Dies ist der erste Band rund um den Wiener Kriminalbeamten und Drogenfahnder Wolfgang Hoffmann.
Hoffmann ist ein Ermittler mit dem richtigen Riecher, der aber immer wieder durch Alleingänge und unkonventionelle Aktionen auffällt. Auch wenn diese Vorgangsweise fast immer zum Erfolg führt, sind die Kollegen und Chefs häufig damit nicht einverstanden.
Hannes, ein Kleinganove und Dealer, findet seine Freundin Sonja tot auf. Die herbeigerufene Polizei faselt von "Drogentod" und "Goldenem Schuss" und will Sonja Tod als xte Drogentote zu den Akten legen. Hannes kann das sogar nicht glauben, da Sonja panische Angst vor Spritzen hatte und sich niemals einen "Goldenen Schuss" gesetzt hätte. Als er dann ein ihm bekanntes Feuerzeug in Sonjas Wohnung findet, erkennt er, dass hier andere Mächte am Werk sind. Hat Sonja etwas gesehen, was sie nicht sehen sollte?
Ein ziemlich dubiose Rolle spielen eine Stadträtin und ihr Pressechef, die zwar offiziell mit der Wiener Polizei zusammenarbeiten und aus dem "Law and Order"-Prinzip politisches Kapital schlagen wollen. Dabei übersieht die blauäugige (Sic!) Stadträtin, dass die Feinde eher innerhalb der Partei zu finden sind, und der Tippgeber nicht von der Polizei ist.
Hoffmann hingegen kennt das Milieu und hat neben dem richtigen Riecher und dem nötigen Quäntchen Glück, auch genügend Fingerspitzengefühl.
In "Paulis Pub" kommt es zum Showdown, der einige korrupten Machenschaften in Wiens Stadtregierung aufdeckt.
Meine Meinung:
Die selbst ernannten Saubermänner, Pardon, Sauberfrauen der Politik sind die wahren Ungusteln in diesem Krimi. Sie schlagen rechtspopulistisches Kapital aus der Zusammenarbeit mit echten, kriminellen Größen.
Günter Neuwirth hat zwischen gut und böse einige Zwischentöne für seine Leser bereit. Hannes ist so ein Zwischenton - er handelt zwar mit Cannabis, hat aber die Grenze zum Gewaltverbrecher noch nicht überschritten. Im Gegenteil, er will Sonjas Tod aufklären, wenn auch mit nicht ganz legalen Mitteln. Unterstützt wird er dabei von der arbeitslosen Journalistin Carina.
Fazit:
Ich finde diesen Reihenauftakt ansprechend. Die Sympathien sind klar verteilt. Der Krimi ist mit viel Lokalkolorit und Wiener Eigenheiten garniert und lässt die Herzen von Wien-Fans höher schlagen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.