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Anständige Leute

Kriminalroman

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Havanna im Ausnahmezustand: Der historische Besuch Obamas und das legendäre Rolling-Stones-Konzert stehen kurz bevor. Amerikanische Touristen johlen in den Straßen, exklusive Bars servieren teure Drinks. Inmitten der Aufbruchstimmung ermittelt Conde in einem unliebsamen Fall: Ein berüchtigter Kunst-Zensor wird tot aufgefunden, ein Mann, der etliche Leben zerstörte. Gleichzeitig vertieft sich Conde in eine kubanische Legende: 1909, als der Halley'sche Komet für Weltuntergangsstimmung sorgt, entzündet ein Mord im Rotlichtmilieu eine Fehde zwischen zwei Gangsterbossen. Zu Condes Überraschung ergeben sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ungeahnte Verbindungen. In einem Havanna zwischen Rausch und Verzweiflung beschwört ein epischer Kriminalfall Echos eines bewegten Jahrhunderts herauf.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
08. Juli 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
400
Dateigröße
3,52 MB
Reihe
Mario Conde
Autor/Autorin
Leonardo Padura
Übersetzung
Peter Kultzen
Verlag/Hersteller
Originalsprache
spanisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783293311855

Portrait

Leonardo Padura

Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, zählt zu den meistgelesenen kubanischen Autoren. Sein Werk umfasst Romane, Erzählbände, literaturwissenschaftliche Studien sowie Reportagen. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Im Jahr 2012 wurde ihm der kubanische Nationalpreis für Literatur zugesprochen, 2015 erhielt er den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur, 2023 den Pepe Carvalho Preis. Leonardo Padura lebt in Havanna.

Pressestimmen

»Mit Anständige Leute beweist Padura erneut, dass er zu den großen Erzählern unserer Zeit gehört. Indem er uns von seiner sozialistischen Heimat Kuba erzählt, uns Geschichte und Gegenwart sinnlich und prall auffächert, erzählt er von unser aller Glauben an eine bessere Welt. Anständige Leute ist vielleicht der beste aller Conde-Romane. « Alf Mayer, Buch-Magazin

»Wie bleibt man anständig, wenn Doppelmoral und Korruption alles beherrschen? Leonardo Padura schlägt mit diesen Fragen gekonnt einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ein unterhaltsamer und traurig aktueller Roman, ein Gesellschaftsroman mit erhellenden Einblicken in Kubas Abgründe und Umbrüche. « Victoria Eglau, SWR Kultur

»Anständige Leute ist ein Roman des Rückblicks, der Trauer und des Abschieds. Das zermürbende Wechselspiel zwischen Hoffnung auf Freiheit und ihrer Kastration durch engstirnige Bürokraten wird doppelt gespiegelt. Ein großes Fazit seines Lebens, der kubanischen Geschichte und Paduras Lebenswerks. « Tobias Gohlis, Krimibestenliste

»Man kann Anständige Leute nicht nur als Mördersuche lesen, sondern auch als politischen Roman, der hinter die Kulissen eines korrupten und kriminellen Regimes schaut. Besonders originell: Padura liefert zwei Krimis in einem. Condes literarische Suche nach einem Prostituierten-Killer ist mindestens genauso spannend wie seine Mordermittlung und sogar noch süffiger geschrieben. Leonardo Padura hat mit Anständige Leute zu alter Form zurückgefunden. « Eva Karnofsky, WDR 5

»Anständige Leute ist ein tiefsinniger Abriss der Geschichte Kubas, die Begriffe Anstand und Verbrechen sind hier dehnbar ausgelegt. Erzählt wird vor der berauschenden Kulisse Havannas und aus dem Blickwinkel einer erschöpften Bevölkerung. Gleichzeitig taucht Padura geschmeidig in eine Zeit ein, als die kubanische Hauptstadt als Nizza Amerikas galt. « Doris Kraus, Neue Presse

»Spannende Unterhaltung auf zwei Zeitebenen. Beide Male kongenial verwoben mit einem eindringlichen Blick tief in die kubanische Vergangenheit und Gegenwart. Eine großartige Atmosphäre, lebendige Charaktere. Dies ergibt einmal mehr einen absolut bemerkenswerten Roman Leonardo Paduras, der in seiner Werkschau durchaus zu seinen besten gehört. « Tobias Wrany, Buchhandlung Jost GmbH

»Ein außergewöhnliches Lesevergnügen. Ein Kriminalroman, ein historischer Roman, ein Gesellschaftsroman, ein Politroman fulminant, scharfsinnig, einfühlsam, makellos. « Michel Abescat, France Inter

»Mit liebevoller Ironie für seinen Mario Conde und beißendem schwarzem Humor inszeniert Padura eine packende politische Intrige. Elemente des Kriminalromans und des historischen Romans verwebt er zu einem ebenso melancholischen wie spannenden Porträt der kubanischen Gesellschaft einer Gesellschaft, die von den Stürmen der Geschichte stets zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergeworfen wird. « Alexandra Villon, Page des Libraires

»Auf dem Höhepunkt seines Könnens zieht uns Padura unaufhaltsam in diese Geschichte hinein, immer tiefer, bis wir zum Herzen Kubas vordringen. « Victoria Gairin, Le Point

»Mit Anständige Leute legt Padura den bisher besten Mario-Conde-Roman vor. « Juan Carlos Galindo, El País

Besprechung vom 02.09.2024

Was alles ein Fall ist
Krimis in Kürze: Heinichen, Padura und Wittekindt

Selbstverständlich ist es nicht, dass in dieser Kolumne gleich drei Bücher auftauchen, die mehr sind als Gebrauchsprosa mit gewissen Spannungseffekten, die auch literarisch etwas taugen. Den Anfang macht Veit Heinichen, der seit mehr als fünfundzwanzig Jahren in Triest lebt. Seit 2001 ermittelt dort sein Kommissar Proteo Laurenti, der zwar nicht so viele Gesichter und Gestalten hat, wie sein mythologisch gefärbter Vorname verspricht. Aber es sind seine Geradlinigkeit und Verlässlichkeit, aus der die Romane leben.

