Mein Leseeindruck, subjektiv, aber spoilerfrei ;)Titel und Klappentext dieses Buches haben mich neugierig gemacht....Der Schreibstil ist klar, präzise, wortgewandt, kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig, die Kapitel kurz. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin Pia in der ICH- Form auf zwei Zeitebenen.Bereits vor dem Lesen hatte ich mitbekommen, dass einige Leser nicht damit gerechnet hatten, dass es hier weniger um den Vorfall in der Schule mit Luca gehen würde, sondern vielmehr um die Vergangenheit der Mutter. Deshalb war ich nicht überrascht, wie vertieft man in die Gedankenwelt von Pia eintaucht, sei dies nun in der Gegenwart oder der Vergangenheit die Ausarbeitung empfand ich dementsprechend als sehr gelungen. Auch die weiteren Charaktere, wie ihr Mann Jakob oder Luca, der gemeinsame Sohn waren gut gezeichnet und greifbar dargestellt.Die Stimmung der Geschichte fand ich grandios, diese dauernde Beklemmung, die Ungewissheit, das Unausgesprochene, die subtile Spannung, all das lies mich nur so durch die Seiten rasen, ähnlich einem Psychothriller. Ich mochte auch die Veranschaulichung, wie sehr unsere Prägungen in der Kindheit unser Verhalten bis ins Heute beeinflussen können, sei es im Fühlen, Denken oder Handeln. Nur mit dem Ende war ich nicht zufrieden, es war zu übereilt, unrealistisch, oberflächlich und einige Fragen oder Aspekte bleiben unbeantwortet/ offen.Ansonsten eine faszinierende, spannende, atmosphärische GeschichteIch vergebe vier Sterne