Isabel Bogdan lebt in Hamburg, übersetzt englische Literatur ins Deutsche und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit diesem Buch über ihre Inselliebe zu Helgoland, das sie seit mehr als 12 Jahren regelmäßig besucht und dort auch länger bleibt, etwa auch zum Schreiben dieses Buches, erfahren wir vieles über die Insel, seine Bewohner und Besucher, Tiere und Natur und noch manches mehr. Sie kam diesmal zum Arbeiten nach Helgoland, fuhr mit der Katamaranfähre, was das Ausbooten als Erlebnis verhindert, weil die direkt im Hafen anlegen kann und darf. Toll finde ich die Mischung aus Fakten, eigenen Eindrücken, Werten, Meinungen bis zu Abschweifungen, die bis ins Philosophische gehen können. Macht sich die Autorin dadurch nackig, wie sie es selbst als Frage im Buch formuliert bei dem Gedanken, was sehen die Menschen jetzt nach dem Erscheinen und Lesen des Buchs mehr von mir, wie durchsichtig bin ich jetzt für alle geworden? Man erfährt viel zur Insel, der Geschichte, der Architektur, die Zugehörigkeit zum Kreis Pinneberg, den Bewohnern, den Inselgästen, die meisten nur als Tagesgäste, der Natur, der Felsen, der Vögel und Seetiere und auch dem Schicksal der Adolph Bermpohl, dem Seenotrettungskreuzer, der im Februar 1967 in einem schweren Orkan einem niederländischen Fischkutter zu Hilfe eilte. Er kam nicht zurück. Die Wracks wurden gefunden, einige Besatzungsmitglieder tot an Land gespült und es gab keine Überlebenden. Das bedrückt, nicht nur beim Lesen, sondern auch die Inselbewohner, macht es doch die Urgewalt des Wassers und der See deutlich. Trotzdem hat die Autorin noch Dinge, die sie auf oder mit der Insel sehen und erleben möchte und deshalb wird sie wiederkommen auf die deutsche Hochseeinsel! Ich habe auch Appetit bekommen, wieder hinzufahren und bin auf weitere Helgoland Bücher von Isabel Bogdan gespannt!