Ein Straftäter treibt sein Unwesen in der Vulkaneifel und schreckt mit seinen Taten die Bewohner einer Gegend auf, die eigentlich durch ihre Idylle und Ruhe bekannt ist. Zunächst verschwindet ein Mädchen, taucht aber kurz darauf wieder auf. Sie wirkt verändert, etwas scheint geschehen zu sein. Scheinbar hat man sie sexuell belästigt, aber ihre Aussagen im Hinblick auf den Täter sind einfach zu ungenau. Kurz darauf verschwindet ein Junge. Er kehrt nicht zurück, seine Leiche wird in einen Müllbeutel verpackt in dem kleinen Fluss Nette gefunden.Die Autorin Gabriele Keiser lässt den Leser Einblick nehmen in die Gedanken des Täters. Dieser hatte eine schwere Kindheit, so scheint es zumindest. Aber seine Taten sind damit nicht zu entschuldigen und erscheinen umso grausamer.Gemeinsam mit der Kriminalkommissarin Franca Mazzari aus Koblenz begibt sich der Leser nun auf die Suche nach dem Täter. Diese gestaltet sich nicht ganz leicht, einige Personen sind hier auf Anhieb verdächtig.Die Autorin bedient sich in ihrem Roman verschiedener Handlungsstränge, die zunächst nicht direkt zueinander zu passen scheinen, im Verlauf der Handlung aber ganz von alleine zueinander finden und sich miteinander verzahnen. Hier werden ganz unterschiedliche menschliche Schicksale und auch Lebensvorstellungen beleuchtet. Sogar die Kommissarin selbst lässt sich auf ein Abenteuer ein, welches sicher nicht jedem Leser auf Anhieb gefallen wird. Hier wird aber ganz deutlich, dass eben gerade kein Mensch unfehlbar ist und Vorstellungen von richtig und falsch auch stark voneinander abweichen oder fließend ineinander übergehen können. Es wird klar, dass Franca zwar Kommissarin, aber eben auch ein Mensch wie du und ich ist, mit Wünschen und Bedürfnissen. Ein Mensch, der manchmal in Situationen gerät, die er nicht sofort richtig einzuschätzen weiß.¿Vulkanpark¿ ist spannend, stellenweise grausam und erschütternd und vor allen Dingen vorstellbar. Leider hört man viel zu häufig von solchen Straftaten und fragt sich wie ein Mensch seine Menschlichkeit in diesem Umfang verlieren kann. Darauf wird auch die Autorin des Buches keine Antwort haben, aber sie rüttelt mit ihrer Geschichte wach, indem sie eine solche Tat in eine Gegend holt, in der man damit niemals rechnen würde. Spannende Unterhaltung garantiert!