Die besten Liebesromane, die nicht kitschig sind

Darum geht es: 51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza. Schon als Achtzehnjähriger hat er sich unsterblich in sie verliebt, in ihren stolzen Gang und den schweren Zopf auf ihrem Rücken. In poetischen Briefen hat er um sie geworben, für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit gewonnen, und sie dann doch an Doktor Juvenal Urbino verloren. Aber nie hat er aufgehört, sie zu lieben.

Darum lieben wir dieses Buch: Die Liebesgeschichte von Florentino Ariza und Fermina Daza ist eine unserer absoluten Favoriten. Es ist ein sehr emotionales Buch über eine lebenslange Liebe voller Hindernisse. Wir haben während der Lektüre nicht nur eine Träne verdrücken müssen und schippern gedanklich noch oft auf dem Río Magdalena. Wenn Sie auf der Suche nach einem Liebesroman auf einem hohen literarischen Niveau sind, sind Sie hier richtig. Gabriel García Márquez erhielt 1982 den Literatur-Nobelpreis für seine Werke.

Darum geht es: Drei Freunde in ihren Zwanzigern kommen aus verschiedenen Welten. Thora kommt aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie. August ist angehender Künstler und seit vielen Jahren schon mit Thora befreundet. Und Hugo stolpert in diese privilegierte Welt, weil er Untermieter von Thoras Eltern ist. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den Dreien und sie verbringen jede freie Minute miteinander. Doch unter der Oberfläche lauern Konflikte. Es geht um Identität, Klasse und Liebe.

Darum lieben wir dieses Buch: Dieses Debüt von Johanna Hedmann ist pure Melancholie und Nostalgie. Intelligent und feinfühlig erzählt sie von zwei magischen Sommern, die alles verändern. Und von der Frage, wer man ist und wer man hätte sein können. Eine tiefgründige Geschichte mit komplex ausgearbeiteten Charakteren. Bittersweet und definitiv ein anspruchsvoller Liebesroman.

Darum geht es: Während des ersten Weltkriegs verliebt sich der 17-jährige Léon in Louise, die Liebe seines Lebens. Nach einem Fliegerangriff glauben beide jedoch, der andere sei tot. So beginnen sich ihre Leben in ganz unterschiedliche Richtungen zu entwickeln. Erst Jahre später treffen sich die beiden in Paris wieder, doch da ist Léon bereits verheiratet.

Darum lieben wir dieses Buch: "Léon und Louise" ist wohl einer der schönsten historischen Liebesromane, die wir kennen. Ohne Kitsch und mit klarer Sprache schreibt Alex Capus über das Paar, das viele Jahre umeinanderkreist. Man möchte am liebsten ins Buch springen und die beiden zueinander führen, so sehr fiebert man mit.

Darum geht es: Im Peru der 1950er Jahre begegnet Ricardo Lily zum ersten Mal und verfällt ihr mit Haut und Haar. Doch Lily ist nicht, wer sie vorgibt zu sein, und verschwindet ganz plötzlich wieder aus Ricardos Leben. Durch die Jahrzehnte hinweg, inmitten politischer Unruhen und in den verschiedensten Ländern treffen Lily und Ricardo immer wieder aufeinander und scheinen doch nie wirklich zueinander zu finden.

Darum lieben wir dieses Buch: In "Das böse Mädchen" begeistert Mario Vargas Llosa mit einem Liebesroman epischen Ausmaßes. Denn egal ob Paris, London oder Tokio: überall auf der Welt finden und verlieren sich die beiden Liebenden wieder. Dieses große Panorama und Vargas Llosas wunderbarer Schreibstil machen dieses Buch zu einem der besten Liebesromane der Weltliteratur.

Darum geht es: Polen im Jahr 1980: Nach seinem Studium verbringt Ludwik den Sommer auf einem Ernteeinsatz, wo er Janusz kennenlernt. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen und so beschließen sie, den Rest des Sommers gemeinsam zu verbringen. Es ist ihre erste große Liebe, doch Homosexualität hat im Polen dieser Zeit keinen Platz. Und während Ludwik das Land verlassen will, wählt Janusz ein komplett anderes Leben.

Darum lieben wir dieses Buch: "Im Wasser sind wir schwerelos" verzaubert seine Leser:innen mit einer großartigen Mischung aus der Schwere der politischen und gesellschaftlichen Situation und der Leichtigkeit eines Sommers am See mit der ersten großen Liebe. Ein absolut empfehlenswerter queerer Liebesroman mit Niveau.

Darum geht es: Will und Rosie lernen sich bereits während der Schulzeit kennen. Sie könnten unterschiedlicher kaum sein, aber beginnen sich ineinander zu verlieben. Dann reißt ein Schicksalsschlag die beiden auseinander und lässt eine gemeinsame Zukunft unmöglich erscheinen. Allen Wiederständen zum Trotz bleiben sich Will und Rosie jedoch verbunden und als Leser:in kann man nicht anders, als auf ein Happy End für die beiden zu hoffen.

