Politik beschäftige - vor allem nicht über die Politik von damals. Dafür lernt man was dazu. Die geschichtlichen Ereignisse weisen eine gute Recherche auf, denn die meisten Geschehnisse sind Fakten aus dem echten Leben - am Ende vom Buch, im Nachwort, wird alles nochmal genauer aufgezeigt was der Realität entspricht und was nicht.Auch das Ende hat mir gut gefallen und bin schon auf den nächsten Band gespannt, wenn Kea Laverde ganz zufälligerweise an Ort und Stelle ist, wenn ein Mord begangen wurde. (Sie hat innerhalb eines Jahres mehr Morde erlebt als ich wahrscheinlich in meinem ganzen Leben mitbekommen werde - wenn überhaupt. Aber natürlich wäre es ohne kein Krimi.)Wer Fragen hat, darf mich gerne privat auf LovelyBooks anschreiben :)