Also hier habe ich bestimmt 100 Seiten gebraucht um ins Buch zu kommen. Wir starten mit einem Interview über einen Bauer, der sein Land durch den Bau eines Einkaufszentrums verloren hat. Ich fand das war typisch Presse sehr reißerisch und parteiisch geschrieben, hat uns aber die ersten Tendenzen gezeigt. Schnell landen wir danach im Bus auf dem Weg zur Tagungstätte und lernen schon die ersten Mitarbeiter kennen. Diese ganze Firmengestaltung und Konflikte um das neue Einkaufszentrum fand ich einfach nur sehr zäh. Klar um zu wissen, worum es geht und was die Konflikte auslöst ist das schon wichtig, aber bei 9 Teilnehmern haben wir auch sehr viel über ihr Privatleben herausgefunden, da die Kapitel in der Sicht der jeweiligen Person verfasst sind. So lauschen wir Gedanken, Ängste und erste Fetzten aus der Vergangenheit. Das ist erstmal sehr viel an Info, hilft uns aber die Protagonisten besser auseinander zu halten. Auch hier habe ich den Zettel gezückt und mit Notizen habe ich recht schnell durchgesehen.Nach ein paar tristen Besprechungen ging es zur Abendgestaltung und das hat viel gerettet. Nicht nur das adrenalinhaltige Programm, sondern auch erste Zankereien werden deutlich und das hebt den Spannungsbogen. Nach dem ersten Mord hat es mich dann völlig gepackt. Ich finde es immer klasse wie Mats Strandberg Spannung aufbaut und eine sehr beklemmende Atmosphäre schafft. Und was wir hier nicht alles für kreative Mord- Foltermethoden kennenlernen. Es wird also sehr, sehr blutig und brutal. Auch wenn man denkt, dass der Schrecken langsam ein Ende findet, kommt eine Wendung und der Darsteller kämpft erneut um sein Leben. Ich wusste bis zum Schluss nicht, wer überlebt und das war wirklich super gemacht.Viel zu spekulieren gab es zwar nicht, aber dafür war es unterhaltsam und brutal! In den letzten Seiten wird zwar alles aufgeklärt und erläutert, warum dieses Massaker stattfinden musste, aber ein - zwei Sachen bleiben offen und das finde ich gut. Nicht alle Teilnehmer der Tagung werden im Detail vorgestellt und bleiben bis zum Schluss recht blass, aber die einträglichsten Charaktere kann man schon gut voneinander trennen. Dabei helfen auch die Kapitelnamen. Dazwischen findet sich auch der Name des Ortes als Kapitelüberschrift und da wird wunderbar zusammengefasst, was jeder gerade tut oder sich befindet. Das bildet gute Überleitungen zum nächsten Schauplatz und man kann kurz Luft holen.Zusammenfassend ist also zu vermerken, wenn man sich durch die ersten Seiten Bürokratie durchgekämpft hat, ist es wahres Lesevergnügen und jedem zu empfehlen, der es blutig mag!