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Harte Jahre ist ein vielstimmiges Romanepos über Macht, Verschwörung und Verrat - über die Fallstricke der Geschichte und die dreisten Machenschaften imperialer Politik. Und ein virtuoser literarischer Hochseilakt.


Im Jahr 1954 bringt ein Militärputsch die Regierung Guatemalas zu Fall, mit freundlicher Unterstützung des CIA. Und zwar vermittels einer dreisten Lüge, die als Wahrheit durchgeht: US-Präsident Eisenhower hatte in Umlauf gebracht, Guatemalas Präsident Árbenz billige und unterstütze die Ausbreitung des sowjetischen Kommunismus auf dem Kontinent. Eine Lüge, die das Schicksal ganz Lateinamerikas verändern wird. Diese folgenreiche historische Episode - die uns schmerzlich an unsere Gegenwart erinnert - greift Mario Vargas Llosa auf und erzählt sie lebhaft und packend in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit. Wer gründet welche Intrigen? Wer sind die Profiteure? Wer bleibt auf der Strecke?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. März 2020
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
350
Dateigröße
2,46 MB
Autor/Autorin
Mario Vargas Llosa
Übersetzung
Thomas Brovot
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
spanisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783518764763

Portrait

Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa, geboren 1936 in Arequipa/Peru, studierte Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid. Bereits während seines Studiums schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen, ehe 1963 sein erster Roman Die Stadt und die Hunde erschien. Der peruanische Romanautor und Essayist ist stets als politischer Autor aufgetreten und ist damit auch weit über die Grenzen Perus hinaus sehr erfolgreich. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Das grüne Haus, Das Fest des Ziegenbocks, Tante Julia und der Schreibkünstler und Das böse Mädchen.


Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard, Princeton und Oxford. 1990 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático (FREDEMO) bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag in der Stichwahl. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück.

Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 1996 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nobelpreis für Literatur. 2021 wurde er in die Académie Française aufgenommen. Heute lebt Mario Vargas Llosa in Madrid und Lima.


Pressestimmen

»Llosa liefert ... virtuose Aufklärungsarbeit, um solche Zeiten in Zukunft hoffentlich etwas öfter zum Besseren wenden zu können.« Tom Wohlfarth, neues deutschland

»... ein eindrückliches Beispiel dafür, was die Kraft des Erzählens an der Schnittstelle zwischen Realität und Fiktion kann: mit prismatischem Blick auf das Einzelne auf die universale Gültigkeit des Anspruchs auf Menschlichkeit verweisen.« Leander F. Badura, der Freitag

»Wer unterhaltsam etwas über die politische Geschichte Guatemalas erfahren möchte, sollte Harte Jahre lesen« Ole Schulz, taz. die tageszeitung

»Seit er als verschreckter Schüler einer Kadettenanstalt die extremsten Charaktere auf ihre Funktionsweisen reduziert und literarisch dargestellt hat, reflektiert Mario Vargas Llosa grundlegende Elemente lateinamerikanischen Befindens. ... Die gesellschaftliche Relevanz seiner Beobachtungen, ganz abgesehen von seiner Bedeutung für die lateinamerikanische- und Weltliteratur, erweist sich in seinen späteren Werken ...« Rudolf von Bitter, Süddeutsche Zeitung

»Den Roman Harte Jahre , so glaubhaft und so wahr wie die sogenannte Historie.« DER SPIEGEL

»... von einer beeindruckenden Vitalität und Schärfe und vom Bedürfnis, das komplizierte und teils tragische Schicksal Lateinamerikas zu verstehen.« Hernán D. Caro, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Diese Geschichte erzählt Geschichte. Das ist lehrreich, das ist spannend, das ist immer noch empörend. Mario Vargas Llosa macht es möglich.« Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau

»Akribisch zeichnet Mario Vargas Llosa den Putsch gegen Árbenz nach und schildert souverän die Jahre davor und danach, mit zeitlichen Sprüngen. Die und die vielen meist historischen Figuren verlangen dem Leser einiges an Konzentration ab. Belohnt wird man allerdings damit, dass man sich als Augenzeuge einiger Schlüsselmomente im Guatemala der 50er-Jahre fühlt.« Tobias Wenzel, NDR

