Wo hat frau schon einmal so etwas Urtümliches, so etwas einfach Gerechtes gelesen? Nirgendwo.
Die Erlebnisse der Helga Maria Schneider - das Frauenbuch, auf das man lange gewartet hat. . . . . . dies nun ist das ultimative Vermächtnis einer bislang völlig unbekannten großartigen Schriftstellerin, die genau den Ton getroffen hat, den die Frauenwelt bislang vermißt hat. Eine begnadete Geschichtenerzählerin, in einer unspektakulären, hinreißenden Einfachheit aufgeschrieben - wahre Geschichten, die ohne Schnörkel daherkommen. Diese Frau hat ein ungewohntes poetisches Gewicht. Hier ein Satz aus ihrem neuen, ersten und deshalb so betörenden Buch: »Er meinte wohl, ich wollte ihn zu einem Inselsamos einladen! Falsch verbunden. Ich richtete mich zu voller Größe auf und drehte ihm den Arm um, bis es knackte. Dann setzte ich mich wieder. Der Kerl strich jammernd von dannen. «
Wo hat frau schon einmal so etwas Urtümliches, so etwas einfach Gerechtes gelesen? Nirgendwo. Doch bei Helge Maria Schneider fallen die Sätze wie Ohrlaschen aufs Papier. Durchdringend, selbstbewußt, streng. Ein Muß für die moderne Frau. Hier kann sie sich einiges an Schneid abgucken bei einer Koriphäe der emanzipierten Schreiberei. Kein Wort zuviel, keine Seite zu wenig. Das Einmaleins der "»Femina emanzipa autonomika«.
1999 kommt ein neuer Helge-Schneider-Film