Ab und zu braucht es ein Buch, bei dem man genüsslich und voller Inbrunst das ganze Kopfkissen vollheulen kann. Alles raus lässt. Und sich danach mit verstopfter Nase und verquollenen Augen auf eine ganz komische Art frei fühlt.
Liebe Freunde des literarischen Masochismus: wir haben für Sie 10 traurige Bücher zusammengesucht, die uns emotional zerstört haben. Wasser marsch! (Und sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt.)
Bücher, die Sie zum Weinen bringen
1. Hanya Yangihara: Ein wenig Leben
(569Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Die vier Freunde Jude, JB, Willem und Malcolm kennen sich seit dem College. Mittlerweile leben sie in New York und bewegen sich in Akademiker- und Künstlerkreisen. Protagonist des Romans ist Jude, der mittlerweile ein erfolgreicher Anwalt ist. Doch das Leben meinte es nicht gut mit ihm. Innerlich zerbrochen und außer Stande über sein Schicksal zu sprechen, zieht er seine Freunde immer tiefer in seine dunkle Welt, die unaussprechliche Abgründe offenbart.

Darum lieben wir dieses Buch: Es gibt wohl kaum traurige Bücher, die so aufwühlend sind wie dieses. Es zieht einem nahezu den Boden unter den Füßen weg und wir mussten es zum Teil zur Seite legen, um durchzuatmen. "Ein wenig Leben" ist keine leichte Kost, aber eine sehr tiefgründige Geschichte über lebenslange Freundschaft, Zusammenhalt und die gemeinsame Bewältigung von Traumata.
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2. Mieko Kawakami: Heaven
(48Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Der namenlose Ich-Erzähler und seine Klassenkameradin Kojima sind beide Außenseiter und Opfer von Mobbing-Attacken. Trotzdem haben sie bislang noch kein Wort miteinander gewechselt. Bis Kojima eines Tages eine Nachricht in seinem Federmäppchen hinterlässt. Es ist der Beginn einer Freundschaft, die allerdings schon bald auf eine harte Probe gestellt wird.

Darum lieben wir dieses Buch: Mit zarter Sprache nähert sich Mieko Kawakakami den Themen Einsamkeit und Ausgrenzung. Sie macht Mut, füreinander einzustehen und sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen. Bei Ihrer Suche nach traurigen Büchern zum Weinen sind Sie hier richtig. Es wird ganz sicher die eine oder andere Träne fließen.
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3. Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
(1025Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Als Jules und seine Geschwister Marty und Liz ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verlieren, driften die Leben der drei Teenager stark auseinander. Während Marty sich abschottet und Liz rebelliert, fühlt sich Jules völlig alleine gelassen. Dann lernt er Alva kennen und Jules hat das Gefühl, endlich nicht mehr einsam zu sein. Als Alva plötzlich wieder aus seinem Leben verschwindet, bedarf es mehrerer Jahre und einiger weiterer Schicksalsschläge, um Jules wieder mit Alva aber auch seinen Geschwistern zu vereinen.

Darum lieben wir dieses Buch: "Vom Ende der Einsamkeit" ist ein sehr weiser und tiefgründiger Roman über Tod, Verlust, Liebe und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. In diesem Buch stecken so viele kluge und schöne Zitate, dass man aus dem Markern gar nicht herauskommt. Wir empfehlen allen Leser:innen, die Taschentücher bereit zu halten.
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4. V.E. Schwab: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
(534Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Die unbekannte Muse Addie LaRue reist 300 Jahre durch die europäische Kulturgeschichte. Sie taucht in Sonetten von Dichtern und auf Bildern Alter Meister auf. Doch niemand erinnert sich an sie. Denn seit sie 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein einsames Leben zu fristen. Als sie jedoch in einem New Yorker Antiquariat auf Henry trifft, der sie wiedererkennt, gerät alles aus den Fugen.

Darum lieben wir dieses Buch: Dieser historische Fantasy-Roman ist auch eine wunderbare Empfehlung für alle, die sonst keine Fantasy lesen. Es ist eine melancholische, märchenhafte Erzählung, die von der ersten Seite an eine ganz besondere Stimmung hervorruft. Die unvergessliche Geschichte von Addie und Henry gehört zu den schönsten traurigen Romanen, die wir kennen.
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5. Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht
(255Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Eines Abends klingelt die Witwe Addie bei ihrem Nachbarn Louis und macht ihm einen Vorschlag: Ob sie nicht ab und zu die Nacht miteinander verbringen wollen? Denn nachts ist die Einsamkeit am schlimmsten. Fortan schlafen die beiden über 70-Jährigen Nacht für Nacht beieinander und erzählen sich ihre Leben.

