Wilde Parties mit hunderten von Gästen in einer spanischen Villa, ein zahmer Kranich der Colliers trägt als Haustier, eine verrückt gestaltete Wohnung und lange Tänze zu Mister Bojangles- das ist das Leben dieser kleinen Familie im Buch.Georges liebt seine Frau, der er jeden Tag einen neuen Namen gibt und seinen Sohn, der wie seine Mutter jeden siezt. Er wusste von dem Augenblick an als er seine Frau das erste Mal traf, wild tanzend auf einer Party, und sich in sie verliebte, dass sie anders, dass sie etwas Besonderes ist. Er liebt ihre verrückten Ideen und möchte, dass ihre ausgefallene, lustige Dreisamkeit nie endet. Doch seine Frau ist krank und als sie eines Tages fast die ganze Wohnung abbrennt, wird sie eingewiesen. Vater und Sohn sind tief betrübt, die Tage sind grau, der Sonnenschein der Familie fehlt. Tägliche Besuche in der Klinik können ihr normalerweise enges Zusammensein nicht ersetzen also hecken sie einen Plan aus sie zu entführen. In ihr ,,Wolkenschloss" nach Spanien soll es gehen, wo sie wieder leben können wie früher. Doch die Probleme sind nicht beseitigt, ihre Dämonen sind immer noch da und ein Anschluss an das alte Leben vielleicht gar nicht mehr möglich.¿Das Buch hab ich neulich zugegeben hauptsächlich in die Hand genommen, da die Verfilmung in der ARD Mediathek verfügbar war und ich es noch vor dem Ansehen durchlesen wollte.Es ist eine relativ kurze, aber dennoch unterhaltsame, ungewöhnliche und tiefgründige Geschichte. Erzählt wurde sie aus zwei Sichten: einmal aus der logischerweise etwas kindlicheren Sicht des Sohnes und einmal aus der etwas sachlicheren aber auch gefühlvollen Sicht des Vaters. Dies erkannte man sogar an den unterschiedlichen Schriftarten.Eigentlich wäre es ja ein rotes Tuch einen kleinen Jungen in so einer Art Familienleben oder eher Familienchaos aufwachsen zu sehen, jedoch war es ein liebevolles, ein herzliches Chaos. Es fehlte ihm fast an nichts. Seine Eltern lehrten ihm eine weltoffenere und kreativere Sicht der Dinge auch wenn diese nicht immer perfekt war.Die Krankheit der Mutter war von Anfang an da und Georges wusste darum. Doch die Liebe zu ihr ließ ihn ihren gemeinsamen Weg gehen was zu ihrem eigenen kleinen ausgefallenem Familienidyll führte.Mir gefiel die Verrücktheit in der Familie und war mir wider Erwarten auch nicht zu viel. Ab etwa der Mitte wurde es melancholischer, der Grundton blieb jedoch amüsant. Zum Ende hin ging es aber dann doch ins Traurigere und ich muss zugeben, dass mir der Abschluss nicht wirklich ganz gefallen hat.Durch den lockeren Schreibstil rutschte man schnell durch die Seiten. Eine herzerwärmende, bezaubernde kurze Geschichte über Liebe und Zusammenhalt und darüber, dass ein bisschen mehr Verrücktheit dem Leben mehr Farbe und Freude bringen kann. (4/5)¿¿¿