Ich hatte vorher noch keinen Roman über die Medusa gelesen und war neugierig. Es handelt sich um eine Neuinterpretation, die wirklich sehr neu ist.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Der Medusenschwester Sema und der Gargoyle Elena. Sie lassen sich gut unterscheiden, da Semas Sicht im Präsens erzählt wird.
Ich habe vor Jahren "Die Elfen" gelesen, die der Autor gemeinsam mit Bernhard Hennen geschrieben hat und mit dieser Erwartungshaltung habe ich das Buch angefangen zu lesen.
Man merkt, dass der Autor viel Arbeit und sein Herzblut investiert hat aber dadurch, dass ich etwas anderes erwartet habe, stellte sich bei mir nicht wirklich Lesefreude ein.
Durch das gesamte Buch zieht sich polyamore Liebe, was nicht mein Fall ist (nichts gegen Menschen, die das mögen und praktizieren - jeder wie er mag, solange niemand Schaden nimmt) und auch nicht meine Art Buch ist, zu dem ich normalerweise greife.
Der Roman kam mir teilweise recht bemüht vor, den aktuellen Zeitgeist abzuklappern. Rassismus, Homosexualität, Queer ... alles wichtige Themen, aber ich hätte mir wirklich gewünscht, dass der Verlag einen entsprechenden Tag für diese Kategorie hinzugefügt hätte, wie es andere Verlage auch tun.
Gerade in einer Zeit, in der Bücher immer teurer werden, sollte angegeben werden, was den Leser erwartet. Das wird bei Fantasy größtenteils gemacht mit der Unterkategorie Romantasy, andere Verlage schreiben Queere-Fantasy. Das würde Lesern helfen, Bücher auszuwählen, die ihren Interessen entsprechen. Triggerwarnungen am Ende eines eBooks bringen wenig, wenn man sich z.B. die Leseprobe herunterlädt.
Ich bevorzuge normalerweise Bücher, die bestimmte Themen nicht behandeln. Das ist eine persönliche Präferenz und hat nichts mit der Qualität des Buches oder den Menschen, die solche Themen mögen, zu tun.
Wer auf der Suche nach einer Fantasy Geschichte mit LGBTQIA+ Inhalten ist, bekommt mit "Schlangen und Stein" einen gut geschrieben Roman.
Danke an NetGalley und den Piper Verlag für das Leseexemplar!