Darum lieben wir dieses Buch: "Unsere Seelen bei Nacht" ist eine sehr berührende Lebens- und Liebesgeschichte über zwei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Sehr lebensklug im Inhalt und gleichzeitig nüchtern in der Sprache. Ein schöner und gleichzeitig trauriger Liebesroman, bei dem sicher kein Auge trocken bleibt.
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6. Khaled Hosseini: Drachenläufer
(2021Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Kabul im Jahr 1975. Der Protagonist Amir wächst behütet in einem westlich orientierten Haushalt auf. Bei einem Wettbewerb im Drachensteigen will er unbedingt gewinnen. Dazu braucht er die Hilfe von Hassan. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine tiefe Freundschaft. Doch am Tag des Wettkampfes kommt es zum Verrat. Die Freundschaft der beiden zerbricht. Als Amir viele Jahre später in seine Heimat Afghanistan zurückkehrt, ist nichts mehr so wie es einmal war.

Darum lieben wir dieses Buch: "Drachenläufer" ist ein sehr bewegendes Buch über Freundschaft, Schuld und Vergebung. Neben der Geschichte von Amir und Hassan gibt es tiefe Einblicke in die afghanische Geschichte und die gesellschaftlichen Probleme. Trotz dieser politischen Themen ist "Drachenläufer" jedoch ein zutiefst menschliches und emotional erschütterndes Buch. Ein absolutes Must Read für alle, die gerne traurige Romane lesen.
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7. Douglas Stuart: Shuggie Bain
Taschenbuch
Darum geht es: Glasgow in den 80er Jahren: Shuggie ist der jüngste Sohn einer Arbeiterfamilie. Seine Mutter Agnes ist alleinerziehend und alkoholkrank, seine zwei älteren Geschwister verlassen die Familie, sobald sie alt genug dazu sind. Shuggies Mission wird es, Agnes vor Alkohol und Depressionen zu retten. Eine Aufgabe, an der der zarte Junge in all der Armut und Tristesse nur scheitern kann.

Darum lieben wir das Buch: "Shuggie Bain" ist ein Coming of Age Sozialdrama, das unter die Haut geht. Beklemmend erzählt Douglas Stuart von der aufopferungsvollen Hingabe, mit der Shuggie versucht, seine Mutter vor dem Schlimmsten zu bewahren. Mit Themen wie Alkoholismus, Homosexualität und Armut gehört diese Geschichte zu den Büchern, die zum Nachdenken anregen. Der Autor erhielt 2020 dafür den renommierten Booker Prize.
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8. Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten
(605Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Zentrum der Geschichte ist das englische Internat "Hailsham". Doch es ist kein gewöhnliches Internat. Denn die Schüler:innen dort sind Klone, deren Daseinsberechtigung darin besteht, ihre Organe zu spenden. Das Gefühl, nur Mittel zum Zweck zu sein, hält Kathy, Ruth und Tommy durch alle Stürme der Pubertät und Verwirrungen der Liebe zusammen. Bis es an der Zeit ist, ihrer wahren Bestimmung zu folgen.

Darum lieben wir dieses Buch: "Alles, was wir geben mussten" von Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro ist eine düstere Dystopie. Sie stellt die Skrupellosigkeit unserer Gesellschaft und blinden Fortschrittsglauben ins Zentrum. Der nüchterne Schreibstil gepaart mit der gnadenlosen Ungerechtigkeit, die den Kindern widerfährt, zerreißt einem das Herz.
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9. R.J. Palacio: White Bird - Wie ein Vogel
(22Bewertungen)15
Buch (gebunden)
Darum geht es: Im April 1943 muss das jüdische Mädchen Sara in Frankreich vor den deutschen Soldaten fliehen. Dabei wird sie von ihren Eltern getrennt. Die Familie ihres Mitschülers Julien nimmt sie auf und hält sie versteckt. Doch die Nazis kommen ihnen auf die Spur.

Darum lieben wir dieses Buch: Eine sehr berührende Geschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges. "White Bird - Wie ein Vogel" sensibilisiert für Nächstenliebe, Vergebung und Mut ohne dabei Effekthascherei zu betreiben. Wer nach traurigen Büchern mit geschichtlichem Kontext sucht, ist hier richtig.
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10. Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann
(896Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Immer, wenn Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Und so treibt die Dorfbewohner:innen jedes Mal aufs Neue die Frage um, wer wohl als nächstes dran sein könnte. Im Angesicht des Todes gestehen sie sich ihre Liebe oder Seitensprünge und gestehen sich Geheimnisse. Doch dann passiert etwas, womit niemand im Dorf gerechnet hat und was das Leben von Selmas Enkelin Luise für immer verändert.

Darum lieben wir dieses Buch: In diesem Buch entführt uns Mariana Leky in ein verschlafenes Dorf mit schrulligen Charakteren und beinahe schon märchenhaften Geschichten. Dabei schafft es die Autorin uns in ein Wechselbad der Gefühle zu werfen. Abwechselnd mussten wir lachen und weinen. Das macht "Was man von hier aus sehen kann" zu einem der bittersüßesten traurigen Bücher, die wir kennen.
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