Eberhard Fichte, ehemaliger Buchhalter und seit einem halben arbeitslos, täuscht laut telefonierend allen eine heile Welt vor.
Irene und Lidia, die eine Trickbetrügerin, die ander Taschendiebin, gehen aktuell in Wien ihrer Arbeit nach. Sie heften sich auf die Spur eines geheimnisvollen Gepäckstückes, in dem sie zu Recht einen Haufen Geld vermuten.
Toni Berger, ein toter ehemaliger Weltklasseskispringer, Rudi Obermeier, ein Kleinganove, der auf höhere Weihen hofft, sowie die Wiener Unterweltsgrößen in Sachen Drogen Monetti und Wernheim - das sind die Personen dieses Krimis.
Halt, die Guten fehlen noch! Chefinspektor Wolfgang Hoffmann, Gerhard Assmann und deren Chef Koller - alle drei vom Drogendezernat
Fichte und die beiden Frauen haben eines gemeinsam: Den Traum von einem besseren Leben. Für Fichte scheint sich der Traum zu erfüllen, als er zufällig in Besitz einer Tasche mit 700.000 Euro gerät. Was er nicht weiß ist, dass es sich hier um Geld aus dem Verkauf von Drogen handelt, hinter dem sowohl die beiden Frauen als auch die (beinahe) rechtmäßigen Eigentümer Wernheim und Monetti her sind.
Wolfgang Hoffmanns Part beginnt mit der Auffindung des toten Toni Berger, der ausgerechnet in Rudi Obermeiers Wohnung an einer Überdosis gestorben ist. Punkt für Punkt arbeiten sich Hoffmann und seine Kollegen durch diesen Fall. Anfangs hinken sie immer einen oder zwei Schritt(e) hinter den Ganoven her.
Meine Meinung:
Günter Neuwirth hat mit diesem zweiten Fall für Wolfgang Hoffmann einen komplexen Krimi geschaffen.
Vor allem das Zusammentreffen von Irene und Eberhard Fichte bildet eine Geschichte in der Geschichte. Der farblose und - wie man später erfährt - von seiner Mutter zeitlebens schikanierte Fichte, fällt auf die Lügengeschichte von Irene herein. Doch nicht nur das, er verliebt sich in die Betrügerin. Da ist schon ein wenig Mitleid aufgekeimt. Ich habe ihn so richtig vor mir gesehen, den Eberhard. Klein, mit Halbglatze und Bauchansatz, stets grau gekleidet - völlig unscheinbar und komplexbeladen. Ihm gegenüber die toughe Irene, die immer weiß, wie es weitergeht und der kriminelle Kopf des Frauen-Duos ist.
Die Gangster Obermeier, Wernheim und Monetti bekommen letzten Endes ihre verdiente Strafe. Irene und Lidia - das lest bitte selbst.
Wie immer führt uns der Autor zu Orten Wiens, die jetzt nicht die Highlights der Fremdenführer sind. Nach Ottakring, zum Beispiel, dem ehemaligen Arbeiterbezirk, den Migranten aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien unter sich aufgeteilt haben, um dort ihren Geschäften nachzugehen.
Fazit:
Ein komplexer Krimi aus Wien mit viel Lokalkolorit und vielschichtigen Protagonisten. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.