Ethnografische Museen in Europa stehen seit geraumer Zeit unter legitimatorischem Zugzwang. Der grundlegende Diskurs ihrer Ausstellungen steht hierbei ebenso zur Disposition wie ihre sich nur allzu oft kolonialer Selbstermächtigung verdankende Sammlungsgeschichte. Dass es so nicht weitergeht, ist klar. Dass es darüber hinaus auch ganz anders sein kann, zeigt Clémentine Deliss in ihrer aktuellen Publikation. Sie bietet einen spannenden Mix aus autobiografisch informiertem Roman und wissenschaftlich argumentierendem Thesenpapier zur Gegenwartskunst und Ethnologie. Reflexionen über die eigene Arbeit als Direktorin des Frankfurter Weltkulturen Museums treffen auf prägende Auseinandersetzungen mit einflussreichen FilmemacherInnen, KünstlerInnen und SchriftstellerInnen. Zustandsbeschreibungen treffen auf das Metabolic Museum, das als interventionistisches Labor potenzielle Sammlungen für die Zukunft öffnet.
CLÉMENTINE DELISS erlangte als Kulturhistorikerin, Kuratorin, und Verlegerin internationale Bekanntheit. Als Direktorin des Weltkulturen Museum Frankfurt sowie als Forscherin und Dozentin namhafter Kunstakademien und Institute steht der transdisziplinäre Austausch in der Gegenwartskunst im Zentrum ihrer Arbeit. Sie ist Associate Curator in den KW, Berlin und Gastprofessorin an der Akademie der Künste, Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Cover
Title
Colophon
Table of Contents
Prologue
Manifesto for the Post-Ethnographic Museum
Walking Through
Artists and Anthropologists
Blind Spots
Spatial Taxonomies
The Archival Underbelly
First Guests
Laboratories and Workshops
Agency and Collections
Models of Inquiry
Experiments in Transgression
The Consequences of Remediation
A Museum in Reverse
The Lure of Objects
Vital Relationships
Models of a Museum-University
Manifesto for Rights of Access to Colonial Collections Sequestered in Western Europe
Notes