Wavewalker ist eine Kindheitserinnerung von Suzanne Heywood, die ab dem 7. Lebensjahr 10 Jahre ihres Lebens auf dem Segelboot Wavewalker verbracht hat. Ihre Eltern hatten beschlossen mit dem Segelschiff einmal die Welt zu umrunden. Da träumt ja so manch einer von. Die Realität sieht da aber ganz anders aus und das kommt in dem Buch total gut rüber. Sicherlich ist es toll, fremde Länder zu erkunden, nicht in die Schule gehen zu müssen, Meerluft zu schnuppern und ein Leben in Freiheit zu führen. Auf der anderen Seite ist das Meer aber unberechenbar, man ist sich selbst überlassen, begibt sich in Lebensgefahr, hat zuwenig Nahrung und Frischwasser an Bord.
Das Taschenbuch ist im Dumont Reiseverlag erschienen. Im vorderen Umschlagcover befindet sich eine Illustration vom Inneren der Wavewalker. Die 440 Seiten sind in 5 Kapitel geteilt, von denen jedes in Teilabschnitten, die mit Jahreszahlen und Altersangaben sowie Landkartenausschnitten gekennzeichnet sind, berichtet wird. In der Mitte des Buches befinden sich einige Seiten mit privaten Fotos.
Susanne Heywood schildert uns hier ihre Kindheit, die sie auf dem Meer verbingen musste, weil ihre Eltern es so entschieden haben. Sie erzählt hier schonungslos aus der Sicht eines Kindes, das seiner Kindheit beraubt wurde. Zahlreiches lässt einen während des Lesens erschaudern z.B. die mangelnde Hygiene, die Ängste während eines Sturmes. Der Erzählstil ist mitreißend, erschütternd, spannend, aber auch interessant. Mich konnte jeder einzelne Abschnitt für sich einnehmen. Suzanne stellt alles sehr realistisch und glaubhaft dar. Ich habe gerne meine Zeit mit ihr auf der Wavewalker verbracht, auch wenn mich vieles hier doch erschüttert hat. Man muss übrigens nicht unbedingt Segler sein um das Buch zu lesen.