Der Erzähler, Dramatiker und Übersetzer Gustav Meyrink lebte von 1868 bis 1932. In Wien geboren, kommt er mit 16 Jahren nach Prag, wo auch die Handlung seines bekanntesten Romans Golem spielt. In Prag absolviert Meyrink nach dem Abitur die Handelsakademie und Mitgründer einer Bank. Die finanzielle Unabhängigkeit verführt ihn zu häufigen Provokationen gegen die bürgerlichen und militärischen Eliten Prags. Es werden mehrere Beleidigungsprozesse, dann auch ein Unterschlagungsprozess im Zusammenhang mit dem Bankgeschäft gegen Meyrink angestrengt. Er kommt ins Gefängnis und muss die Stadt danach, wirtschaftlich ruiniert, verlassen. Meyrink lässt sich in München als Schriftsteller nieder und schreibt für die heute legendäre Satirezeitschrift Simplicissimus.
Schon in Prag war Meyrink Mitglied in zahlreichen mystischen Sekten gewesen, hatte Studien zu parapsychologischen Phänomenen verfasst und dem Okkultismus stark zugeneigt. Diese Erfahrungen setzt Meyrink in München zur Konstruktion des Romans Golem ein.