Astrid Lindgren

Astrid Lindgren: Kinderbuchautorin der Extraklasse

"Drei mal drei macht sechs, widdewidde wer will's von mir lernen? Alle groß und klein, trallalala lad' ich zu mir ein!" Wer kennt sie nicht, diese berühmten Zeilen aus dem Pippi-Langstrumpf-Song, den uns die Filme und die Fernsehserie über Astrid Lindgrens rebellische junge Heldin nahegebracht haben? Die Grundlage für die seit dem Ende der 1960er Jahre populären Verfilmungen bildeten natürlich die gedruckten Bücher von Astrid Lindgren.

Mehrere Generationen von Kindern hat die 1907 im schwedischen Vimmerby geborene Autorin mittlerweile mit ihren Geschichten in den Bann gezogen, sodass sie heute als eine der international bekanntesten Autorinnen von Kinderbüchern gilt. Die Romane von Astrid Lindgren verkauften sich über 160 Millionen Mal und wurden in 106 Sprachen übersetzt.

Astrid Lindgrens bekannteste Bücher

Das erste von Astrid Lindgrens Kinderbüchern über Pippi Langstrumpf erschien im Jahr 1949. Was viele jedoch nicht wissen: Den Namen der weltberühmten Figur hat sich nicht Astrid Lindgren, sondern ihre Tochter Katrin ausgedacht. Als sie mit einer Lungenentzündung das Bett hüten musste, bat sie ihre Mutter, ihr von Pippi Langstrumpf zu erzählen. Astrid Lindgren entwickelte daraufhin die Geschichte eines unglaublich starken rothaarigen Mädchens, das allein mit einem Affen und einem Pferd in einem großen Haus lebt - Pippi Langstrumpf war geboren!

Die Liste weiterer bekannter Bücher von Astrid Lindgren ist umfangreich. Berühmte Astrid-Lindgren-Titel sind unter anderem:

- Kalle Blomquist
- Wir Kinder aus Bullerbü
- Mio, mein Mio
- Karlsson vom Dach
- Lotta aus der Krachmacherstraße
- Michel aus Lönneberga
- Madita
- Die Brüder Löwenherz
- Ferien auf Saltkrokan
- Ronja Räubertochter

Pippi, Lotta und Ronja: rebellische Mädchenfiguren in Astrid Lindgrens Büchern

Starke und unabhängige weibliche Figuren sind ein Markenzeichen von Astrid Lindgren. Das erscheint wenig verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass sich die Gesellschaft in den 1920er Jahren, in denen Lindgren aufwuchs, in einer Umbruchphase befand. Das Frauenbild begann, sich zu wandeln, und selbstbestimmte Frauen wurden für viele junge Mädchen zum Ideal. Auch Astrid Lindgren wollte möglichst frei und unangepasst leben, was sie etwa dadurch ausdrückte, dass sie sich als junge Frau die Haare kurz schnitt, obwohl ihre Eltern strikt dagegen waren.

Später ließ die Schriftstellerin ihr liberales Frauenbild auch in ihre literarischen Werke einfließen. Ein prägnantes Beispiel für eine ihrer eigensinnigen Mädchenfiguren ist neben Pippi auch Lotta aus dem Buch "Lotta aus der Krachmacherstraße", die ihren eigenen Kopf hat und sich von niemandem etwas vormachen lässt. Ebenso mutig und rebellisch ist Ronja Räubertochter aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Astrid Lindgren: Ronja wächst als Tochter eines Räuberhauptmanns im Wald auf und begibt sich freiwillig in die Hände einer verfeindeten Räuberbande, um für Gerechtigkeit zu sorgen und ihren Freund Birk zu befreien.

Sind Astrid Lindgrens Bücher auch für Erwachsene geeignet?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Abgesehen davon, dass man sich auch als erwachsener Leser von Astrid Lindgrens fantasievollen Romanen verzaubern lassen kann, werfen Sie ein äußerst interessantes Licht auf die gesellschaftlichen Entwicklungen im frühen 20. Jahrhundert - vom Frauenbild über die Kindererziehung bis hin zu einem allgemeinen Wunsch nach freieren Lebensstrukturen.

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