Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne schon andere Bücher von Carsten Henn, nun war ich auf das Kinderbuch Die Goldene Schreibmaschine gespannt. Ein sehr schönes Titelbild, man sieht und spürt die Magie schon beim Anschauen. Zwar habe ich das ebook gelesen, konnte das gebundene Buch aber nun als Neuanschaffung in unserer Schulbücherei in den Händen halten und gleich einer Schülerin empfehlen.
Emily erscheint mir auf den ersten Blick clever, ziemlich ordnungsliebend, was ja an sich nicht verletzt ist, aber pedantisch wirken könnte. Ob sie Dr. Dresskau wirklich durch ihre Art reizt und nervt, glaube ich nicht, er hat ein persönliches Problem mit ihr und mit Kindern allgemein. Wahrscheinlich mit allen, die nicht so sind, wie er. Frederick ist ein liebenswerter Nerd, den man einfach mögen muss. Bei den ganzen Star Wars-, Star Trek- etc. Hinweisen musste ich schmunzeln, kenne ich alles von meinem Mann. Bei Charly habe ich mich mit dem Anfreunden etwas schwerer getan. Rose ist eine moderne Oma, Opa Martin mag ich noch viel lieber. Er nimmt seine Krankheit ernst, aber lässt sie nicht sein Leben bestimmen.
Das Buch mit seinen 256 Seiten (Printausgabe) liest sich flüssig, im Laufe der Geschehnisse lässt der Bann etwas nach. Schön gemacht ist in jedem Kapitel die kleine schwarze Schreibmaschine, die man sich einfach golden denkt. Was mir fehlte, was ich dem Buch nicht entnehmen konnte, ist: Welches Alter haben Emily und ihre Freunde? Könnte irgendwo zwischen 5. und 9. Klasse liegen. Auf dem Titelbild sieht Emily noch so jung aus.
Ein Satz kommt tatsächlich zwei mal vor: Es gibt keine zwei gleichen Regenbögen. Findet am besten selbst heraus, wo dieser zu finden ist, indem ihr das Buch selbst lest. Durch wenige Worte kann sich so viel verändern. Die Goldene Schreibmaschine führt nur aus, wann man selbst (in dem Fall Emily) denkt, wünscht, träumt. Leider kann diese Möglichkeit zur Sucht werden, wie man an Dr. Dresskau sieht. Er bekommt nie genug, er will immer mehr mehr mehr. Ein unzufriedener Mann, am meisten mit sich selbst und seine Unzufriedenheit lässt er an anderen aus, missbraucht seine Stellung. Ein unangenehmer Zeitgenosse. Dafür begegnet der Leser vielen bekannten Figuren aus Büchern (und Filmen). Insgesamt hat mir das Buch, gleichermaßen lesenswert für Kinder und Erwachsene, mit ein paar kleinen Hängern, gut gefallen und dafür verdient es 4 Sterne.