Wer schon einmal in Hamburg war, ist eventuell auch am "Elbschlosskeller" vorbeigekommen, der, wie "Der goldene Handschuh", eine faszinierende Geschichte hat und die Daniel Schmidt in seinem Buch festgehalten hat.Daniel Schmidt arbeitet in der wohl härtesten Kneipe Deutschlands: dem Elbschlosskeller. Und das bereits seit seinem 18. Lebensjahr. Der Elbschlosskeller ist seit über 66 Jahren 24/7 geöffnet und lädt Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen ein. Ob Obdachloser, Prostituierte, Anzugträger, junge Feiernde - jeder ist im Elbschlosskeller willkommen. Alle werden von Daniel Schmidt gleichbehandelt; für jeden hat er ein offenes Ohr. Dabei muss er aber auch Streit schlichten und auch mal den Krankenwagen rufen.Daniel Schmidt hat in seinem Leben schon viel erlebt.Er ist ein "Extrem"-Mensch. Von allem zu viel. Zu viel Sport, zu viele Drogen, zu viel Sex. Falsche Entscheidungen.Er gibt uns Einblicke in sein Leben: seine Kindheit, das Verhältnis zu seinen Eltern, der Selbstmord seiner Schwester, seine Erfahrungen als Vater.Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie Daniel sein Leben bis jetzt gelebt hat und was er schon alles erlebt hat.Aber er gibt uns auch Einblicke in die Leben seiner Gäste: kaputte Menschen, drogenabhängige Menschen, Obdachlose, Menschen, die drei Tage durchfeiern.In diese Welt einzutauchen, fand ich sehr spannend.Ich mochte Daniels Schreibstil sehr gern, da ich durchweg das Gefühl hatte, mit ihm gemeinsam am Tisch zu sitzen und mir seine Geschichte von ihm erzählen zu lassen.Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen.Ich bin in eine - für mich - völlig fremde Welt eingetaucht, habe Daniel als herzensguten Menschen kennengelernt, der anderen mit viel Wärme begegnet, auch solchen, die von der Welt bereits abgeschrieben wurden.