»[Vargas Llosa ist] ein Meister der Recherche, der aus scheinbar unwichtigen Details neue Erkenntnisse zieht. Und er ist ein brillanter Stilist, der neben all dem Horror zärtliche Liebesszenen, wunderschöne Naturbeschreibungen und Momente menschlicher Versöhnung zu gestalten vermag.« Peter B. Schumann, SWR2

»Mario Vargas Llosa gibt in Harte Jahre Einblicke in das politische Flechtwerk Mittelamerikas. Der Roman ... ist zugleich Dokumentation und Thesenroman: voller Spannung und sinnlich erzählt.« Katharina Döbler, Deutschlandfunk Kultur

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LovelyBooks-BewertungVon Beust am 31.10.2023
Zyklische Erzählung eines Wendepunktes d. Geschichte Guatemalas 1944-1954: gescheiterte Demokratie & d.Finger v. Kapitalismus & CIA.
LovelyBooks-BewertungVon Jossele am 17.07.2021
Guter USA-kritischer Roman des Nobelpreisträgers Das Original erschien 2019 unter dem Titel Tiempos recios. In dem Buch geht um die politischen Ereignisse im Guatemala der 50-er Jahre, als die USA unter Präsident Eisenhower durch die CIA den demokratisch gewählten Präsidenten Jacobo Árbenz stürzen half. Hauptperson ist die hübsche Guatemaltekin Marta Borrero Parra, die mit 15 geschwängert wird. Von ihren Eltern hatte sie bereits als Baby den Titel Miss Guatemala erhalten und wird im Roman auch Martita genannt. Mit ca. 20 Jahren verlässt sie Mann und Kind, um die Geliebte des Präsidenten Carlos Castillo Armas zu werden, des Nachfolgers von Árbenz. Drei Jahre später wird Armas ermordet.Die Geschichte wird nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt, sondern Vargas Llosa springt zwischen Zeiten und Personen hin und her. Anders, als aus Vargas Llosas früheren Werken (z.B. "Das Gespräch in der Kathedrale"), durchaus vertraut, sind die einzelnen Sequenzen jedoch optisch getrennt.Sehr deutlich kritisiert Vargas Llosa die Politik und Einflussnahme der USA. Anders als die amerikanische Administration und Presse in jenen Jahren, sieht er in Árbenz keinen Kommunisten, sondern einen liberalen Demokraten, womit er der Wahrheit deutlich näher sein dürfte. Den Irrtum der Amerikaner erklärt er damit, dass deren Meinung durch den Public Relations Manager Edward Bernays im Auftrag der United Fruit Company regelrecht gelenkt wurde.Die Namen der Protagonisten und die Zeitläufte der Geschichte sind historisch genau, die genauen Abläufe und die Befindlichkeiten der Personen dürften der Fantasie des Autors entsprungen sein. Und wie in "Das Fest des Ziegenbocks" spielt der Geheimdienstchef Rafael Trujillos, Abbes García, wieder eine äußerst unsympathische  Hauptrolle.Bisweilen kommt der Roman daher wie eine sehr detaillierte, geschichtswissenschaftliche Vorlesung. Vargas Llosa hat sich sehr genau in die Geschichte Guatemalas und eingearbeitet. Diese Genauigkeit habe ich an manchen Stellen als hinderlich für den Lesefluss empfunden. Ein Register der auftretenden Personen und ihrer Rolle im Geschehen fehlt, hätte dem Roman aber insofern gut getan, als es dem Leser geholfen hätte. Den 32 Kapiteln ist ein "Vorher" voran- und ein "Nachher" hintangestellt. Das "Vorher" behandelt die Machenschaften der United Fruit Company, das "Nachher" beinhaltet ein Gespräch mit der über achtzigjährigen echten Marta Borrero Parras, ein euphemistisch ausgedrückt sehr seltsamen Dame.Vargas Llosa gibt sich in diesem Roman gegenüber den Vereinigten Staaten sehr kritisch, sein geradezu vernichtendes Fazit: "Unterm Strich verzögerte die US-amerikanische Intervention in Guatemala die Demokratisierung des Kontinents um Jahrzehnte und kostete Tausende von Menschen das Leben, denn sie trug erheblich dazu bei, den Mythos von der bewaffneten Revolution und vom Sozialismus in ganz Lateinamerika zu verbreiten."  Damit dürfte Vargas Llosa Recht haben, bedenkt man den Einfluss, den diese Ereignisse auf Fidel Castro und Che Guevara, der sich ja zu der Zeit im Land aufhielt, genommen haben.