Der Ratgeber Schluss mit Nackenschmerzen stammt von Dr. med. Matthias Manke. Er ist im ZS Verlag erschienen. Manke ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seine Praxis befindet sich in Bochum. Dort unterrichtet er auch an der Ruhr-Universität. Außerdem ist er öfter im Fernsehen zu sehen.
Dieses Mal beschäftigt sich Manke mit dem Volksleiden Nackenschmerzen, das auf Grund unseres heutigen Lebensstils zunimmt. Dieses liegt beispielsweise am vielen Sitzen am PC, sowie der Nutzung von Smartphons und Tablets. Auch Stress hat negative Auswirkungen auf unsere Halswirbelsäule und Muskeln. Schmerzen, Verspannungen und Bewegungseinschränkungen im Nackenbereich sind daher häufig anzutreffen.
Das Buch beginnt mit der Wissensvermittlung. Hierbei geht es unter anderem um den Aufbau und die Aufgaben der Nackenmuskulatur, um die Haltung sowie um Schmerzen und ihre möglichen Ursachen. Danach geht es um Prävention und auch um die Verringerung bereits bestehender Schmerzen und Einschränkungen. Hierfür hat der Autor die sogenannte Manke-Methode entwickelt. Sie besteht aus drei Säulen. Diese sind Wissen, mentale Einstellung und Bewegung. In Bezug auf die Prävention geht der Autor beispielsweise auf die richtige Schlafposition und Ergonomie am Arbeitsplatz ein. Außerdem zeigt er verschiedene Möglichkeiten auf, was bei bestehenden Nackenschmerzen getan werden kann. Dabei verdeutlicht er, dass es weder das eine Medikament noch die eine Therapie bzw. das eine Hilfsmittel für alle gibt.
Insbesondere in Bezug auf die enthaltenen Übungen ist Motivation und Durchhaltevermögen gefragt, da es etwas dauern kann, bis eine langfristige Besserung auftritt. Die 30 Übungen sind in drei Themenbereiche unterteilt (SOS-Soforthilfe, Stabilisierungsprogramm und erweitertes Core-Training). Ein Teil der Übungen lässt sich auch gut im Büro durchführen. Die Übungen werden sowohl anhand von Zeichnungen als auch textlich beschrieben. Neben der verständlichen Beschreibung gefällt mir auch gut, dass für die Übungen keine oder nur wenig Hilfsmittel, die (fast) jeder zu Hause hat, wie Matte, Theraband oder Stuhl, benötigt werden.
Der Schreibstil ist locker und gleichzeitig verständlich. Ein weiterer Pluspunkt des Buchs ist, dass der Autor sehr offen kommuniziert und auch aufzeigt, welche Aktivitäten, auch wenn sie Spaß bereiten, aufgrund von Nachteilen für den Nacken lieber nicht durchgeführt werden sollten (zum Beispiel Achterbahnfahren). Durch die enthaltenen Patientengeschichten bekommt die Theorie praktische Beispiele und gleichzeitig motivieren diese ebenfalls.
Mir gefällt die Bandbreite an nützlichem Wissen und hilfreichen Vorschlägen zur Verbesserung der Nackensituation sehr gut. Ebenso, dass der Autor deutlich macht, dass jeder etwas für seinen Nacken tun kann. Erste Maßnahmen und Übungen lassen sich selbst im Büro umsetzen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter.