Eine selbstorgansierte Reise, durch Texas, South Dakota, den Yellowstone- und den Yosemite Nationalpark, durch Utah, Colorado und das Death Yalley nach San Francisco und Los Angeles
Kaum irgendwo sonst in der Welt, sind die Gefühle von Freiheit und Abenteuer für den Reisen-den derart intensiv zu erleben wie am Grand Canyon, in Yosemitie und Yellowstone, in den bizar-ren Steinwüsten Utahs oder in Texas, Colorado oder Dakota - mit einem Wort: im amerikanischen Westen. In seiner Gesamtheit repräsentiert der amerikanische Westen einem geradezu idealen Erlebnisraum, in dem Weite, Natur und Selbsterleben in besonderer Weise zur Deckung kommen. Kein Wunder, dass sich kaum jemand der Begeisterung für das "Land der Freien" (Cormack McCarthy) entziehen kann. Auch Ludwig Witzanis Buch ist von dieser Begeisterung beeinflusst, wenngleich nicht ver-schwiegen wird, dass die riesigen Gebiete zwischen Mississippi und dem Pazifik eine Geschichte haben, die einen Schatten auf Amerika wirft, weil die grandiose Ausdehnung der Vereinigten Staa-ten von Küste zu Küste gleichbedeutend war mit dem Todesurteil für die indianische Kultur. Diese Vergangenheit kann auch eine Reise durch den amerikanischen Westen nicht ignorieren. So vielfältig sich die Natur und die Geschichte des amerikanischen Westens darstellt, so vielfältig ist seine politische Geographie. Im amerikanischen Westen, dem sozialen Experimentierfeld der Vereinigten Staaten, treffen die weltanschaulichen Gegensätze härter aufeinander als anderswo. Den liberalen, teilweise schon woken Pazifikstaaten Kalifornien Oregon und Washington State stehen Versionen der alten Frontier-Mentalitäten in Texas, Wyoming und Montana gegenüber. Auch im Westen macht sich also die gesellschaftliche Spaltung der USA bemerkbar, die das Land seit der Jahrtausendwende quält. Auch diese Spaltung in ihren vielfältigen Erscheinungsformen kommt in diesem Buch zur Sprache.