Fast alle psychisch Erkrankten werden zukünftig in vielfältigen, »eigenen« Wohnformen leben. Für den Berufsalltag der ambulanten psychiatrischen Versorgung bedeutet das, die bisweilen schwierigen Klienten bei der Alltagsbewältigung kompetent, flexibel und krisenfest zu begleiten. Die Autoren schildern alle damit verbundenen Anforderungen übersichtlich und praxisnah.
In den letzten Jahren hat sich das Spektrum der Wohnformen für psychisch Erkrankte erheblich erweitert. »Betreutes Wohnen« findet nicht mehr nur in Heimen, sondern auch in Einzelwohnungen oder Wohngemeinschaften statt. »Betreuung« meint folgerichtig nicht mehr nur eine lebenslange Begleitung, sondern Unterstützung bei der Verwirklichung von mehr Selbstbestimmung.
Dies setzt
-breit gefächertes Wissen über fachliche Instrumente und Methoden der Alltagsbegleitung und Wohnversorgung und
-eine reflektierte Haltung zu Rahmenbedingungen, Arbeitsauftrag und Hilfeplanung
voraus.
Die Autoren führen Berufseinsteiger kenntnisreich und kompakt in dieses Arbeitsfeld ein und liefern »alten Hasen« wertvolle Anregungen für die tägliche Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
7 Einführung: Betreutes Wohnen mobile Unterstützung zur Teilhabe
11 Praktische Einstimmung
13 Theoretische Einstimmung
15 Ein Angebot für alle das Ende der Auslese
16 Eine kurze Entstehungsgeschichte
20 Strukturen des Betreuten Wohnens
23 Sozialrechtliche Einordnung und Abgrenzung zu anderen Leistungen
27 Andere Sozialleistungen
32 Mobile Unterstützung statt institutioneller Versorgung
34 Selbstbestimmtes Leben und Fürsorge
37 Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
40 Die UN-BRK und das Betreute Wohnen
46 Die Gemeinde als natürlicher Lebensraum
50 Recovery von der Diagnose zur Teilhabeeinschränkung
55 Wohn- und Lebensformen: My home is my castle!?
55 Verantwortung das neue Selbstverständnis
57 Einschlägige gesetzliche Vorschriften
61 Leben allein oder in der Gruppe?
63 Wie findet man Wohnungen?
65 Was muss ich tun, damit der Klient die Wohnung behält?
67 Wechsel der Wohnung als Beitrag zum Wohnungserhalt
68 Wie betreut man Nachbarn?
73 Wie leistet man mobile Unterstützung?
74 Bindung statt Beziehung
77 Bedeutung und Handhabung individueller Verabredungen und Vereinbarungen
79 Reflexion statt Standard
82 Ziel- und Hilfeplanung als Prozess
93 Konzept der koordinierenden Bezugsperson
97 Einbeziehung des Sozialraums
100 Die Einbeziehung der Angehörigen
107 Mitarbeitende zwischen Macht und Ohnmacht
115 Grenzüberschreitungen und wie man mit ihnen umgehen kann
119 Besondere Herausforderungen für die Unterstützung
119 Suizidalität
123 Aggression wie schützt man sich selbst und andere?
127 Wenn die Wünsche nach persönlicher Nähe stärker werden
129 Suchtkranke Klienten und Klientinnen
136 Ehemalige forensische Klienten
140 Ein atypisches Angebot: Betreutes Wohnen in Familien
147 »Systemsprenger« oder Lebenskünstler?
150 Geschlossene Wohngruppen oder freiheitsentziehende Maßnahmen?
155 Literatur