Achill wiird ein schon als kleinem Junge eine große Zukunft vorher bestimmt. Als Halbgott soll er der beste Krieger aller Zeiten werden. Nur darauf konzentriert sich sein Leben. Alle Jungen und Mädchen umgarnen ihn, doch er interessiert sich vor allem für Patroklos, einem in Ungnade gefallenen Prinzen, einem Außenseiter.
Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber auf jeden Fall nicht einen solchen einfühlsamen Roman. Wahrscheinlich bin ich von einer Art historischen Roman, der im antiken Griechenland spielt, ausgegangen. Doch auch wenn der Roman das Leben des Achills zum Thema hat, ist dieses Buch für mich vor allem eins: eine wunderschöne Liebesgeschichte. Durch die Annahme, dass es die alten griechischen Götter tatsächlich gibt und diese auch in das Geschehen auf der Erde eingreifen, war für mich auch schnell ein historischer Roman mehr oder weniger ausgeschlossen.
Die Autorin erschafft uns zwei konträre Charaktere: Achill, der wendige Kämpfer, ein Halbgott, von allen verehrt. Und Patroklos, ein Denker, tollpatschig, ein Außenseiter. Dennoch nähern die beiden sich an und aus Freundschaft wird bald mehr, so dass der Roman nicht nur irgendein Liebesroman zwischen Mann und Frau ist, sondern zur queeren Literatur gezählt werden kann. Wie natürlich die beiden miteinander umgehen, wie vertraut sie sich begegnen, liebevoll und ohne Spielchen, Intrigen, Unklarheiten etc. ist sehr schön zu lesen. Trotzdem wartet das Buch mit einer großen Spannung auf, die nur am Anfang darauf baut, wie sich die Beziehung zwischen den Beiden entwickelt. Vielmehr schafft die Autorin einen Plot, indem die Liebenden gemeinsam durch dick und dünn gehen müssen. Wie sie dabei immer zueinanderstehen und füreinander einstehen... so stelle ich mir einen lesenswerten Liebesroman vor!
Der historische Plott, die Saga rund um Achill und die Schlacht von Troja waren dabei für mich das Sahnehäubchen. Ich habe eine Schwäche für solche Themen und diese Geschichte wurde schön und plastisch erzählt. Es war keine x-beliebige Nacherzählung, die schlecht umgesetzt war. Miller hat einen wunderbaren Schreibstil.
Somit war das Buch für mich ein Lesevergnügen durch und durch!