Tabor Süden, ehemaliger Polizist in der Vermisstenstelle, muss nach dem Brandanschlag auf die Detektei, für die er arbeitet und bei dem sein Kollege Leonhard gestorben ist, mit diesem Schlag fertig werden. Seine Chefin ertränkt die Sorgen in Alkohol und auch Süden versucht dies, bevor ihm ein neuer Vermisstenfall wieder ein wenig Halt gibt. Auf der Suche nach dem verschwundenen Gemüsehändler Greve kommt Süden, unterstützt von Patrizia, einem dunklen Geheimnis des Mannes auf die Spur und trifft auf Menschen, die im Verdrängen der Wahrheit und das Wegschauen geübt sind. Diese haben, wie Süden einst, das Glück und die Gerechtigkeit verloren und versuchen auch nicht, diese wiederzufinden. Durch subtile Recherche und Detektivarbeit kommt Süden dem Grund des Verschwindens und dem menschlichen Abgrund auf die Spur und scheint in diesem selbst zu verschwinden. Patrizia zeigt ihm jedoch einen Ausweg.In seinem Buch lässt der Autor seinen Kommissar Tabor Süden wieder in der gewohnt unnachahmlichen Weise ermitteln. Mit seiner unverkennbaren Sprache und Stil werden auch kleine Nuancen aufgegriffen und erzählt. Zuerst dachte ich, dass es schwierig ist, ohne das vorherige Buch gelesen zu haben, den Einstieg zu finden, dies gelingt aber dann doch und der Leser kommt in der Handlung an. Pragmatisch, aber nicht immer, wie gewohnt konkret auf den Punkt, sondern dieses Mal mit einigem Geplänkel wird eine Geschichte entwickelt, die dann doch noch einen großen Reiz ausübt.