Darum lieben wir dieses Buch: Mit seinen unerwarteten Wendungen und den Steinen, die den beiden Protagonist:innen in den Weg gelegt werden, fiebert man ununterbrochen mit. Als Leser:in kommt man daher aus dem Bangen und Mitfiebern kaum heraus. Das macht "Vom Ende der Nacht" zu einem absolut spannenden Liebesroman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Darum geht es: Als sich der Autor Alex Schulman mit seiner eigenen Wut und deren Ursachen auseinandersetzen will, stößt er auf ein altes Familiengeheimnis, das seine Familie bis heute prägt. Im Sommer 1932 verlieben sich seine Großmutter Karin und der junge Schriftsteller Olof ineinander. Doch Karin ist bereits mit einem anderen erfolgreichen Schriftsteller verheiratet, der für seine gefürchteten Wutausbrüche bekannt ist. Welchen der beiden Männer wird Karin wählen?

Darum lieben wir dieses Buch: Alex Schulman setzt sich in diesem sehr persönlichen Roman mit der wahren Geschichte seiner Familie auseinander. Er rekonstruiert sie anhand alter Briefe und Tagebuchaufzeichnungen. Das macht "Verbrenn all meine Briefe" zu einem der ergreifendsten und bestürzendsten historischen Liebesromane, die wir kennen.

Darum geht es: Als Jules und seine Geschwister Marty und Liz ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verlieren, driften die Leben der drei Teenager stark auseinander. Während Marty sich abschottet und Liz rebelliert, fühlt sich Jules völlig alleine gelassen. Dann lernt er Alva kennen und Jules hat das Gefühl, endlich nicht mehr einsam zu sein. Als Alva plötzlich wieder aus seinem Leben verschwindet, bedarf es mehrerer Jahre und einiger weiterer Schicksalsschläge, um Jules wieder mit Alva aber auch seinen Geschwistern zu vereinen.

Darum lieben wir dieses Buch: "Vom Ende der Einsamkeit" ist ein sehr weiser und tiefgründiger Roman über Tod, Verlust, Liebe und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. In diesem Buch stecken so viele kluge und schöne Zitate, dass man aus dem Markern gar nicht herauskommt. Nicht nur einer der melancholischsten, sondern auch einer der besten Liebesromane - ganz ohne cheesy zu sein.

Darum geht es: Als sich Elias und Clara kennenlernen, fühlen sich die beiden sofort miteinander verbunden. Allerdings stehen die Vorzeichen nicht günstig, denn Elias ist in einer Beziehung und Clara nach dem Tod ihres Mannes noch nicht wirklich bereit für etwas Neues. In den folgenden Wochen treffen die beiden jedoch immer wieder auf fast schicksalhafte Weise aufeinander. Kann ihre Liebe all die Zerreißproben bestehen, die auch miese Tage mit sich bringen?

Darum lieben wir dieses Buch: Die meisten Liebesromane erzählen von der ersten großen Liebe. In "Die Liebe an miesen Tagen" erzählt Ewald Arenz von einer Liebe, bei der die beiden Protagonist:innen schon zu viel erlebt haben, um noch an das große Glück zu glauben, und es dennoch wagen.

Darum geht es: Mutter werden und Frau bleiben. Über den Spruch kann Ava nur lachen. Ihr Leben wird schon seit Jahren komplett von der Familie bestimmt. Jetzt ist sie dreiundvierzig, das erste ihrer drei Kinder kommt in die Pubertät und ihr Mann macht Karriere. Und Ava? Funktioniert wie auf Autopilot. Als sie den neunzehn Jahre jüngeren Kieran kennenlernt, stürzt sie sich gegen alle Vernunft in eine Affäre. Zum ersten Mal seit langer Zeit erkennt sie die Frau wieder, die sie einmal war. Aber die heile Familie für ihr eigenes Glück opfern? Die Kinder dem Tratsch in der Kleinstadt aussetzen? Das kann Ava nicht. Und doch, die Liebe zu Kieran ist echt und die Sehnsucht nach Freiheit immer noch da.

Darum lieben wir dieses Buch: "Ava liebt noch" ist kein klassischer Liebesroman. In ihm tauchen wir vielmehr in das Leben und Lieben von Müttern ein, die sich auch über die Familie hinaus nach Selbstbestimmung sehnen. Die vielen Tabubrüche regen zum Nachdenken über gesellschaftliche Konventionen an und zeigen, unter welchem Druck Mütter auch heute noch stehen. Ein sehr realistischer Liebesroman ganz ohne Kitsch.