In der Kunstgeschichte ist die Rezeption nach Produktion und Distribution das dritte wichtige Forschungsgebiet: Meist gilt dabei das Kunstpublikum als passiver und stummer Empfänger. Vom Rezipienten wird fast ausschließlich in der männlichen Form gesprochen - man hält diese Begriffe für ein Kollektivsingular, der die Betrachterinnen einschließt. Obwohl die Idee einer kollektiven Kunstöffentlichkeit - eines »Kunstpublikums« - in der Kunstwelt von großer Bedeutung ist, ist dies das erste Buch, das sich mit der tatsächlichen Geschichte des Kunstpublikums befasst. Oskar Bätschman untersucht hier sowohl schriftliche als auch bildliche Beweise dieses Verhaltens und entwirrt die Verbindungen zwischen Kunstproduktion, den Erwartungen des Kunstpublikums und der Rezeption eines Werks.
OSKAR BÄTSCHMANN (*1943) gehört heute zu den wichtigsten Kunsthistorikern. Nach Stationen an der Albert-Ludwigs-Universität und am Getty Center for the History of Art and the Humanities lehrte er an der Universität Bern bis 2009. Bätschmann ist Experte für die Kunst der Neuzeit und Moderne, Bücher wie Einführung in die kunstgeschichtliche Hermeneutik und Ausstellungskünstler gelten als Klassiker des Fachs.
Inhaltsverzeichnis
Cover
Title
Copyright
Contents
Prolog
Der Anteil des Publikums
Hierarchische Kategorien
Das Apelles-Problem
Teilung des Publikums
Sensationelle Attraktionen
Genuss, Bildung und Erhöhung
Das fruchtbare Publikum
Empfindsame und Gerührte
Grinsen, Lachen, Spotten
Die Massen
Trauernde Mengen
Geschätztes Publikum
Die Befragung in Dresden 1871
Ästhetische Erziehung
Große Player
Epilog
Anmerkungen
Ausgewählte Literatur
Bildnachweis
Dank