Ich kenne die Originalgeschichte nicht - nur die Verfilmung mit Johnny Depp, die mir sehr gut gefallen hat und dadurch auch meine Neugier geschürt wurde, wie die Autorin diese Legende hier umsetzen wird.Kurze Hintergrundinfo aus Wikipedia:The Legend of Sleepy Hollow [deutsch Die Sage von der schläfrigen Schlucht] ist eine Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Washington Irving (1783-1859), die 1820 als Teil seines Sketch Book erschien. Neben Rip Van Winkle aus demselben Band gilt die "Legende" vom geisterhaften "Reiter ohne Kopf" als erste und eine der bekanntesten Kurzgeschichten der amerikanischen Literatur; letztlich geht sie indes auf eine deutsche Quelle zurück, ein von Johann Karl August Musäus gesammeltes Rübezahl-Märchen.... stellt zunächst den Schauplatz der Handlung vor, die so genannte "schläfrige Schlucht". Das kleine Seitental des Hudson River nahe Tarrytown, wo sich das Brauchtum der niederländischen Kolonisten fast unverändert erhalten habe, gilt im Volksglauben als verwunschener Ort; ...Der Aberglaube ist in dem kleinen Dorf Sleepy Hollow auch hier fest verankert. Die 14jährige Benke wächst recht behütet auf dem reichen Anwesen ihrer Großeltern auf, da ihre Eltern schon früh verstorben sind. Während ihre Oma Katrina eine vorzeigbare Dame aus ihr machen möchte, versteht ihr Opa Brom, dass in ihr der Wunsch steckt, ein Junge zu sein, ein Mann zu werden, mit all den Wünschen und Hoffnungen, sich nicht in das "Korsett" der gesellschaftlichen Konventionen zwängen zu lassen.Die Zeit in dem Dorf scheint stehen zu bleiben. Bente bzw. Ben, wie er genannt werden möchte, hat oft Langeweile und vertreibt sich die Zeit mit seinem einzigen Freund Sander in den Wäldern. Ein Ort, der ihnen eigentlich verboten ist, denn in der nahen Wildnis soll es spuken. Der kopflose Reiter sei dort unterwegs und andere böse Geister, doch das hält Ben nicht davon ab. Er eifert sehr seinem Idol nach, seinem Großvater, der ein Hüne ist, vor dem alle Respekt haben, und der sich alleine mit seiner Präsenz (oder auch mal mit einem Fausthieb) den nötigen Achtung verschafft.Recht schnell wird allerdings eine Leiche gefunden, ein toter Junge aus dem Dorf, dem der Kopf und die Hände fehlen. Die Gerüchte brodeln natürlich und recht schnell kommt als Täter der kopflose Reiter in Betracht.Doch der Mord weckt viele alte Erinnerungen und Geheimnisse aus der Vergangenheit kommen ans Licht.Ben war mir direkt sympathisch. Er will nicht in die Rolle als "junges Fräulein" hineinwachsen und rebelliert bzw. setzt seine Meinung durch. Dieses Thema ist sehr präsent und an sich finde ich es auch gut, dass die Autorin es in die Geschichte einbringt, allerdings nimmt es dem Hauptteil auch eine gewisse Spannung. Die grausigen Vorkommnisse und Rätsel hätten noch mehr Raum einnehmen sollen und auch das Unheimliche oder Gruselige hätte gerne mehr sein dürfen.Bis zum letzten Abschnitt hab ich die Geschichte zwar mit Spannung verfolgt, aber die große Begeisterung ist ausgeblieben. Der letzte Abschnitt hat mich dann leider noch mehr ernüchtert, weil er sich für mich viel zu sehr in die Länge zog. Manche Aufklärung war zwar gut getroffen, aber manches hat sich die Autorin für mich auch zu leicht gemacht.Nachdem mir ja "Die Chroniken von Rotkäppchen" so gut gefallen hatten, hab ich hier doch mehr erwartet.(Nachdem ich - leider erst danach - das Original gelesen hab, sind mir viele Ähnlichkeiten aufgefallen, die Christina Henry in ihre Geschichte mit eingebaut hat)