Preußen, 1817: Charlotte von Cossin geht in ihrer Leidenschaft für die Geologie komplett auf und kann sicht kein Leben ohne sie vorstellen. Jeden Tag befasst sie sich mit Steinen, deren Herkunft und Entstehung und verfasst gerade auch eine Abhandlung über den Rosenquarz. Obwohl sie mit ihren einundzwanzig Jahren bereits das heiratsfähige Alter erreicht hat, spricht sie sich sehr deutlich gegen eine Hochzeit aus. Trotzdem wird ihre Maman nicht müde, immer wieder neue Verehrer auf das Gut einzuladen, die Charlotte dann alle ablehnt. Da der Familie Bildung sehr wichtig ist und vorallem Charlotte immer nach mehr Wissen strebt, hat der Vater sich wieder auf die Suche nach einem neuen Hauslehrer gemacht. Dank der ältesten Tochter Friederike kommt nun der Graf Philipp von Lotz, um die Kinder der Familie zu unterrichten. Er brennt selbst für die Wissenschaft und ist mit seinen sechsunddreißig Jahren immer noch nicht verheiratet, da er sich nicht geeignet dafür hält. Als aber nun seine Stiefmutter, die zehn Jahre jünger ist als er, nun schwanger ist und ihm auch während der Zeit zuvor, bereits immer das Leben schwergemacht hat, beschloß Philipp seinen eigenen Weg zu gehen und das heimatliche Schloss für einige Zeit zu verlassen. Obwohl er sich von der Tätigkeit als Hauslehrer nichts versprochen hat und sich nicht sicher war, ob er ein guter Lehrer sein könnte, spürt er schnell, dass ihm das Unterrichten sehr gut gefällt und er überdies ausnehmend gerne mit Charlotte diskutiert, die ihm, wie er schnell festgestellt hat, in ihrem Wissen und Sachverstand ebenbürtig ist. Doch liebt er an ihr nur ihren Drang immer mehr zu wissen oder ist da noch mehr?
Kristina Herzog hat die Reihe um die Familie Cossin und ihr Leben auf dem Pferdegestüt perfekt fortgeführt und nahtlos an den ersten Band angeschlossen. Charlotte war bereits im ersten Teil ein Charakter, der aufgefallen ist, sodass es nun umso interessanter ist, mehr über sie zu erfahren. Da der gesamte Roman aus zwei unterschiedlichen Perspektiven geschildert wird, die in unregelmäßigen Abständen wechseln, sodass Charlotte und Philipp gleichermaßen zu Wort kommen, ist er vielschichtiger und dadurch noch interessanter.
Da ich bereits den ersten Band verschlungen habe, war ich nun sehr gespannt, wie es mit der Familie und nun vorallem Charlotte weitergeht. Auch dieses Mal konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und wollte einfach immer weiterlesen. Deshalb war ich auch innerhalb nur eines Tages mit dem Lesen fertig und habe mir sofort die Frage gestellt: "Kommt da wohl noch mehr?", denn die Reihe ist so gelungen, dass ich auf noch weitere Bände hoffe!