Über 1000 Seiten und kein roter Faden
Wie kam ich zu diesem Buch?Durch Zufall wurde ich auf den Autor aufmerksam. Es ist das erste Buch von John Irving, das ich gelesen habe, obwohl ich schon einige im Regal stehen habe. Nachdem dieses hier einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen. Dann sollte mein erster Irving halt dieses äußerst stattliche Werk sein, vor dessen Seitenzahl ich echt Respekt hatte.Wie finde ich Cover und Titel?Der Titel wird beim Lesen passend. Die Diogenes-Cover mag ich immer ganz gerne.Um was geht's?Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, vor allem bei einem Wälzer dieser Größenordnung. Aktuelle Themen werden verarbeitet, fast schon zum Erbrechen seziert. Die eigentliche Handlung scheint eher untergeordnet. Einige Informationen waren echt unnötig, manchmal wusste nicht so ganz, was eigentlich gerade passiert, und ich fragte mich, was der Autor mir hier eigentlich sagen will, sofern er was sagen will. Ich habe keinen wirklichen roten Faden bemerkt, aber es war meist irgendwie schon unterhaltsam zu lesen. Da ich bis zu diesem noch kein Buch des Autors gelesen habe, wusste ich auch nicht, ob das nicht einfach sein Stil ist.Wie ist es geschrieben?Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Laut anderer Rezensionen soll es einige Hinweise auf andere Bücher geben, das kann ich aber nicht bestätigen, da ich noch kein weiteres Buch gelesen habe. Der Schreibstil ist an sich recht flüssig, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Der Roman ist in der Ich-Form (von Adam) geschrieben, man ist dadurch irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind teilweise echt langatmig mit vielen (gerne unnötigen) Details, manche durchaus ermüdend, aber man ist irgendwie doch gespannt, ob genau dieses Wissen vielleicht nochmal wichtig wird. Der Autor wiederholt sich wohl auch gerne, was bei über 1000 Seiten schon mal passieren kann, aber so vergesslich ist die durchschnittliche Leserschaft ja nun nicht. Kurze Kapitel verleiten anfangs dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen, später werden sie allerdings sehr viel länger. Ein feiner, fast beiläufiger Humor trifft genau meinen Geschmack und hielt mich am Buch.Wer spielt mit?Die Verhältnisse der skurrilen Charaktere untereinander bleiben irgendwie undurchsichtig, obwohl durchaus genug Seiten dafür vorhanden gewesen wären.Mein Fazit?Tja, das war er also, mein erster Irving. Teilweise war es echt wirr, streckenweise ziemlich anstrengend zu lesen. Ich war schon froh, als es rum war. Das Buch hat mir in seinem Gesamtkonzept nicht wirklich gefallen, somit erhält es von mir 2 von 5 Sternchen. Es wird dennoch nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Einige stehen ja hier schon im Regal und die können ja nicht alle so seltsam sein.