Oberkellner Leopold gehört wohl bereits zum Inventar des Café Heller und mutiert immer wieder zum Ermittler diverser Verbrechen, manches Mal auch während der Dienstzeit - sehr zum Leidwesen seiner Chefin. Dieser Fall wird sehr persönlich, feiert doch seine Freundin Erika Haller ihren Geburtstag im Café Heller, mit vielen alten Freunden und auch ihrem Ex-Freund. Erikas Freunde übernachten zum Großteil im nahe gelegenen Hotel Floridus. Als nach einem Feueralarm der Charmeur und Frauenheld Eberhard Aichholzer ermordet aufgefunden wird, ist Leopold natürlich äußerst neugierig und beginnt anfangs oberflächlich (später engagierter) zu ermitteln. Gar nicht passt ihm, dass ausgerechnet Erika von der Polizei eingeladen wurde, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Obwohl dies doch eigentlich Leopolds Terrain wäre Außerdem ist er ganz schön damit beschäftigt, seine Eifersucht nicht überschwappen zu lassen
Der Autor Hermann Bauer beschreibt das fiktive Floridsdorfer Café Heller mit seinem Oberkellner Leopold sehr authentisch. Man fühlt sich während des Lesens direkt ins Kaffeehaus versetzt und schaut Leopold über die Schulter. Der Schreibstil hat Charme, Schmäh und ist mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt.
Für mich war es der erste Fall mit Leopold, doch bestimmt nicht der letzte. Der Krimi punktet nun nicht mit viel Tempo und Schwung, sondern vermittelt die Wiener Kaffeehausatmosphäre mit dem netten Leopold. Die Charaktere sind teilweise sehr zwielichtig und man vermutet gleich in mehreren den Täter Doch zum Glück ist Leopold sehr engagiert und unterstützt die Polizei wo er nur kann.
Netter atmosphärischer Wiener Kaffeehauskrimi für den ich gerne vier Sterne vergebe.