Endlich haben sich KHK Nicolas Sander und Nachlasspflegerin Friedelinde dazu entschlossen, zusammen zu ziehen. Das Haus ist ein wenig renovierungsbedürftig und so nutzt Nicolas seinen Urlaub, um die Fenster zu streichen. Kurz vor Abschluss der Arbeite wird er jedoch aus dem Urlaub zurückbeordert, denn es gibt mehrere unklare Todesfälle unter Pensionisten.
Während Sander versucht, die Zusammenhänge zu finden, fällt Friedelinde von der Leiter, als sie das Fenster streichen zu Ende bringen will. Dabei hat sie Glück, denn sie bricht sich nur den Fuß. Natürlich hält sie es kaum aus, zur Untätigkeit verdammt zu sein und ist heilfroh, als im Nebenhaus ein neues Paar einzieht, das sie umsorgt. Doch ganz geheuer sind ihr Thorsten und Monika auch nicht, denn sie wohnen im Haus einer alten Frau, die seit langem niemand mehr zu Gesicht bekommen hat.
Inzwischen ermitteln Nicolas und sein Kollege Gernot in der "Seniorentod" genannten Soko und tappen lange im Dunklen.
Meine Meinung:
Wie bei allen Fällen für Engel & Sander fehlen rasende Verfolgungsjagden und blutrünstige Beschreibungen. Diese Krimis bestechen durch die höchst unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptdarsteller.
Herrlich sind die Dialoge zwischen Nicolas und Gernot, die die beiden oft wie ein altes Ehepaar wirken lassen. Witzig auch Gernots Faible für Kochrezepte, das oft ein "Türöffner" für polizeiliche Nachfragen bei misstrauischen Personen ist. Denn, "Essen hält Leib und Seele zusammen". Gernot ist überhaupt der Einfühlsamere der beiden. Nicolas fällt gerne mit der Tür ins Haus, während sein Kollege mit Charme mehr Infos erfährt.
Friedelinde kann es trotz Gipshaxen nicht lassen, zu ermitteln. Mit Hilfe ihrer Freundinnen und, sehr zum Missfallen von Nicolas zählt auch seine Noch-Ehefrau Maren dazu, gelingt es recht bald, den Betrugsfall aufzuklären.
Bei den toten Pensionisten dauert es eine Weile, da Nicolas und Friedelinde sich kaum miteinander austauschen. Wenn er spätabends müde heimkommt, schläft sie schon den Schlaf der Gerechten. Dennoch kann sie einen entsprechenden Hinweis geben, und nun fallen die Puzzlesteine an die richtige Stelle.
Das Cover passt wieder bestens zu den anderen Teilen der Serie. Ich mag solche Wiedererkennungsmerkmale.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die handelnden Personen stellen sich durch ihr Handeln selbst vor und nicht durch mittelprächtige Adjektive beschrieben. Vor allem sind sie Menschen wie Du und Ich, mit allerlei Macken sowie Ecken und Kanten.
Das einzige womit ich nicht ganz einverstanden bin, ist der Titel. Aber, der Verlag wird sich sicherlich dazu etwas überlegt haben.
Fazit:
Wer einen eher ruhigen Krimi sucht, in dem auch über manche Person geschmunzelt werden darf, ist hier richtig.