Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen und dann wieder doch nicht, habe mich darauf gefreut und hatte gleichzeitig Angst was es mit mir machen wird, ob ich das Thema ertrage und wie Daniela Krien es umgesetzt hat, ob meine Erwartungen enttäuscht werden oder ob es mir das Herz bricht. Letztendlich bin ich innerhalb von zwei Tagen durchgerauscht und ja, es hat mir das Herz gebrochen aber auf eine gute Art und Weise. Mir fehlen noch immer angemessene Worte die dem Buch und meiner Begeisterung gerecht werden.Ein Buch in dem ich so viele Sätze markiert habe, bei dem ich geweint und gelacht und zustimmend genickt habe und immer wieder erstaunt war dass Daniela Krien es schafft, kaum aushaltbare Trauer und Leid aber auch winzige Funken Hoffnung so spürbar zu machen als würden wir als Lesende mit Linda mitten durch den Schmerz hindurch gehen. Linda, die so authentisch dargestellt wird wie sie alle Menschen, die ihr Hilfe anbieten, von sich stößt, die blind ist in ihrer Trauer und der es anfangs aussichtslos erscheint sich jemals wieder in ihr altes Leben zurück zu finden.Faszinierend ist vor allem Kriens Fähigkeit, mit Wörtern umzugehen und Sätze aneinander zu reihen um daraus eine Geschichte zu erschaffen die so berührend ist dass sie mich noch tagelang begleitet. Sowohl der Schreibstil als auch der Umgang mit dem Thema ist dabei so offen und schnörkellos und gleichzeitig so sensibel und behutsam wie eine OP am offenen Herzen. Ganz großes Highlight für mich und eine klare Leseempfehlung.