"Mephisto" handelt von dem Karriereweg des Schauspielers Hendrik Höfgen vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Von Eitelkeit, Egoismus und Wirkungssucht getrieben schauspielert sich Höfgen durchs Leben. Dem Leser präsentiert sich im 1936 erschienenen Roman ein faszinierendes Musterbeispiel des Opportunismus und des intellektuellen Mitläufers. Denn Höfgen, dessen Figur die Theaterlegende Gustaf Gründgens zugrunde liegt, geht einen Teufelspakt ein und schafft es, zum Günstling, zum "Hofnarren" von Hermann Göring aufzusteigen. Als Satire angelegt, liest sich der Roman mit scharfem Spott und Witz nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern gibt zugleich einen schockierenden moralischen Skandal wieder und entfaltet anhand von repräsentativen Figuren eine deutliche Zeitkritik, vor allem am Faschismus und an der sich vorbehaltlos anpassenden Gesellschaft. Der Roman gilt damit als wesentliches Dokument der Exilliteratur.