Auch "Beifang" (Piper, 300 S., geb., 22,- Euro) hat diesen Sinn für die Sauereien der Lokalpolitik im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Kroatien, für die Eigenart der Menschen, die dort leben, und dazu einen gut konstruierten Plot. Laurenti, dessen Frau zu seinem Unbehagen im Immobiliengeschäft aktiv ist, stößt bei seinem täglichen Schwimm- und Tauchgang auf eine Leiche statt auf den Fisch fürs Abendessen. Ganz offensichtlich hat sie mit der Oligarchenyacht zu tun, die vor Triest festgesetzt wurde und Steuergelder verschlingt.

Laurenti geht das mit dem gewohnten Eigensinn an - mit dem feinen Unterschied allerdings, dass er zu Beginn schon seine Pensionierungserklärung unterzeichnen muss, was seine Laune nicht hebt. Wie Heinichen wohl künftig mit dem Pensionär verfahren wird - ob er ihn komplett aufs Altenteil schickt oder aus dem beruflichen Off weiter beschäftigen wird?

Der Kubaner Leonardo Padura ist ein Schwergewicht, gerade weil er sich nie sonderlich um die Regeln des Genres gekümmert hat. Sein Protagonist, der zweiundsechzigjährige Mario Conde, ist schon lange nicht mehr bei der Polizei, er handelt leidlich erfolgreich mit gebrauchten Büchern, er war auch nie ein Musterkommissar. Und es geht auch nicht so sehr um ordnungsgemäße Ermittlungen, sondern um ein Land, in dem Padura aus Überzeugung trotz allem ausharren kann, weil er einen spanischen Verlag hat.

"Anständige Leute" (Unionsverlag, 400 S., geb., 26,- Euro) verschränkt geschickt zwei Zeiten und zwei Perspektiven. Im Jahr 2016 kommen die Rolling Stones und Obama nach Kuba. Sie wecken große Hoffnungen, was dem alten Berufspessimisten Conde zutiefst suspekt ist, während er der Polizei hilft, als ein ehemaliger gnadenloser Kunstzensor ermordet und verstümmelt aufgefunden wird.

Zugleich befasst sich Conde mit einem Polizisten im Jahr 1909, der im Angesicht des prophezeiten Weltuntergangs durch den Halleyschen Kometen eine intrikate Beziehung mit einem lokalen Zuhälter und Politiker in Havanna eingeht. Beide Zeitebenen haben mehr miteinander zu tun, als man anfangs denkt.

Was Paduras Roman so besonders lesenswert macht, ist seine Haltung zu den kubanischen Verhältnissen. Voller Zerrissenheit spricht er von den kulturellen Flurschäden, die der ermordete Zensor angerichtet hat, von den Menschen, die versuchten, Anstand zu bewahren, und jenen, die trotz allem nicht gehen wollten und sich ihre eigene "Havanna-Epiphanie" schufen, weil sie in ihrer Heimat noch immer mehr sehen, als die ausländische Negativwahrnehmung Kubas wahrhaben will.

Es wird niemanden überraschen, dass hier der neue Roman von Matthias Wittekindt auftaucht. Ein weiterer Fall des pensionierten Kriminalrats Manz, der sich nie auf das beschränkt, was der Fall ist. In "Hinterm Deich" (Kampa, 302 S., br., 19,90 Euro) lernen wir den neunzehnjährigen Manz kennen, auf seiner ersten Praxisstation. Wie gewohnt changiert die Erzählung leichthändig zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Auf dem Parkplatz eines Baumarkts in Dresden überfällt Manz die Erinnerung an seinen ersten Fall.

Die Bilder folgen auf die Wörter, wenn Manz beim Anblick eines zu großen Holzscheits an das "Scheiteln" denkt - und plötzlich im Jahr 1964 ist, in der Nähe von Varel am Jadebusen. Ein altkluger Manz begegnet einem da, ein verletzlicher, suchender junger Mann auf dem Weg ins Arbeitsleben, der damals, so viel Spoiler darf es sein, auch Christine kennenlernt, mit der er seit fast fünfzig Jahren verheiratet ist.

Jedes Manz-Buch ist ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten - und zugleich mit der Erfahrung verbunden, dass Wittekindts genaue, introspektive Prosa es immer wieder schafft, neue Register zu ziehen, weil er sich dem Mäandern der Erinnerung anvertraut. PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon HansDurrer am 18.12.2024
Gut geschrieben, aufschlussreich und oft sehr witzig.
LovelyBooks-BewertungVon ulrikerabe am 14.12.2024
Ein anständiger Krimi, der auf zwei Zeitebenen brilliert.