GESUNDER SCHLAF FÜR DIE GANZE FAMILIEDie Pädagogin und Familienbegleiterin Susanne Mierau plädiert dafür, die Schlafbedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen

Susanne Mierau


Susanne Mierau ist Kleinkindpädagogin, Mutter von drei Kindern und arbeitete an der FU Berlin, bevor sie sich in der bedürfnisorientierten Elternberatung selbstständig machte. Sie bloggt auf geborgenwachsen.de und gibt Workshops.
Das Schlafbuch für die ganze Familie
(1Bewertung)15
Buch (gebunden)
22,00 €
Schlaf ist in der gesamten menschlichen Entwicklung sehr wichtig, damit es uns gutgeht. Dieses umfassende Schlafbuch für alle Altersstufen vom Neugeborenen bis zu Teenagern und Eltern beantwortet alle wichtigen Fragen rund um den Schlaf: Ab wann können und sollen Kinder in ihrem eigenen Bett schlafen? Welche Einschlafbegleitung passt für Babys, welche für Kleinkinder? Brauchen alle Kinder einen Mittagsschlaf? Wie verändert sich das Schlafverhalten in den späteren Jahren bis zur Pubertät und welche Rolle spielen dabei die sozialen Medien?Die Pädagogin und Familienbegleiterin Susanne Mierau weiß nicht nur, wie Babys und Kinder gut schlafen. Anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse beschreibt sie auch, wie es heute um den Schlaf von Erwachsenen steht, wie Eltern nächtliches Schlafdefizit kompensieren, feinfühlig bleiben und die Schlafbedürfnisse aller unter einen Hut gebracht werden können. Sie stellt verschiedene Schlafsettings und Schlafumgebungen vor und beleuchtet kritisch gesellschaftliche Aspekte wie Rollenerwartungen an Mütter, die in der Babyzeit am allerwenigsten schlafen. Zahlreiche Ideen und Tipps wie Rituale zum Einschlafen für groß und klein bieten u.a. dafür Lösungen.
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Interview mit Susanne Mierau

Gesunder Schlaf für die ganze Familie


Die Pädagogin und Familienbegleiterin Susanne Mierau plädiert in ihrem "Schlafbuch für die ganze Familie" die Schlafbedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen.

In Ihrem Buch „Das Schlafbuch für die ganze Familie“ nehmen Sie nicht nur den Schlaf der Kinder, sondern auch den der Eltern in den Fokus. Wir alle wissen, der Schlaf des Kindes wirkt sich auf den der Eltern aus. Aber ist es auch umgekehrt?
Familie ist ein System, in dem alle aufeinander Einfluss nehmen – auch in Hinblick auf den Schlaf. Viele Erwachsene haben keine gute Schlafhygiene, weil sie selber nicht damit aufwachsen konnten, oder weil die heutigen Rahmenbedingungen das nicht zuzulassen scheinen. Der Schlafforscher Hans-Günther Weeß, den ich für das Buch interviewt habe, erklärt darin, dass die Anspannung von Erwachsenen sich auch auf Kinder übertragen kann und sich hierdurch auch Schlafprobleme bei Kindern ausbilden können.

"Das ist nun mal so!", "Da muss man durch!" – solche Sätze bekommen junge Eltern zu hören, die über Schlafmangel klagen. Was geben Sie jungen Eltern an die Hand, mit solchen Konfrontationen umzugehen?
Leider hören viele Eltern diese Sätze, deswegen sind sie aber noch lange nicht richtig: Schlafmangel ist ein großes Problem, das unsere körperliche und psychische Gesundheit betrifft und auch die Fähigkeit, sich um andere sorgen zu können. Deswegen sollte Schlafmangel bei Eltern dringend vermieden werden. Mein Vorgehen ist daher: Eltern erst erklären, dass Schlafmangel nicht „natürlich“ ist, um diese Sätze zu entkräften. Im nächsten Schritt gemeinsam erkunden, wie er behoben werden kann: Wie passen die Schlaftypen in einer Familie zusammen? Gibt es Möglichkeiten, früher schlafen zu gehen oder später aufzustehen, zumindest am Wochenende? Gibt es die Option für Power-Naps am Vormittag, können dafür andere Aufgaben ausgelagert werden, beispielsweise das Einkaufengehen oder Kochen? Das nahe Umfeld kann dazu beitragen, dass da „niemand mehr durch muss“, sondern Eltern auch die ersten Jahre genießen können.

Wieviel Schlaf ein Erwachsener oder ein Kind benötigt, lässt sich nur bedingt generalisieren. Was wären Anzeichen, dass mein Kind nicht ausreichen Schlaf bekommt?
Müdigkeit hat viele Gesichter. Wir kennen meistens offensichtliche Körpersignale wie Gähnen oder Augenreiben, aber auch stärkere Stimmungsschwankungen können auf Müdigkeit hinweisen.

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