Gerüchte um diverse Goldschätze der Nazis machen auch heute noch die Runde und lassen die Herzen diverser Schatzsucher höherschlagen. Hier geht es um Gold, das von der SS der jüdischen Gemeinde von Tunesien geraubt worden ist.
Die Brücke zur Gegenwart schlägt ein Toter, der in einem Regenwasserrückhaltebecken in Düren aufgefunden wird. Der Mann ist brutal hingerichtet worden. Dieser Tote wird erst der Anfang einer Reihe von Verbrechen sein, die sich über mehrere europäische Länder erstreckt.
Anfangs tappen Kommissar Fett und seine Kollegin tappen am Anfang im Dunkeln. Alsbald tauchen verschiedene Protagonisten auf und die Geschichte nimmt sehr schnell Fahrt auf. Die Spuren des Schatzes ddes Mordes führen nach Polen, Italien, Belgien, Aachen, Düren und die Niederlande. Es scheint, als wäre auch der israelische Geheimdienst Mossad irgendwie in die Sache verwickelt. Werden Fett und Conti es schaffen, die Täter zu fassen?
Meine Meinung:
Nach Allerseelenschlacht, Asche im Venn und Hürtgenwald ist Rommels Gold der 4. Krimi aus der Feder von Olaf Müller.
Wie schon in den oben erwähnten Krimis verquickt Olaf Müller sehr geschickt und penibel recherchiert historische Fakten mit Fiktion. Das Thema über mögliches Nazi-Gold ist schier unerschöpflich, weshalb man darum temporeiche Krimis schreiben kann.
Um den Lesern die zeitliche und räumliche Orientierung zu erleichtern, sind die Kapitel sehr gut gegliedert. Die Kapitelüberschrift gibt Auskunft darüber, welcher Handlungsstrang im jeweiligen Kapitel weiter entwickelt wird.
Ungewöhnlich ist die Perspektive des Krimis. Nicht die Ermittlungsarbeit steht im Fokus, sondern die Jagd nach dem Schatz, an der mehr Organisationen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, beteiligt sind, als man glaubt. Da ist zum einen Adam Sobetzko, ein Pole, der in der Heimat aufgrund seiner Macht und seines Vermögens ehrfurchtsvoll König der Vorkarpaten genannt wird und den eine Aura von Gewalt und Gerechtigkeit umgibt. Zum anderen spielen neben Kommissar Fett und seiner Kollegin Daniela Conti, Oskar Krapohl, Samuel Goldstein, Jurek Nowak sowie Pippo, ein dubioser Pizzeria-Inhaber, eine Rolle.
Das Buch ist den polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die während der NS-Zeit nach Deutschland verschleppt, misshandelt und getötet worden sind, gewidmet. In der Vorbemerkung beschreibt Olaf Müller wie dünn die Quellenlage über einen echten oder vermeintlichen Goldschatz in Tunesien ist. Doch mit ein bisschen Fantasie und dem Blick auf ähnliche Fälle kann es durchaus so oder so ähnlich gewesen sein. Ob und welche Kenntnis Feldmarschall Erwin Rommel, der letztlich vom mörderischen Regime zum Selbstmord gezwungen worden ist, hatte, ist nicht bekannt.
Fazit:
Rommels Gold ist ein temporeicher Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Für die penibele Recherche und die spannenden Lesestunden gebe ich gerne 5 Sterne.